Mittwoch 24 April 2024

Klebebinden auch bei geringer Blockstärke?

Hey! Der Forenbetrieb ist eingestellt worden. Das Forum fungiert ab sofort nur noch als Archiv. Schließe dich doch schnell unsere Facebook-Gruppe an, damit du weiter diskutieren und mit den Mitgliedern in Kontakt bleiben kannst!
  • Wir bei uns in der Firma haben einige Stammkunden für die wir in regelmäßigen Abstanden verschiedenste Broschüren produzieren.
    Mir ist aufgefallen, dass der Trend, auch bei Broschüren mit geringem Seitenumfang, zur Klebebindung geht. Zum Teil werden „Heftchen“ klebegebunden die wir früher über den Sammelhefter gejagt haben.


    Ich persönlich habe recht wenig Erfahrung mit Klebebindern. Gerade moderne Anlagen sind mir praktisch komplett fremd.
    Nun einige Fragen an die Fachleute:


    Ab wie viel Millimeter Blockstärke kann man überhaupt Klebebinden?


    Welche Probleme können bei zu dünnen Produkten auftreten?


    Ist bei euch in der Firma ein ähnlicher Trend zum Klebebinden zu erkennen?

  • In unserer Firma verabeiten wir sehr oft Produkte von 1,9 - 3 mm auf dem Corona ,der eigentlich nur eine Freigabe von 2,5 mm Buchblockstärke hat ;um die Meldung zu umgehen das die Pressen "Block fahren" ,kleben wir an die Pressbacken ca.1,5 mm dicke und 5 mm breite Streifen Pressspan den wir an den Aussenseiten noch mit Teflonband beschichten( aber bitte keine Maschinengraupappe benutzen ) mit doppelseitigen Klebeband an, der Pressspan sollte nicht länger als der Umschlag sein.
    Jetzt hast du auch die Möglichkeit die Pressen enger zu stellen damit der Rücken richtig eckig wird,sonst bekommst du unweigerlich Probleme im Dreimesserautomat wenn es darum geht die dünnen Produkte zu 3-4 Exemplaren abzuschieben, wir hätten zusätzlich noch die Möglichkeit sie im DMA im Magazin abzuzählen wenn der Umschlag mit einer "stumpfen" Folie veredelt wurde.
    Ein Tip an die Jungs vom Planschneider sollten sie die Umschläge schneiden, bitte keine allzu "dicken" Papierstösse schneiden ,bei 2 mm Buchblockstärke kann es fatal aussehen wenn der Umschlag Schwankungen von mehr als einem Milimeter hat.
    Bei Umschlaggrammaturen von mehr als 300 gr. kann das Problem auftreten das die Seitenleimung nicht mehr haftet;
    von der Firma Henkel gibt es einen super Seitenleim....Nachteil er ist doppelt so teuer wie herkömmlicher Seitenleim.
    Sorry das ich mich erst jetzt melde aber im Moment funzt mein Pc nicht ,er hat kein I-net

  • Bei uns in der Firma werden auch immer öfter "Heftchen" auf dem Binder produziert, da schüttel ich auch oft mit dem Kopf.


    Für Montag habe ich wieder so eine Aktion ( 2 x 16er, 1 x 8er, 1 x 4er und 3 x 2-seitige Beihefter) viele unsere Kunden lassen ihre Werbung auf 2-seitigen 150 gr. Papier drucken und wir binden diese an einer bestimmten Stelle mit ein, deswegen wird es am Binder produziert


    Wir verarbeiten oft Broschüren wie beim PUR - Schüffler die zwischen 1,9 - 2,8 mm liegen, dazu kommt noch das der Titel auf dem Rücken zu sehen ist und wenn die Vorstufe nicht genau gearbeitet hat, ist der Rücken breiter als die Broschur. ;(


    Die Exemplare schneiden wir oft zu 5 Stück und die Matrize wird am "Bund" mit der Feile etwas Rund gemacht, damit die Pressung nicht zu extrem auf den Buchrücken drückt.

  • Ich mache einmal einen folgenden Vorschlag....versuch doch einmal auf die Flächen die du im DMA beschneidest einfach mal einen 5 mm breiten Pappstreifen aufzukleben ,somit ersparst du dir das "Herundfeilen" der Matritze im Bundbereich...

  • Okay Jungs. Das sind ja schon einige brauchbare Informationen. Man kann also sagen das man durchaus ab 2mm Blockstärke eine Klebebindung machen kann. Ob das allerdings sinnig ist wage ich zu bezweifeln. Klar Kundenwünsche gehen vor.


    Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es schwieriger ist eine „dünne“ Klebebindung zu fahren als „normale“. Oder sehe ich das komplett falsch? Wie gesagt meine Kenntnisse im Bereich Klebebinden sind eher im geringen Maße vorhanden. Ich kann mich allerdings daran erinnern, das der Buchblock in Klammern zur Fräse und Leimung transportiert wird. Da guckt der Buchblock doch bestimmt 10 cm raus, oder? Wird das Ganze dann, bei geringer Blockstärke, nicht zu instabil?

  • Wenn der Buchblock nach der ZTM in den Klammerwagen läuft, schaut es ca. 10 -11 mm unten heraus je nach Aushang und wieviel man abfräst.


    Da wird der Einlaufkanal und die Klammerwageneinstellung sehr eng gemacht und bevor der Buchblock in die Fräse läuft kommen bei uns am Master 6501 "Metallschienen zum Einsatz, die werden schräg an den Buchblock gedrückt.


    Hast du als 1. Bogenteil ein Einzelblatt (was wir immer vermeiden) und dann noch aus 90 gr. Papier, kann es ein stressiger Tag am Binder werden, den da rutscht das Einzelblatt vor der Fräse immer davon. :cursing:


    Wir haben auch die Erfahrung bei dünnen Produkten gemacht wenn wir die Maschine auf ca, 4200 pro Std. laufen lassen, läuft es ohne Probleme.

  • Bei uns wird der Aushang zwischen 8-10 mm eingestellt ,je nachdem wieviel abgefräst werden muss oder wenns ein Werk wird mit vierfach Rillung und durchgehenden Bildern ist (ich meine dabei die Anschlüsse von U2 zur Seite 3).
    Vorschiessende Einzelblätter sind meist ein Problem von zu grosser Klammeröffnung (beim zuschnellen der Klammer reisst der Luftsog das Einzelblatt mit nach oben) oder von statischer Aufladung (da gibt es übrigens von der Firma Eltex Systeme die das verhindern). Ich will da aber auch nicht so klugscheissern mir ist auch bekannt das es einige
    Binder gibt wo man die Klammeröffnung erst gar nicht verstellen kann.
    Ob 2 mm Werke Sinn machen ;nun ja da könntest du nen Blog aufmachen aber Fakt ist wenn der Kunde es fordert darfst du nicht behaupten das es unsinnig ist solche Werke zu produzieren ......ruckzuck isser wech!
    Ich würde vorschlagen das wenn ihr mal etwas Zeit am Binder habt ,es einfach mal mit Maku-Bogen ausprobiert.So werden die Leute trainiert und ihr wisst die " Minimal-Verstellungen" von eurem Hobel und auch vom Dreimesserautomaten..........

  • Hallo,


    Super Seite gleich mal angemeldet...



    Wir produzieren auch Softcovers mit teilweise nur 16 Seiten. Zum Glück geht das bei unserem Binder problemlos da ich am Touchscreen 1mm Bundstärke eingeben kann. Zwar steht in der Bedienungsanleitung ab 3mm aber die Software macht das trotzdem mit ohne zu meckern. Ist ein MM Acoro, scheint dort anders zu sein wie beim Corona. Auhang ist dann 8mm mit 5,5mm Platten, klappt prima.



    Der Hauptgrund ist eigentlich das die Kunden ihre Imagebroschüre aufwerten wollen und es sieht auch wirklich besser aus als geheftet. Zum anderen sind da die Gebrauchsanweisungen für die Pharmaindustrie, die brauchen einfach für ihre Produktion absulot grade Bundstärken und da geht heften halt nicht, bei diesen Sachen fahren wir auch ohne Seitenleim, da der ja aufträgt.



    @Pur schnüffler: meinst du den 3880 von Henkel, den fahren wir und ich nehme kein anderen mehr.

  • Super Seite gleich mal angemeldet...


    Danke und Herzlich Willkommen im Buchbinderclub!

    Der Hauptgrund ist eigentlich das die Kunden ihre Imagebroschüre aufwerten wollen


    Keine Frage, so eine Klebebindung macht schon mehr her als ein Drahtheftung. Bei uns kommt es aber auch vor, das wir ganz banale Dinge, die früher über den Sammelhefter liefen, Klebebinden lassen. Also keine Imagebroschüren, oder dergleichen, sondern einfache Preislisten oder sowas. Nuja, mir soll es wurscht sein. Der Kunde ist König. Mir ist dies halt bloß als "Trend" aufgefallen.