Donnerstag 25 April 2024

Ausbildung Techniker/Meister

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  • Hallo Leutz, mal so nee Frage was kostet ein Meisterkurs und wie wird der gefördert?
    Bzw. gibt es den Technikerabschluss als "Zwischenlösung", halt angesiedelt zwischen Meister und Geselle oder ist das dann nur die AEVO?
    Hatte in meinem Erstberuf den Technikerabschluss gemacht, Ga-La-Bau. Konnte aber nicht herausfinden ob es das auch in der druckindustrie gibt.


    Danke
    Gruss jan

  • Hallo BuBiJan,


    im Bereich Buchbinderei gibt es direkt keine Technikerausbildung, aber für den Bereich Druck, z.B. in Düsseldorf. Aber das "Problem" liegt wie beim Studiengang in Wuppertal immer auf den Hauptbezug Druck. Ob es heute noch Förderungen gibt, weiß ich leider nicht, kann mir aber vorstellen, dass es u.U. noch Bafög gibt.


    Gruß


    Joachim


  • An der Uni Wuppertal kann man auch in der
    Druckweiterverarbeitung seine Schwerpunkte setzen. Ich habe mein Diplom mit dem
    Schwerpunkt Überwachung in den Zusammentragmaschinen geschrieben. Herr Backhaus
    ist ein starker Partner im Bezug auf die DWV, kann ich nur empfehlen ;-).




    Gruß
    Sascha

  • An der Uni Wuppertal kann man auch in der Druckweiterverarbeitung seine Schwerpunkte setzen.

    Hallo Sascha,


    Schwerpunkt setzen ja, aber jeder Studiengang und auch die Technikerausbildung geht leider immer nur zusammen mit dem Thema Druck. Das ist, meiner Meinung nach, ein echtes Problem für uns Bubi´s. Nicht jeder von uns hat und bekommt die Möglichkeit im Bereich Vorstufe und Druck weitergehende Erfahrungen und Kenntnisse zu bekommen, so das man die Prüfungen schaffen kann. Ich würde mir wünschen, das man einen Techniker "schafft", der das Thema "Weiterverarbeitung" in all seinen Facetten berücksichtigt, z.B. auch den Bereich der Zeitungs- und Zeitschriftenverarbeitung an Großanlagen und die Möglichkeiten der Zukunft in der "Digitaldruckverarbeitung". Das sind soviel Themen, das sich eine eigene Technikerausbildung lohnen würde und nicht immer nur ein "Anhängsel" bei den Druckern ist.



    Gruß


    Joachim

  • Hallo Joachim,




    Du hast vollkommen recht. Leider ist der Fachbereich viel zu
    klein und gleichzeitig auch noch sehr breit gefächert. Es gibt kaum noch Meisterschüler.
    Ich bin fest davon überzeugt, dass der Bedarf an Fachleuten in den nächsten
    Jahren dramatisch ansteigen wird und dass die Ausbildungschancen noch weiter
    sinken werden. Ich bin z. B. Seiteneinsteiger an einer Berufsschule. Es gibt
    nur eine einzige Uni (Wuppertal) wo man Drucktechnik auf Lehramt studieren
    kann. Und die meisten Lehramtsanwärter haben auch noch Schwerpunkte im Druck
    und in der Druckvorstufe.



    Auch gibt es sehr wenig Literatur. Das Buch von Ines Heinze ist
    relativ veraltet und allgemein gehalten. Es hat keine farbigen Abbildungen oder
    Ähnliches. Es kommen immer mehr Inhalte und Wahlqualifikationen auf einen
    Medientechnologen Druckverarbeitung | Buchbinder, dass man schon fast den
    Überblick verlieren kann. Es gibt Buchbinder, die restaurieren, Mailings
    adressieren, Klebebinden und Franzbände von Hand fertigen. Die haben soviel
    gemeinsam wie ein Metzger und ein Konditor ;-). Die Welt ist nun mal so. Man
    kann es auch als eine Herausforderung sehen.




    Viele Grüße
    Sascha Stalberg

  • Nach wie vor ist die solideste Weiterbildungsmöglichkeit für einen Buchbinder/Medientechnologen die Meisterschule in Vollzeit.


    Die gibt jährlich im Wechsel Industrie/Handwerk in München. Aufgrund des durchgängigen Unterrichtes und der vorhandenen Ausbildungsstrukturierung werden alle Bereiche der Buchbinderei abgedeckt. Sicher wäre es wünschenswert das Ganze auf zwei Jahre auszudehnen, dies ist aber nicht durchsetzbar.


    Fakt ist, daß Spezialisten und Fachkräfte im Bereich mehr denn je benötigt werden und es für eine Führungskraft in diesem Bereich keine adäquate Alternative gibt.


    Drucktechnikerausbildung oder gar ein Bachelorstudium Drucktechnik streifen die Thematik bestenfalls - man nehme sich nur die angesetzten Stundenzahlen und vergleiche diese mit der Meisterausbildung.


    Grüsse, striegler

  • hallo zusammen,


    ich habe letzte woche den industriemeisterkurs in münchen erfolgreich beendet und finde das war die beste entscheidung meines noch kurzen lebens.
    ich kann es nur jedem raten, wer sich in der buchbindetechnik weiterbilden möchte. die zahlreichen exkursionen zu den herstellern (heidelberg in leipzig, kolbus in rahden, palamides und auch MBO) und buchbindereien (aumüller, appl, conzella, prinovis) war sehr sehr interessant und lehrreich. so etwas wird mir nicht noch mal passieren, schade.
    selbst die kosten für den meisterkurs belaufen sich auf nicht mehr wie 3000€. natzürlich ist eine unterkunft nicht mit eingeschlossen, aber alles in allem sehr günstig. man bekommt elternunabhängiges bafög, ein teil von der ihk, der andere wird von der kfw-bank getragen. alles in allem 700€/monat)
    Dazu noch ein spitzenmann als klassenlehrer, der auf dem neuesten stand der technik ist, viele beziehungen besitzt und uns sehr viel vermitteln konnte. :thumbsup:
    ich hoffe ich konnte denjenigen weiterhelfen, die es sich noch überlegen wollen.
    ab september beginnt der meisterkurs für das handwerk. wer sich dafür interessiert, kann sich noch anmelden. viel erfolg. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von El Portwine ()