Freitag 19 April 2024

Welche Bindungen ermöglichen ein komplett flaches Aufschlagen eines Buches?

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  • Hallo!


    (Ich hoffe, dass ich in der richtigen Kategorie bin mit dieser Frage.)


    (Ich mache ein Fotobuch (23x30cm, 72 Seiten) und möchte dies manuell binden lassen mit Fadenheftung und Leinen-Hardcover.)


    Dabei hätte ich gerne, dass sich die Seiten komplett - also in einem Winkel von 180° - aufschlagen lassen.


    Mir sind bisher folgende Bindungen bekannt, bei denen dies gut funktioniert:
    - Schweizer Broschur - Hier besteht allerdings die Frage, ob diese bei einem Hardcover gut aussieht oder ob das Hardcover bei dieser Bindung nicht etwas unpassend und schwer erscheinen mag?
    - Offener Rücken (kommt für mich in diesem Fall aus gestalterischen Gründen nur als Notlösung in Frage)
    - Otabind und Otastar (auch die beiden hab ich bisher nur bei Softcovern gesehen und frage mich, ob das auch bei Hardcovern funktioniert?)


    Meine Frage also: Gibt es weitere Bindungen, die in Frage kämen?
    Und: Gibt es Möglichkeiten, wie man eine "normale" Fadenbindung so machen kann, dass man sie ganz aufschlagen kann?


    Vielen Dank für eure Hilfe!
    (Wenn ihr Beispiele in Bildern habt würde mich das sehr freuen)


    Liebe Grüße!


    Leon


    :)

  • Absolut flach wäre auch eine Drahtheftung. Hardcover geht dabei natürlich nicht, aber man könnte ja Papier einer stärkeren Grammatur als Umschlag verwenden (z.B. 250g/qm).

  • Das einzige Buch das nach alter Buchbinderart ganz wirklich bis in den Falz glatt aufgeschlagen werden kann, ist der Sprungrücken. Aber das ist wohl sehr weit am Ziel vorbei geschossen.
    Eine ordentliche Fadenheftung sollte funktionieren.
    Wenn es geht könnte man 8seitige Hefte / Lagen machen und dann mit dünnem Faden heften. Wenn Du 36 Blätter x 170 g/m2 hast, wird das ein etwa 6 mm dicker Buchblock. Das ist doch sowieso nicht sehr viel für die Mechanik eines Buches.
    Ich habe noch keine Schweizer Broschüre gemacht. Die Schweizer Broschur ist ja nur auf einer Seite mit der Decke verbunden? Das heißt auf den vorderen Seiten ist das Blättern sehr einfach und je mehr man ans Ende kommt wird der Umschlag dann doch mit angehoben. Die Schweizer Broschur wird (wenn geheftet und nicht klebgebunden) dann wohl nicht auf Heftbänder oder Heftfäden geheftet! Ich denke dass dadurch die gute Flexibilität des Rückens entsteht.
    Wie wäre es damit eine Fadenheftung auf einen Stoff oder eine kräftige Gaze anzufertigen. Eine Lage Stoff biegt sich leichter als Heftbänder. Dann würde ich die Deckel der Buchdecke nicht zu knapp an die Rückeneinlage positionieren. Ich habe Buchdecken (vor dem einhängen des Buchblocks) mit 3mm Abstand zwischen Rückeineinlage und Deckel gesehen. Das mag später wirklich schön aussehen. Solche Bücher kann man aber nur schwer öffnen. Ich habe gelernt 7 mm Abstand zu verwenden. Denn die Mechanik verliert noch durch die Stärken der Deckel und der Rückeinlage und etwas durch die Dicke des Bezugsstoffes an Beweglichkeit. Dann kommt auf jeder Seite auf 4 - 5 mm Gelenk. Wird das Buch aufgeschlagen hebt sich der Buchblock aus der Decke und kann sich glatt legen. Das muss wirklich reichen.
    Nimm doch mal ein fadengeheftetes und industriell gefertigtes Buch
    (das ist dann auch nur auf Gaze geheftet)
    und schlage es ganz auf.
    Buntpapier

  • Welches Papiergewicht?
    Welche Laufrichtung?
    Welche Papierqualität?
    Welcher Beschnitt?
    Welche Druckbogengröße?
    Einseitiger oder beidseitiger Druck?
    Welche Oberflächenveredelung?
    Welches Maß ist die Bindeseite?
    Wieviel Bücher?
    Erst wenn diese Angaben bekannt sind, lässt sich m.E. ein Fertigungsweg bestimmen, der zum gewünschten Ergebnis führen wird.
    Beste Grüße


    Euer KLExperte ?(

  • rein handwerklich würde ich eine Kopertenheftung (nur Heftschnur, kein Heftband - ähnliches gibt es von Fa. Paperblank) empfehlen und die nur ganz dünn ableimen. Und weil Du keinen offenen Rücken magst würde ich dem Bucheinband einen flexiblen Stoffrücken ohne Rückeneinlage verpassen. Beim Öffnen gibts dann vom Einband her keine Behinderung und eine Koperte läßt sich flach öffnen. Das wäre meine Überlegung....jetzt müßte man halt mal ein Probeexemplar machen...:-)