Donnerstag 28 März 2024

Hobby-Autorin sucht Hilfe, Tipps zum Buchbinden

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  • Hallo zusammen,


    ich bin neu in diesem Forum und grüße freundlich alle Schreiberlinge ;) .


    Vor Wochen habe ich ein Manuskript beendet (412 Normseiten, 622.435 Zeichen, Word-Dokument), das ich nun in irgendeiner Form lesefreudigen Menschen anbieten möchte. Eine Leseprobe liegt bei einer Agentur, auf deren Antwort ich noch warte ..., wahrscheinlich auch vergeblich warten werde, darum beschäftige ich mich bereits mit dem Gedanken ..., Selbstvermarktung. Mittlerweile habe ich sämtliche Bereiche des Selfpublishings gedanklich durch (Amazon, Book on Demand). Bei Amazon käme nur die Form des E-Books in Frage, was ich jedoch äußerst ungern machen würde, denn ich liebe Bücher aus Papier. Book on Demand liefert zwar den Geruch von Papier, ist mir jedoch definitiv zu teuer.


    Meine Frage: Erscheint es aus eurer Sicht irgendwie möglich, dass eine Laie, dazu noch eine Frau :D es schaffen könnte, mit Buchdruckpapier, Epson Stylus Office BX535BW Drucker und "Klebemethode" ein einigermaßen passables Taschenbuch herzustellen? Ich würde gerne probieren, ob das funktioniert. Und ..., was genau bräuchte ich an Materialien, welches Papier, Schneidemaschine, Kleber, Buchrücken, uws.


    Es wäre nett, wenn mir jemand einen Rat geben könnte.


    Einen schönen Einstieg ins Wochenende wünscht


    Käfer

  • Meine Frage: Erscheint es aus eurer Sicht irgendwie möglich, dass eine Laie, dazu noch eine Frau :D es schaffen könnte, mit Buchdruckpapier, Epson Stylus Office BX535BW Drucker und "Klebemethode" ein einigermaßen passables Taschenbuch herzustellen? Ich würde gerne probieren, ob das funktioniert. Und ..., was genau bräuchte ich an Materialien, welches Papier, Schneidemaschine, Kleber, Buchrücken, uws.

    Durchaus möglich. Ich habe meine ersten Bücher auch mit einem einfachen Laserdrucker (Duplex war vor 10 Jahren noch nicht üblich) gedruckt. Der Umschlag kam aus einem A3-Tintenstrahler (auf SRA3). Zur Beschichtung des Umschlags habe ich dann einige Zeit einen einfachen Laminator und A3-Folientaschen genutzt. Toll war das Ergebnis nicht, aber ein guter Einstieg.


    Ich würde mir aber an deiner Stelle eher Gedanken über die Vermarktung machen, denn darauf kommt es an. Meine Kunden nutzen meist lokale Events, Lokalzeitungen, u.ä. für die Vermarktung. Viele örtliche Buchhandlungen sind auch gerne bereit, mal dein Buch zum Verkauf auszulegen.

  • Vielleicht findest Du in deiner Gegend einen (Hobby-) Buchbinder der Dich etwas über die Schulter schauen läßt. Auf Youtube gibt es aber auch zahlreiche Videos zum Thema Buchbinden.
    Aber egal welche Art von Hilfe Du bekommst, üben mußt Du vorher immer.
    BuBi- Materialien in kleinen Mengen findest Du bei http://www.buch-kunst-papier.de
    Manchmal braucht man da aber etwas Geduld ............



    LG Papierfrau

  • Hallo Käfer
    Ja , möglich ist das ! Aber als Hobby-Buchbinder muss ich sagen,dass es schon etwas Grundwissen ,Übung und Handwerkliches Können voraussetzt
    . 2. es wird jedes Buch ein Unikat sein ,denn alle bekommt man nicht gleich hin. Und dann ist da noch die Frage der Stückzahl . Also sehr vieeeel Arbeit. Und ich denke mit Hilfmittel-Werkzeugen (einfache Bretter und Schraubzwingen) schwierig zu Stämmen .

  • Hallo Bami, hallo Papierfrau, hallo Script,


    lieben Dank für eure Antworten.


    Stimmt Bambi, die Vermarktung ist extremst wichtig. Demnach was ich gehört und ergoogelt habe, sind Buchhändler Gegner von BoD-Ware. Das kommt zwar für mich, wegen der hohen Kosten nicht in Frage, aber ich denke, die lachen mich aus, wenn ich mit einem "Krüppelbuch" antanzen werde. Das Teil müsste schon Top sein, mir juckt es in den Fingern, es auszuprobieren. Werde deine Infos Drucker mal ergoogeln. Glückwunsche, die von Herzen kommen, für deinen Erfolg.


    Dein Vorschlag, liebe Papierfrau, bin ich schon angegangen. In der Zeitung zwei Anzeigen geschaltet und nach einem Hobby-Buchbinder gesucht, leider erfolglos. Videos bei You-Tube habe ich ebenfalls angesehen, lach ..., ich hatte sogar schon die Idee, mit meiner Nähmaschine jeweils 4 Blätter zusammenzuzwirnen. In meinem Kopf raucht es ganz gewaltig ?( . Danke für den "Link", werde mich gleich dort einklicken und mal schauen.


    Ich bin nicht ungeschickt Script, es fehlt jedoch an Grundwissen. Schließlich ist das ein Lehrberuf, wer 3 Jahre lang täglich damit zu tun hat schüttelt ein Buch aus dem Ärmel. Wenn ich gut drauf bin, geht mein Temperament mit mir durch, und mir schwirrt eine Stückzahl von 100 im Kopf herum. Jetzt gerade denke ich an eine "erste Auflage" :P :P :P :P :P von 5 Taschenbüchern!!!!, mit denen ich den Markt erobern will. Naja, Spaß muss sein.


    Vielleicht meldet sich ja noch jemand zu Wort, ich würde mich freuen. Am besten ein Verleger ...., oops, nun muss ich aufhören, jetzt reicht's mit lustig.


    Kuschelt euch schön ein, bei diesem Mistwetter kann man nur Schreiben oder Bücher binden.


    Liebe Grüße


    Käfer

  • Hallo Käfer!
    Was den Tipp von Bambi angeht denke ich da solltest Du mal in die Stadt gehen. Die Buchhandlung Erlenkämper hat früher auch Vorlesungen gemacht. Die Leute sind dort auch sehr nett. Zumindest vor 30 Jahren war es super. Sie sind aber immer noch da.
    Was das binden angeht, kann ich nur sagen, dass ich heute meine Bücher auf dem Schreibtisch im Büro erstelle. Eine Holzlatte, zwei Schraubzwingen, ein Pinsel ein Leintopf und fertig ist der ordentlich geleimte Buchblock. Den Buchblock hinterklebe ich nicht mit Gaze (das ist zu professionell). Ich nehme einen alten Arbeitsanzug. Baumwollstoff ist wirklich gut geeignet, aber auch hinterkleben mit Papier eignet sich. Beim Vorsatz habe ich die ersten Probleme das blöde A3 Papier aus unserem Drucker hat die falsche Laufrichtung. Also gehe ich in den Ausstellungsraum und klaue mir einige große Bogen Papier im Lager. Das beschneiden des Buchblocks ist für mich einfach. Ich gehe an die Maschine und schneide. Aber es gibt überall Druckereien und Buchbinderein. Ich habe die ganzen Namen in Bottrop vergessen. Das ist zu lange her. Einfach hingehen und fragen ist die Aufgabe.
    Die Decken mache ich aus alten Graupappen, die ich immer mal wieder in der Fabrik finde. Wenn die Pappen zu dünn sind, klebe ich zwei Schichten zusammen. Den Bezug drucke ich auf einem HP Deskjet 1220C (A3 Drucker). Der Vorteil von dem Drucker ist das große Format. Ich kann Bezüge für A4 Bücher mit etwa 3 cm Rückenstärke drucken. Die Drucke beziehe ich mit durchsichtiger Folie (Neschen gibt es überall zu kaufen). Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich meist kein Kapitalband anbringe. Die Bücher wandern meist zu irgendwelchen Bundesanstalten für Arbeitssicherheit oder so. Und dort geht’s ab ins Archiv.
    Das Ergebnis sieht wirklich gut aus. Ich schreibe das nicht um mich zu loben (für einen gelernten Buchbinder ist das kein Wunder). Ich schreibe das weil es nicht so schwer ist ein Buch zubinden. Und das Produkt soll ja in erster Linie gelesen werden und nicht einen Preis gewinnen. Wenn man will kann man aus fast nichts ein Buch machen. Beginne Schritt für Schritt wir Papierfrau schon schrieb und frage wenn’s irgendwo hakt.
    Es gibt keinen Weg zum Glück - glücklilch sein ist der Weg!
    Buntpapier

  • Hallo Buntpapier,


    schon wieder ein Tipp mehr. Danke. Ja, die Buchhandlung Erlenkämper gibt's noch. Aber, erst müssen Bücher auf den Tisch, dann die Lesung. In der kommenden Woche bekomme ich Preise für's Drucken genannt. Postberg, Gutenberg werden dir, als alten Ruhrgebietler, etwas sagen. So, wie du es beschreibst, hört sich das Buchbinden sehr leicht an, das macht Mut.


    Schönen Sonntag wünscht


    Käfer

  • Ich will Dir Deine Energie nicht nehmen, aber ...


    Du schreibst das Dir das PoD zu teuer ist. Bitte rechne einmal zusammen was Dir Druck (Tinte und abnutzung), Papier und sonstige Verbrauchsmaterialien kosten. Würde sagen da kommst Du schon recht nahe an die 20-25€ die das PoD kostet heran. Drucken mit dem Tintenstrahldrucker ist die denkbar teuerste Methode.


    Da würde ich eher einen Copyshop anfragen.



    Aber rechne es Dir durch.



    Das ganze gilt natürlich nicht wenn der Weg das Ziel ist.

  • Die Tintifaxe sind nicht nur teuer, sondern meist auch wenig wischfest - macht sich nicht gut im Buch.
    Wie hoch soll die Startauflage denn wirklich sein und worum geht es in dem Buch,
    vielleicht machts ja jemand aus Spaß an der Freude, weil ihm das Thema gefällt?


    LG Andreas

  • Hallo Kaefer,



    Also wenn Du normale Softcover Buecher binden willst,
    dann trau dir das ruhig zu.( Das sehe ich wohl anders als Andre :) )
    Ist nicht das Schwierigste auf der Welt, und mit etwas Uebeung
    kann man da auch als Laie sehr gute und haltbare Ergebnisse erzielen.
    Zumindest fuer die Startauflage von 5 Stueck.
    Nur Mut!


    Das Ausdrucken wuerde ich in einem Copyshop machen lassen.
    Ist am Ende aller Tage wahrscheinlich billiger (und besser) als es daheim
    selber zu drucken.


    Des weiteren hast so schonmal Kontakt zum Copyshop hergestellt,
    den Du nacher brauchst um den Endbeschnitt deiner Buecher
    dort machen zu lassen.


    Auch kannst Du so deinen Umschlag fuer die
    Softcoverbuecher drucken.
    (Also wenns ein A4 Buch werden soll, dann
    brauchst Du ja nen A3 Umschlag)


    Mit dem Umschlag und Buchblock gehts dann an das Binden.
    Stichwort "Lumbecken" bzw. "Faecherbindung".


    Da wuerde ich dir auch raten dich durch YT durchzuklicken.
    Da gibts bestimmt gute Videos zu dem Thema.
    Oder googlen, Literatur zum Thema "Hobbybuchbinden" gibt es mehr als genug.


    Was du brauchst an Material ist nichts Besonderes.


    - 2 Holzbretter
    - 2 Schraubzwingen
    - Pinsel
    - Messer
    - Leim (fuer den Anfang reicht normaler Holzleim, einfach mit etwas Wasser verduennen)
    - irgendwas spitz-stumpfes zum Rillen


    Also Sachen die der durchschnittliche hobbyhandwerker Haushalt eh auf Lager hat.


    Und dann einfach mal losslegen. :)
    Am Anfang einfach mit unbedrucken Papier ueben, wird schon klappen.
    erst den Umschlag rillen, dann
    Papier einspannen zwischen den Bretter, einmal nach vorne biegen und Leim auf die Kante, dann hach hinten biegen und Leim drauf,
    dann die verleimte Kante auf den Umschlag drueckenund trocknen lassen.
    (Mal so ganz naiv und einfach erklaert :D )



    Am Ende dann mit deinem Werk wieder zum Copyshop gehen und den Endbeschnitt
    machen lassen.


    Fertig. :)

  • Hallo Käfer,


    ich bin zur Zeit in der Ausbildung zum Buchbinder Druckverarbeitung (Medientechnologe Druckverarbeitung) und wir lernen auch in der Berufsschule noch die grundlegenden Techniken der Handarbeitsbuchbinderei praktisch kennen.
    Wenn da Interesse bestehen würde, könnte ich Sie bei dem Vorhaben gern unterstützen, da ich bis jetzt häuftig nur Bücher mit weißen Blättern gebunden habe und da wäre so ein Buch mit bedruckten Seiten schonmal eine wilkommene Abwechslung :D


    Falls da Interesse besteht, könnte ich Ihnen gern Ihre 5 Bücher binden, und wenn Sie wünschen bei einem guten Kolllegen auch Drucken lassen (S/W Laser, mit Duplex, bis A3)
    Die Bücher würde ich Ihnen gegen Übernahme der Kosten für Material binden, der Druck müsste natürlich auch bezahlt werden, wenn gewünscht.
    Mit der Erstellung der Druckdaten (für Buchblock und Umschlag) kann ich Ihnen auch zur Hand gehen.



    Wenn Sie es natürlich gern selbst machen möchten stehe ich (wie die meisten anderen hier im Forum bestimmt auch) gern für Fragen zur Verfügung.


    Gruß MTDV

    Einmal editiert, zuletzt von MTDV ()