Donnerstag 28 März 2024

Heftmaschine Bostich / Tigelpresse Viktoria

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  • Hallo zusammen,


    Ich habe für die Buchbindewerkstatt der Hochschule Darmstadt einen Drahthefter der Firma Bostich angeschafft.
    Wir haben uns erhofft unterschiedlich dicke Drahtstärken und vor allem auch nylonummantelte farbige Drähte zu verwenden.
    Leider sind die Ergebnisse noch nicht sehr zufriedenstellend und da der transport der nylonummantelten Drähte nicht sehr gut funktioniert hat habe ich den heftkopf abgenommen um ihn zu reinigen. Dabei sind einige teile ausseinandergeraten und ich bin mir nicht genau sicher ob ich alles wieder richtig beisammen habe.


    nun meine frage:


    Kennt jemand die Maschine, gibt es Maschinenbücher oder Anleitungen?


    Ausserdem steht in der werkstatt eine alte Tiegelpresse (Viktoria), Ich denke das sie noch wunderbar Funktionieren könnte bin mir aber mit der Handhabung nicht sicher.


    Ich würde mich über alle Informationen zu beiden Maschinen sehr freuen!!


    Johannes

  • Guten Morgen Johannes,


    Bostichköpfe sind für Dein/Euer Vorhaben wohl das schlechteste, was man(n) sich antun kann. Durch die grundsätzliche Konstruktion mit dem Drehzapfen hat man schon Probleme diese mit normalem Draht ans Laufen zu bekommen, aber dann noch mit ummanteltem Draht, viel Spass... Da wäre die Investition in eine Hohner-Maschine sinnvoller gewesen. Ich "durfte" jahrelang mich mit diesen Köpfen in Ehlermann/Wohlenberg Kalenderstrassen rumärgern :cursing: , da war man froh, als diese amerikanische Sch... durch Hohner Köpfe ersetzt wurden...


    LG
    Joachim

  • Hallo Joachim,


    Danke für deine Antwort, das ist mit eine der schlimmsten Antworten die ich mir hätte vorstellen können. Leider muss ich jetzt damit leben..
    Ich werde mich jetzt einfach auch damit rumärgern und versuchen trotzdem das beste aus der maschine rauszuholen.


    Ich habe auch mittlerweile wieder alles zusammengebaut und denke die Mechanik des Kopfes jetzt verstanden zu haben, habe aber noch das Problem, dass der Draht im Drehzapfen nicht in der mitte sitzt und deshalb die Klammer unterschiedlich lang wird. Hast du das schon mal erlebt bei euch? die Postition vom Drehzapfen wurde nicht verändert. ich bin schon wieder etwas ratlos.


    Beste Grüße aus Darmstadt,


    Johannes

  • Hallo Johannes,


    der Drehzapfen ist IMMER das Problem. Die Feder und der Drahthalter bestimmen im Großen und Ganzen die Position des Drahtstückes. Da ist JEDER Kopf anders. Eine wirklich saubere Positionierung haben wir nie hinbekommen, oder wenn, dann nur für ein paar Klammern. Das große Problem ist halt, das der Draht zuerst geschnitten, gedreht und dann erst geformt wird.


    Bei allen anderen Köpfen ist das mit Bedacht anders gelöst. Da wird der Draht von der Seite direkt in den Bereich des Formers/Treibers geschoben, abgeschnitten und dann direkt geformt und in das Produkt getrieben. Da kann eigentlich nicht viel schieflaufen. Aber die Amis haben eine andere Auffassung von Physik... anscheinend, denn die Köpfe werden heute immer noch verkauft. Aber ich möchte Dir nicht die Arbeit verderben ;)


    Nur noch einen Tip, der eigentlich für alle Heftköpfe gleichermaßen gültig ist. Einlaufen lassen mit verzinktem Draht und nicht danach nicht viel reinigen, da der Zinkabrieb einen "Schmierfilm" bildet. Wenn ein Kopf zu sauber ist, kann es sein, das er nicht wirklich gut funktioniert. Und bitte kein Öl zur Schmierung verwenden. Es gibt Schmierfette, die hitzebeständig sind, fast weiß von der Farbe und sich sehr gut zur Schmierung eignen. Öl läuft nach und nach an den tiefsten Punkt (Treiber) und dieser verschmutzt dann das Produkt. Dann heißt es wieder, Kopf auseinandernehmen, entfetten... und alles geht von neuem los. :cursing:



    Gruß
    Joachim