Ziemlich zu Anfang letzten Jahres habe ich einen kleinen Buchbinder-Kurs gemacht, als Buchhändler liegt das
ja nicht so fern. Hat Spass gemacht und sich auch das Werkzeug und Material zusammen zu suchen war schon lehrreich. Laufrichtung, verschiedene Arten von Papieren und Pappen.. Ganz schön unüberschaubar.
Zuerst ein paar Hefte mit allen möglichen und unmöglichen Einband - Materialien gebastelt.
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Das erste A5-Notizbuch, krumm und schief und schlampig, aber selbst gemacht. Als Einband ein Foto
ausgedruckt, Klarsichtfolie drübergeklebt und mit einer Schablone zugeschnitten.
Die nächsten sahen nicht besser aus.
Dann sollte ich (hätte ich bloss nichts gesagt) ein Büchlein für eine Freundin herstellen. Da prägen zu aufwendig und teuer ist habe ich mir ein Schriftart auf dem PC gesucht, einen Karton durch den Drucker gequält und Buchstaben ausgeschnitten, jeden fünf mal und auf den Einbandkarton geklebt. Das hat mir nicht nur die Grenzen meiner Feinmotorik gezeigt sondern auch zu einem kleinen Sortiment toller Messerchen geführt. Das erste Mal habe ich auch die Vorsatzblätter bedruckt.
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Ein weiteres Notizbuch, diesmal mit Einband der Buchecken. Auch das war erst ein mal eine schöne Fummelei, habe mich verschnitten, vermessen und trotz guter Vorlage im „Kintzel, Bücher perfekt selbst binden“ einige Male vertan.
Außerdem konnte ich den Buchblock nur schlecht beschneiden und mochte ungerne in irgendeinen Copy Shop rennen oder mir eine Buchbinderei suchen, sollte halt alles selbst gemacht sein...
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Ein grosses Abenteuer waren die nächsten Bücher. Ich wollte nicht nur Notizbücher herstellen, sondern auch mit Inhalt füllen. Dazu sollte ein Reisebericht eines Urlaubs nebst Fotos dienen. Sozusagen ein Fotoalbum mit Text, als
richtiges Büchlein. Bis ich das Textverarbeitungsprogramm und den Drucker soweit gebracht hatte, dass sie sich verstehen, brav jeweils vier A4 Seiten(eine Lage mit 16 Seiten) in der richtigen Reihenfolge Vorder- und rückseitig bedruckt herzustellen vergingen Tage. Für das Beschriften des Einbandes mittels Schablone habe ich verschiedene
Farbmaterialien ausprobiert, bin aber letztlich bei Plaka-Farben geblieben. Wie haltbar die sind wird man sehen.
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Ein weiteres Exemplar habe ich das erste Mal als Ganzleineneinband hergestellt, aber ehrlich gesagt, das fand ich dann ein wenig langweilig und habe mir einen Schutzumschlag gebastelt (A3 und wieder Klarsichtfolie) Auch hier habe ich mich bei der Vorlage vertan...
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Nachdem ich nach wie vor beim Beschneiden des Buchblocks grosse Schwierigkeiten hatte, jede Menge Messer ausprobiert habe komme ich jetzt mit einem normalen Cutter-Messer prima zurecht.
Was man auf den Fotos nicht sieht sind all die Ecken und Kanten und Lücken, die es nach wie vor gibt, jedes
Buch voller Fehler, aber was macht es für einen Spass :-).
Für dieses Jahr steht an sich einen richtigen Arbeitsplatz einzurichten mit anständigen Werktisch und nicht so improvisierte Ablagen für die Materialien. Und dann kommt das A4-Format... Vielleicht kann ich ja auch schon mal in der einen oder anderen Weise im Forum hilfreich sein.
Als hilfreiche Literatur habe ich folgende Titel benutzt:
Kintzel, Vasco, Bücher perfekt selbst binden / Books On Demand / 9783833435836 / 24,90
Zeier, Franz, Schachtel, Mappe, Bucheinband / Haupt Verlag / 9783258051475 / 39,90
Weston, Heather, Buchbinden – vom Handwerk zur Kunst / Haupt Verlag / 9783258600000 / 24,90
Ich wünsche allen ein glückliches neues Jahr, dem Forum viel Erfolg, und spannende neue
Buchbinder-Projekte.
Liebe Grüsse
Lupsteiner