Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich bin der Zonk, bin 32 Jahre alt, lebe zwischen Weser und Elbe und habe etwas mehr als 7,5 Jahre Berufserfahrung im Bereich der Druckweiterverarbeitung.
Mit 15 habe ich mein erstes Schulpraktikum in unserer örtlichen Druckerei (12 Mitarbeiter) absolviert und danach als Schülerjob dort Druckplatten belichtet und entwickelt!
Nach ca. 1,5 Jahren fiel mein Job dort weg, da auf CTP umgestellt wurde. Für mich nicht weiter schlimm, da für mich Ausbildung (IT-Bereich) und eine weiterführende Schule (FOS Technik) folgten.
Nach der Fachoberschule war ich dann 2,5 Jahre selbstständig im Bereich der Personalvermittlung, was ich aufgrund der Wirtschaftskrise, die ihren Höhepunkt 2009 hatte, beenden musste.
Wie der Zufall es damals so wollte, suchte unsere örtliche Druckerei, per sofort, einen Mitarbeiter für die Druckweiterverarbeitung. Ich also schnell meine Unterlagen und Lebenslauf zusammengestellt, zur Druckerei gefahren, meine Unterlagen dem mir schon bekannten Chef in die Hand gedrückt, für die folgende Woche Probearbeit vereinbart und danach nicht wieder gegangen!
Mein Kollege lernte mich an, wir schmissen von da an zu zweit die Weiterverarbeitung und nach nicht einmal einem halben Jahr, habe ich in der Urlaubszeit die Bubi für drei Wochen alleine am Laufen gehalten.
Mein Gehalt betrug damals 1.700€ brutto bei 37 Wochenstunden, mit einem auf ein Jahr befristeten Arbeitsvertrag.
Das Jahr war um, Verhandlungen über einen unbefristeten Arbeitsvertrag und Lohnerhöhung standen an. Einen unbefristeten Arbeitsvertrag habe ich bekommen, eine Lohnerhöhung, naja, auch.... 50€ brutto mehr im Monat! So vergingen dann weitere zwei Jahre, ich war aus der Bubi nicht mehr wegzudenken und habe gut und viel gearbeitet.
Nach insgesamt drei Jahren habe ich mehr Geld für meine Arbeit gefordert. Von da an verdiente ich 2.000€ brutto im Monat bei 37 Wochenstunden. Das machte ein Bruttogehalt von etwa 12.50€ die Stunde.
Nach 5 Jahren verschlechterte sich das Betriebsklima, nach noch einem weiteren Jahr noch mehr, so, dass ich beschloss, mir mit Beginn des 7. Jahres eine neue Arbeitsstelle zu suchen!
Gesagt, getan - und... geschafft! Seit dem 1. März diesen Jahres arbeite ich einer der ältesten Druckereien Deutschlands!
Ich arbeite jetzt nur noch 35 Stunden in der Woche, fahre dafür jeden Tag 30 Km hin und 30 Km wieder zurück, bekomme 2.500€ brutto im Monat, was einem Stundenlohn von 16.50€ entspricht.
Die Abteilung besteht mit mir aus drei Leuten, einer gelernten Druckerin und einem Helfer. Auch hier bin ich wieder gut eingeschlagen, indem ich mit Fachwissen und qualitativ guter Arbeit überzeugt habe!
Nachdem mein halbes Jahr Probezeit um war, wurde ich zum Abteilungsleiter der Buchbinderei befördert. Seit Oktober bin ich also für den Ablauf in der Abteilung zuständig, konnte bereits die Fehlerquote minimieren (diese war so erschreckend hoch, was da in einem Monat falsch lief, habe ich in 7 Jahren in der alten Firma nicht erlebt!) und bin jetzt die Schnittstelle für Chef, Meister, Druck, Satz und natürlich meine beiden Kollegen. Alle sind super zufrieden mit mir und ich stehe jetzt vor der nächsten Gehaltsverhandlung!
Hier ein paar Eckdaten zur Firma: 14 Mitarbeiter, die alten bekommen tarifliche Bezahlung (Stand 2014 glaube ich), ca. 70% Urlaubsgeld werden gezahlt.
Meine Vorstellung für mein Gehalt:
110% Tariflohn, das entspricht 19,66€ / Stunde, plus einen Euro extra für die Leitung der Abteilung!
Würde heißen 20,66€ / Stunde, 3.133€ brutto / Monat, 13€ netto / Stunde, 1.970€ netto / Monat und 1x ca. 70% Urlaubsgeld im Jahr.
Meine Frage. Wie schätzt ihr das ein?! Sind meine Forderungen zu hoch? Verkaufe ich mich unter meinem Wert?!
Würde mich über einen regen Gedankenaustausch freuen!
Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße
Euer Zonk!