Guten Tag in die Runde
ein befreundeter Hobbybuchbinder hat mir berichtet, dass zwischen den Lagen seiner Bücher nach einigen Jahren beim Aufklappen das Begazematerial vom Rücken sichtbar sind. Die Lagen brechen also auf, wohl aufgrund der mechanischen Beanspruchung. Versteht ihr, was ich meine?
Ich habe ihm dann folgendes geraten, bin mir aber durchaus bewusst, dass meine Erfahrung diesbezüglich eigentlich sehr klein ist und darum möchte ich das hier verifizieren lassen:
Er benutzte sehr dickes Inhaltspapier (>130g/m2)
- 1. + 2. Lage und letzte + vorletzte Lage nach dem heften, vor dem Ableimen (?) dünn vorkleben, da diese Lagen den "grössten" Weg beim Aufklappen zu bewältigen hat
- Vor dem Heften, die Lagen lange und gut pressen.
- Leim wirklich gut einreiben mit Falzbein bei der Beleimung (wurde uns in "Industrie"-Handbuchbindereien zwar nicht so beigebracht, wird aber immer wieder in alten Fachbüchern erwähnt.
- Vorsatzart überdenken (kaschiertes Vorsatz mit Vorsatzlage, eingeheftetes, umhängtes Vorsatz?) um die Zugwirkung eines einfach geklebten Vorsatzes zu verringern
- Kann evtl. eine falsche Scharnierbreite bei der Decke (angepasst auf Material) eine zu grosse mechanische Sperrwirkung erzeugen?
- Nach ableimen (?) Buchblock niederhalten
Könnt ihr das so bestätigen? Was würdet ihr ihm Raten?
Und weils in diesem Gespräch auch noch aufgetreten ist: Wie breit berechnet ihr die Rückeneinlagen bei Büchern mit geradem Rücken? Blockhöhe/Rückenbreite Buchblock + 1x Kartonstärke?
Besten Dank und gute Zeit
fido