Donnerstag 28 März 2024

Wie verklebt man am besten Neodym-Magneten auf Karton?

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  • Jens Johannsen von der FIXUM Creative Technology GmbH in Neuwied erklärt in einem kurzen, aber interessanten Video, wie man Neodyn-Magnete auf Karton verklebt - und warum:



    FIXUM macht übrigens immer wieder einmal Workshops zum Thema Magnete in Zusammenarbeit mit dem BDBI (https://www.bdbi.org/seminareworkshop.html), die ich aus eigener positiver Erfahrung nur wärmstens empfehlen kann ...

  • Hallo Papierfrau!


    Man kann mit diesen Magneten sehr tolle Sachen machen. Zum Beispiel kann man die Wirkung von Neodyn-Magneten (wie jeden anderen Magnet auch) noch verstärken wenn man mindestens zwei Magnete mit etwas Eisen hinterlegt.


    Was war Dein Problem?

    Buntpapier

  • .. und was hab ich mich schon mit diesen Magneten abgeärgert !

    Ja, so ganz einfach sind sie nicht, aber wie Buntpapier schon so richtig sagt: es gibt ganz tolle Verwendungsmöglichkeiten.


    Erst vor ein paar Wochen hatte ich wieder so eine gute Idee für die Verwendung von Magneten in der Buchbinderei entdeckt: Stepan Chizhov (siehe meine Blogbeiträge zu seinen Podcasts) bietet in seinem Etsy-Shop Eckenklemmen für den Schachtelbau an, die er hergestellt hat, indem er Neodym-Magnete in 3D-gedruckte Winkel eingebettet hat:

    https://www.etsy.com/de/listin…home_active_1&frs=1&crt=1

    https://www.etsy.com/de/listin…home_active_2&frs=1&crt=1

    Tolle Idee. Einfacher, sehr viel preiswerter, aber ebenso nützlich geht es aber auch mit Eisenwinkeln aus dem Baumarkt ... ^^


    In den 1990ern habe ich mal mit den damals üblichen Ferrit-Magneten in der Buchbinderei experimentiert - und sehr bald aufgegeben: zu dick, zu bröselig, zu wenig Magnetkraft, schon ein 80g-Papier hat den Magneteffekt von einigermaßen dünnen Magneten zunichte gemacht. Dagegen ist Neodym eine ganz andere Welt - wenn auch unter Umweltgesichtspunkten wahrscheinlich fragwürdig. Nd zählt zu den seltenen Erden, die Weltproduktion kommt zu über 90% aus China, das nicht gerade für ökologische Skrupel bekannt ist.

  • Mein Problem war nicht das Befestigen der Magnete, sondern das Unsichtbarmachen. Mir gefällt es einfach nicht, wenn man diese glänzenden Scheiben so sieht. Ich habe sie unter dem Überzugsmaterial plaziert und prompt war die Magnetkraft nur noch 20%. Inzwischen habe ich die Ursache herausgefunden und weiß sie zu umgehen.... trotzdem sind wir keine Freunde.. der Magnet und ich :|

  • Ich habe sie unter dem Überzugsmaterial plaziert und prompt war die Magnetkraft nur noch 20%. Inzwischen habe ich die Ursache herausgefunden und weiß sie zu umgehen....

    Magnetkraftverlust durch Überzugsmaterial ist in der Tat ein sehr unschöner Effekt (auch bein Neodym, wenn auch nicht ganz so schlimm wie bei Ferrit), da würde mich doch sehr interessieren, was Du dazu herausgefunden hast bzw. wie Du damit umgehst.

  • Ich verwende z.T. sehr starke Magnete, die ich dann in mehreren Kartonlagen verschwinden lasse.


    1) Karton oben, 0.7mm:

    2) Karton Mitte, Magnetdicke, z.b. 1.5mm mit Loch für Magnet:

    3) Karton unten, 0.7mm:


    1) ______________________

    2) -----------Magnet------------

    3) ______________________

  • @fido,

    die Kartonschichten -Lösung ist super. Ich hab das mal mit Kapa-Karton gemacht und dabei die mittlere Schicht für den Magneten passend raus geschabt. Die Befestigung des Magneten (ein dickerer) gestaltete sich schwierig, weil die Mittelschicht halt bröselte ohne Ende und der Magnet voll damit war. Ich hab ihn dann mit dünnem Papier umwickelt. Deine Lösung wäre besser und weniger aufwändig gewesen.


    Mit einer Papierschicht versehen, die nicht geklebt ist, sondern nur aufliegt, habe ich auch das unsichtbare Überziehen geschafft @Seitenschneider. Also bloß keinen BuBi-Leim auf den Magneten bringen. Zur Not kann man das Papier auch mit etwas Spucke Feuchtigkeit fixieren, damit es an Ort und Stelle bleibt bis man den Überzug drüber hat.

  • Also bloß keinen BuBi-Leim auf den Magneten bringen.

    Kennst Du Planatol AD 94/5B? Damit habe ich beim Verkleben von saugfähigem mit nicht-saugfähigem Material gute Erfahrungen gemacht. Ist nach dem Trocknen ähnliche mechanische Eigenschaften (Elastizität) wie BB/Eukalin and Friends, hält aber auch glatte Materialien gut und ist (im Ggs. zu bspw. Sekundenkleber) lösungsmittelfrei.


    Was mich bisher eher gestört hat ist der doch spürbare Zugkraftverlust, den man durch das Kaschieren des Magneten und des Gegenpols in Kauf nehmen mußte. Aber die NdFeB-Magnete sind ja recht inzwischen mit recht hohen magnetischen Stärken zu bekommen, damit kann man das ganz gut kompensieren.

  • Hallo Seitenschneider,

    ja, den Leim kenne ich, aber ich brauch ihn nicht. Er ist außerdem alles andere als lösungsmittelfrei und stinkt duftet auch entsprechend :-)

    Es geht aber um den Verlust der Zugkraft wie Du geschrieben hast:


    Was mich bisher eher gestört hat ist der doch spürbare Zugkraftverlust, den man durch das Kaschieren des Magneten und des Gegenpols in Kauf nehmen mußte

    Wie ich das für mich gelöst habe, habe ich eben schon beschrieben.

  • Wie ich das für mich gelöst habe, habe ich eben schon beschrieben.

    Das ist für mich offen gestanden nicht so ganz klar geworden.


    Du sagst, Du bettest den Magnet in Kapa statt in Graupappe ein, verwendest aber grundsätzlich dasselbe Bezugsmaterial (sagen wir bspw. Papier 120 g/qm), wie Du es bei Graupappe nehmen würdest, und erhältst dennoch Unterschiede in der wahrnehmbaren Magnetkraft - habe ich das so richtig verstanden?


    In diesem Fall würde es mich schon sehr erstaunen, denn die Kraft des Magnetfelds wirkt (wie man in der Skizze von @Bundpapier sehr schön sehen kann) ja vor allem achsial - also durch das Bezugsmaterial (hier: Papier) - und nicht radial durch das Umgebungsmaterial (Kapa bzw. Graupappe). Das würde ja ansonsten bedeuten, dass Hartschaum magnetische oder magnetverstärkende Eigenschaften hat.


    Aber wenn Du sagst, dass Du das so beobachtet hast - korrigieren mich bitte, falls ich das falsch verstanden habe - dann muss das ja einen Grund haben.

  • Hallo Uwe!

    Die Haltekraft von Magneten nimmt ja mit zunehmendem Abstand zwischen den Magneten und dem zweiten Teil Magnet oder Eisen ab. Klar, das ist nichts neues. Aber!

    Ich habe einmal versucht magnetisches Papier anzufertigen. Und zwar so, das nicht die Fläche (wie bei einem Tafelmagneten), sondern die Schnittkante magnetisch ist. Also das waren zwei Schichten je 40g/m² und dazwischen und (nur im Bereich der Schnittkante) ein schmaler Streifen Metallstaub. Das hat lange gedauert, bis ich auf diese Art und Weise EINZELNE DIN-A4 Blätter an Magnete hängen konnte. Na ja, aber das Ziel war ja nicht nur ein trauriges Blatt, sondern eine Blattsammlung wie ein Ordner. Oh je - das gab jede Menge Eigenleben zwischen den Blättern und den Magneten.

    Eines habe ich gelernt. Magnet sehen einfach aus, aber nicht umsonnst studieren Menschen viele Jahre um die Feinheiten zu begreifen.

    (Da hilft auch kein) Buntpapier

  • @ Seitenschneider,

    Hilfe! Stop !!!

    Mein Text: "... ich hab das mal mit Kapa -Karton gemacht..." ist in der Vergangenheit geschrieben und beschreibt, wie man lesen kann, einen Vorgang, bei dem ich einen dicken Magneten unsichtbar in diesem Karton verstecken musste - ohne Zugkraftverlust .... und nicht wie ich Magnete unsichtbar und ohne Zugkraftverlust unter das Überzugsmaterial bringe!

    Mit welchem Trick ich bei letzterem die Abschwächung der Magnetkraft verhindere schrieb ich im nächsten Absatz.

  • Buntpapier,

    das Eigenleben der einzelnen metallbestäubten Blätter kann ich mir lebhaft vorstellen. Den Metallstaub müsste man so an die Blattkante binden wie den Leim beim Klebebinden, aber der Staub haftet überall dort, wo er nicht haften soll und wandert wahrscheinlich schon während der Verarbeitung überall dort hin, wo er nicht hingehört. Es sei denn man bindet ihn vorher.....oh ja, schöne Denksportaufgabe! Mit was bindet man Metallstaub so dass er auch nie rostet.... *grübel*

  • Papierfrau

    Oh, ja - das habe ich schlecht beschrieben. Zuerst habe ich die Blätter aufgefächert. So hatte ich einen Versatz von etwa zwei Millimeter. Dann habe ich den Metallstaub mit leicht verdünnter Buchdruckerfarbe gemischt und dann praktisch aufgeklebt. Aber die Magnetwellen haben die Blätter beim Annähern an die Magnete auseinander und aneinander vorbei getrieben. Dann habe ich den Metallpuderstreifen schmäler gemacht (vielleicht einen Millimeter) und die Blätter wurden "nur" noch aneinander vorbei geschoben.

    Bis zum Rosten bin ich gar nicht gekommen. Da ich zwei Schichten Papier aufeinander kaschiert hatte, war mir das auch erst einmal egal. Und das Beschneiden ist natürlich auch nur mit Sprengstoff möglich. Jedes Messer wird wohl schnell dahin sein.

    Buntpapier

  • Moin Klaus,

    oki, ich verstehe. Machst Du nochmal Versuche? Wenn ja, dann probier's doch mal mit Magnetlack, bezw. Magnetfarbe. Vielleicht ist das eine Möglichkeit? Zumindest gibts dann beim Beschneiden keine Explosion und eventuell ist der Lack auch messerschonender.


    Gruß Papierfrau

  • Mit welchem Trick ich bei letzterem die Abschwächung der Magnetkraft verhindere schrieb ich im nächsten Absatz.

    Danke für die Klarstellung, dann bin ich gespannt auf den nächsten Absatz.


    VG


    Uwe

  • Guten Morgen Seitenschneider,

    den besagten zweiten Absatz aus meinem Beitrag #8 vom 4. Juli stelle ich Dir hier nochmal als Zitat ein:

    Mit einer Papierschicht versehen, die nicht geklebt ist, sondern nur aufliegt, habe ich auch das unsichtbare Überziehen geschafft @Seitenschneider. Also bloß keinen BuBi-Leim auf den Magneten bringen. Zur Not kann man das Papier auch mit etwas Spucke Feuchtigkeit fixieren, damit es an Ort und Stelle bleibt bis man den Überzug drüber hat.

    Vermutlich hast Du ihn überscrollt (oder wie man das nennt) :-)

    Gruß Papierfrau

  • Guten Morgen Papierfrau,


    danke für den Hinweis - nein, ich habe den Absatz nicht überlesen, aber leider nicht als das erkannt, als das er gemeint war. Deinen Hinweis ...

    Seitenschneider. Also bloß keinen BuBi-Leim auf den Magneten bringen.

    ... hatte ich so verstanden, dass man keinen Buchbinder-Leim auf den Magneten aufbringen soll, weil dieser a) entweder nicht gut hält oder b) zu Korrosion führt. Zugegeben sind das nur Annahmen, aber da Du im Halbsatz davor von "unsichbarem Überziehen" sprichst, hat sich mir nicht erschlossen, dass Du im nächsten Satz von der Magnetkraft sprichst - davon steht dort nämlich leider nichts. Aber gut, das haben wir geklärt.


    Ich verstehe Dich also so, dass Du der Ansicht bist, dass der Leim und nicht das Papier die Magnetkraft dämpft - ist das so richtig rübergekommen?


    Ich gebe zu, ich bin skeptisch, was eine solche These angeht, aber Versuch macht kluch, also werde ich es einmal ausprobieren und bin gespannt auf das Ergebnis.


    Viele Grüße


    Uwe

  • Hallo Seitenschneider,

    ja, Du hast mich richtig verstanden. Wenn Du zwischen Magnet und Gegenstück trockenes Leinen und/oder Papier legst ist die Zugkraft da. Sobald Du angeschmiertes Leinen/Papier direkt über den Magnet klebst verabschiedet sich die Zugkraft wesentlich. So sind meine Erfahrungen. Ob das bei dem AD 94/5B auch so ist weiß ich allerdings nicht, denn den verwende ich nicht. Da bin ich auch gespannt auf deine Versuchsergebnisse.


    Gruß Papierfrau

  • Ein interessantes Thema,

    das man beim Beziehen der Magnete Haftkraft-Verlust hat ist mir seit langem klar.

    Ich bin deshalb zu den Neodym-en mit der jeweils stärksten Haftkraft übergegangen.

    Immer noch schlank/ flach genug um sie in bspw. 2mm Graupappe "versenken" zu können, ohne das etwas aufträgt.


    Aber wie Papierfrau bereits beschrieben hat, den/ die Magneten in Seidenpapier "gehüllt", damit er/ sie keinen direkten Kontakt zum Kleber hat/ haben.

    Je nach Bezugsmaterial ggf. ein dünnes Papier über das "Loch" kleben. Danach "normal" beziehen.

    Wie ich mittlererweile gelernt habe, ist es sinnvoller einem Magneten ein eisenhaltiges Gegenstück zu geben,

    als 2 Magneten aufeinander "los zu lassen", sich anziehen zu lassen.

    Die "klauen" sich angeblich im Laufe der Zeit ihre Haftkraft gegenseitig.

    Fragt nicht wie, soweit reicht mein physikalisches Basiswissen nicht.


    Die verhüllten Magnete klebe ich mit Uhu Max Repair fest. (auch ein "Stinker")


    Planatol kommt mir nicht mehr ins Haus. Ich weiß nicht was darin verarbeitet wird, für meine Haut ist das "Zeug" die totale Katastrophe.

  • die kann man gut mit dem klaren Montagekleber von Pattex kleben, oder mit Heißkleber, braucht ja nur einen Punkt.

    Planatol brauche ich nur für den Rücken von Büchern oder wenn ich mal ein paar lose Blätter lumbecke. Alles andere klebe ich mit Kleister. Der ist sogar vegan.:thumbsup:

  • Doppelseitige Klebefolie geht auch ganz gut.

    Eisenhaltiges verarbeite ich lieber nicht. Das rostet so gerne wenn es unbehandelt ist.

    Als Klebstoff habe ich inzwischen auch den Planatol AD 94/5B versucht. Mit dem klappt es. Zum Glück hab ich ein paar Tropfen umsonst bekommen und musste nicht eine ganze Dose kaufen.

    Magnete kommen bei mir nur ganz, ganz selten zum Einsatz.


    Gruß Papierfrau

  • Planatol AD 94/5B ist ziemlich vielseitig einsetzbar.

    Ich habe ihn selbst oft genutzt.

    Nur lege ich mittlererweile keinen "Wert" mehr auf rissig spröde trockene Haut, die bei der geringsten Belastung zu reißen anfängt und blutet.

    Also habe ich mir Alternativen gesucht.

    Die Welt der Klebstoffe ist ja glücklicherweise umfangreich.

  • Ich siede ja selber und habe daher, trotz häufigem Hände waschen - nur ganz wenig Probleme mit meiner Haut. Ich kenne das aber auch mit der rissigen, schmerzenden Haut.


    Daher ist evtl. eine sogenannte Duschbutter evtl. eine Opton zu den üblichen Flüssigseifen, Duschgels, Syndets und Co. Die benötigte Seife dazu bekommt man ja schon in gut sortierten Drogeriemärkten oder eben bei Seifensiedern (z.B. bei Genuss im Bad). Alles andere bekommt man in Rohstoffshops, die Rohstoffe für´s Seife sieden verkaufen. Behawe ist da eine gute Adresse. Für Duschbutter muss man auch keine besonderen Formen nehmen. Da gehen auch Einwegverpackungen vom Frischkäse.


    Ist etwas am Thema vorbei (weil ja nicht direkt Buchbinden oder eben Neodym), aber vielleicht habt ihr für so einen Tipp ja doch ein wenig Verwendung. Ich hab das schon oft gemacht und kann das daher guten Gewissens empfehlen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Karin B. ()