Donnerstag 28 März 2024

Berechnung Deckelgröße

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  • Hallo die Runde,

    nach langer Zeit wieder mal ein Lebenszeichen von mir.

    Mein Haupthobby sind nach wie vor die Schachteln, aber zwischendurch mache ich auch gerne mal ein Buch.

    Meine spezielle Frage wäre jetzt, wie die Größe des Buchdeckels berechnet werden soll, da ich schon die verschiedensten Variationen gelesen habe

    und ichz mich auf eine Version festlegen möchte.

    Dazu noch die Frage, ob der Rücken gleich der Bockhöhe sein sollte.


    lG

    Franz

  • ja, so ungefähr habe ich das auch gelernt. Für die Deckel: Buchblockhöhe + 5mm, Buchblockbreite - 4mm. Bei geradem Rücken: Rückenbreite +2x Pappendicke (gemessen am Vorderschnitt des Buchblocks). Bei rundem Rücken den Schrenzkarton um den Buchblockrücken anlegen und ca. 2mm dazurechnen.

    Falzbreite nehm ich meist 7,5mm.


    Gruß Papierfrau

  • Bei den eher künstlerisch angefertigten Büchern wurde mir erklärt, das der Falz bis zu 3 mm schmal sein kann. Ich finde das absolut nicht gut. Wenn man 3 mm (statt 7 oder 7,5 mm) Falz verwendet, bekommt der Deckel praktisch kein Gelenk. Wenn man bei einem schmalen Falz den Deckel aufmacht hebt sich das Vosatz oder die erste Lage mit an. Das sieht wirklich nich gut aus und was den Gebrauch des Buches angeht, ist das sehr unpraktisch. Ich habe mir 3 mm dicke Pappe mit starken Klebeband zu 7 mm Streifen zugeschnitten. Die Streifen lege ich dann beim zusammenkleben der Decke einfach zwischen Rückeneinlage und Buchdeckel. Das Klebeband verhindert, dass die Pappstreifen am Papierstreifen festkleben.

    Die Decke mache ich hin und wieder in der Höhe etwas zu hoch. Den Überstand der Deckel nach vorn mache ich immer (!) viel zu groß. Ist die Decke (aus Pappen, Papierstriefen und Rückeneinlage) zusammen geklebt, lege ich die Decke um den kompletten Buchblock (mit Kapitalband und Hülse) und zeichne mir dann den Überstand in der Höhe und nach vorn an. Abschneiden fertig.


    So braucht der alte Mann nicht zu rechnen. Lach!

  • Hallo und guten Abend,


    nach einer freundlichen Erinnerungsmail habe ich mal meine Zugangdaten erforscht und bin wieder hier drin.

    Finde eine Wiederbelebung gut und trage gerne den einen oder anderen Vorschlag bei.


    So habe ich es gelernt, erhebt keinen Anspruch auf " so muss es gemacht werden"


    Zur Pappenberechnung:

    • kleine Bücher bis A5 können in der Höhe mit 2 x 2 mm Zugabe auskommen, A4 und größer 2 x 2,5mm Zugabe
    • in der Breite hängt der Abzug von der Buchrückenform ab, 2mm schmaler bei gerundeten Büchern, 1mm bei eckigen Büchern


    Die Rückeneinlage:

    • hat somit die Höhe der Pappen und ist in der Breite von Vorsatz zu Vorsatz gehend, vielleicht 1mm mehr
    • Laufrichtung parallel zum Rücken, die Materialstärke ca. 300g Karton


    Die Falzbreite:

    • sollte 7mm haben, Papierbände können auch 6mm haben, Ledereinbände bis 10mm
      keinesfalls 5mm unterschreiten, das Gelenk kracht dann beim Öffnen
    • diese Regel gilt ausdrücklich nicht für Schlagkassettten ( dann nur 1,5 bis 2fache Pappenstärke nehmen)


    Ausnahmen:

    • Papierbänden, bis ca. 1 - 1,5cm Blockdicke
      hier kann für die Rückeneinlage die gleiche Pappenstärke genommen werden wie für die Pappen
      sie kann aus Stabilitätsgründen falschlaufend genommen werden
      die Rückeneinlage ist dann Blockdicke plus 1 Pappenstärke
    • bei extremer Steigung wird die Decke formatiert, heisst die Pappen sind breiter als nötig, die Pappen und die Rückeneinlage werden mit
      einem Packpapier aneinandergehangen. Der Block wird eingelegt und die Kanten werden manuell angezeichnet, an einer Pappschere frei geschnitten, keinesfalls winkelig anlegen, Markierungen mit Feinbleistift machen
      Achtung, Block dann immer in die gleiche Richtung einlegen, sonst passen die Kanten garantiert nicht

    Hoffe das war nun hilfreich, ausführlich ist es, sorry falls zu lang geworden, aber dafür vielleicht verständlich

  • nach einer freundlichen Erinnerungsmail habe ich mal meine Zugangdaten erforscht und bin wieder hier drin.

    Finde eine Wiederbelebung gut und trage gerne den einen oder anderen Vorschlag bei.

    Hallo @werkstattfee! Schön das du den Weg zurückgefunden hast und wieder aktiv werden möchtest. Da hat unser "Bot" gute Arbeit geleistet. :)


    Vielen Dank auch für deine ausführliche Erklärung. Das ist bestimmt für viele unsere Leser hilfreich! Danke!

  • Das werde ich mir noch öfter anschauen müssen. Vieles ist inzwischen wieder etwas verschütt gegangen bei mir, weil ich nicht zum Binden komme. Zum einen hat unser Enkel Vorrang und zum anderen ist mein neuer Arbeitsplatz noch nicht fertig.

  • Danke für diese ausführliche Antwort:

    Also, wenn ich es richtig verstanden haber:

    Meine Büchlein sind eigentlich immer nur A5 (wegen Papier) und ist die Blockhöhe nie über 2 cm.

    Grundsätzlich verwende ich 2 mm Pappe.


    Betreffend der Falzbreite habe ich mich fix auf 7 mm eingestellt.

    Als Rand berechne ich 2 mm.

    Für den Rücken verwende ich ebenfalls 2 mm Pappe die um 2 mm breiter ist als der Buchblock.

    Stimmt es, dass für die Deckelbreite Buckblockbreite minus 1 mm berechnet wird ?

    Beim Halbgewebeeinband kann ich dies ja noch korrigieren, nur ich mag mehr Ganzleineneinbänbe.


    Jetzt werde ich dieses neue Wissen mal in die Praxis umsetzen.


    lG

  • Hallo Kodi,

    Ich nehme 7,5mm Falzbreite und berechne Buchblockbreite minus 4mm als Deckelmaß. Es ergibt sich eine Kante von 3,5mm am Vorderdeckel.

    Wenn Du die Einbanddecke vor dem Überziehen zusammenhängst (mit Packpapier o.ä.) kannst Du die Deckelbreite ruhig großzügig machen und dann, wie oben von werkstattfee beschrieben, den Buchblock passgenau in die Decke einlegen und die Breite der Vorderkanten oben und unten mit Bleistift (und gutem Augenmaß) anzeichnen... und dann nicht vergessen sowohl den Buchblock als auch im Deckel zu markieren wierum Du den Block beim Markieren eingelegt hast.

    Ich hoffe alle Klarheiten beseitigt zu haben ;-)

  • Hallo Kodi!

    Für die Rückeneinlage nehme ich nur bei sehr dicken Büchern und geraden Rücken 2mm Pappe. Ich habe gelernt, dass zu 2mm Deckeln eine Rückeneinlage bei geradem Rücken 1mm ganz gut aussieht. Ist der Rücken gerundet nehme ich etwa 600g Schrenz (dünne Graupappe)

    Die Breite der Rückeneinlage sollte auf jeden Fall nicht breiter seine als das fertige Buch dick ist. Im Bücherregal würde dann die Rückeneinlage am nächsten Buch schleifen. Optisch sollte die Rückeneinlage beim fertigen Buch auch nicht viel schmaler sein als das Buch dick ist. Wenn der Rücken beim fertigen Buch 1mm schmaler ist als das gesammte Buch dick ist, ist das optimal (so habe ich es gelernt). Bei einem gerundeten Buch braucht man etwas mehr Erfahrung um die richtige Breite der Rückeneinlage abzugreifen. Wir haben oft ein Stück Papier um den runden Rücken gelegt und dann die Länge der Rundung zu ermitteln. Dann noch etwas je nach Deckeldicke hinzu und fertig.

  • Ups, jetzt werde ich wahrscheinlich schon etwas lästig.

    Also wenn der Buchblock eine Dicke von 20 mm hat und ich 2mm Pappe verwende, dann müßte das fertige Buch eine Gesamtdicke von 24 mm haben.

    Wenn dann der Rücken 1 mm schmäler sein soll, dann müßte ichdafür 23 mm berechnen.


    Gibt es eigentlich einen handwerklichen Buchbinder, wo man ev einen Schnuppertag machen kann ?

    Im Raume Wien und Umgebung habe ich bisher vergeblich gesucht.

  • Ich denke in dem Fall all ist 23 mm gut. Wenn das Buch auf dem Tisch liegt, liegt es auf dem Deckel und nicht auf dem Rücken. So würde ich es machen.


    Gibt es noch Buchbinder ............. Entschuldigung!

    Warum nicht. Es gibt ja immer mal wieder Handwerker, die Kindern zur Motivation etwas zeigen. Ich kennen keinen ............. Sorry!

  • Mir fallen in D mehrere Handwerk-Buchbinder/- eien ein, die Lehrgänge für Hobby-Buchbinder anbieten bzw. angeboten haben.

    (bin nicht auf dem aktuellen Stand)

    Meist sind die Workshop-Termine an Wochenenden oder mehrtägig in Ferien.

    Bei Schnuppertagen im laufenden Betrieb muss ich allerdings auch passen.

    Der BuBi in unserem Nachbarort hatte vor Corona einmal im Jahr einen "Tag der offenen Werkstatt" veranstaltet.

    Mitunter gibt es auch Workshops über Volkshochschulen oder andere regionale Bildungseinrichtungen, Museen o. Ä..


    Informationen zu Österreich kann ich dir allerdings keine geben. *Schultern zuck*

  • In der Florianigasse .. oder Straße in Wien gibt es eine Handbuchbinderin mit Laden... soviel ich weiß. Frag mal dort ob sie Dir was zeigt oder Dir weiter helfen kann. Ich hab die Adresse durch Zufall gefunden, weil ich einen Dr. Floriani aus Östrreich als Art " Brieffreund" habe und der auch mal eine Buchbinderei in Ö. brauchte.

  • Ich wende mich heute nocheinmal an euch und hoffe ich kann meine Frage etwas besser stellen.

    Auf den Bild sieht man einen Buchblock, ich möchte nun den Pappeinband dazu anpssen. Die rote Linie soll den Deckel darstellen, ich habe gesehen, dass man nicht bündig am Buchrücken die Pappe anlegt und einige Millimeter oben und unten bzw. an der Seite überstehen lassen sollte. Den Buchboden würde ich genau der Deckelgröße anpassen. Wie passe ich jetzt den Buchrücken an (Abstand zu Deckel und Boden, wie messe ich am besten ab, welche Papierstärke oder Pappe), das es anschließend auch klappt und an den Ecken der Block geschützt ist? Ich bedanke mich für euere Antworten.

  • Hallo und herzlich willkommen im Forum,


    wenn du diesen Thread aufmerksam durchliest und dir auch die enthaltende Grafik anschaust, kannst du dir die Frage eigentlich selbst beantworten.

    Die Grafik zeigt eine sogenannte dreiteilige Decke. Bestehend aus Rückenschrenz und den beiden Deckelpappen. Verbunden werden die "Teile" mittels Papier (meist Natronkraftpapier oder ähnliches). Auch die einzuhaltenden Maße finden sich in der Grafik wieder.


    Ich stelle sie für dich hier nochmals ein.


  • Dankeschön das ist sehr lieb, die 7mm auf was beziehen die sich genau Pappdeckel + Buchblock also die Falzbreite?

    Einmal editiert, zuletzt von mkcoa ()

  • Hallo mkcoa,

    willkommen bei uns im Forum.

    Ich habe jetzt einige Abende lang bei Youtube ein Video gesucht in dem Schritt für Schritt gezeigt wird wie man so eine Einbanddecke herstellt. Eigentlich glaubte ich mich zu erinnern, dass es da sowas gibt.. aber ich hab nix gefunden :-(

    7mm ist die Falzbreite beidseitig zwischen Deckelpappe und Rückeneinlage.

    Am Besten Du stellst die Einbandecke so her wie auf der Graphik von Dr. Flyer. Dafür schneidest Dir erstmal die Deckel (Pappe) und die Rückeneinlage (Schrenzkarton) und das Zusamenhängpapier ( Packpapier o.ä.) zu indem Du sie 6mm länger machst als die Buchblockhöhe. Die Breite der Pappe kannst du so machen wie der Buchblock, denn die kann man bei einer zusammengehängten Decke nachträglich (vor dem Überziehen) noch anpassen. Für die Rückeneinlage würde ich in dem Fall (soweit ich das auf dem Foto erkennen kann) den Schrenzkarton am Buchrücken anlegen und eine Pappenstärke dazu rechnen. Dann klebst du erst die Rückeneinlage vollflächig auf das Zusammenhängpapier ..... möglichst gerade ;-). Dann markierst Du Dir vom Rand der Einlage weg die 7mm Falzbreite und kannst dann die Pappdeckel mit einem gleichmäßigen Falz von 7mm auf das Papier kleben. Gut anreiben, gut trocknen lassen. Wenn Du die Vorderkanten anpassen willst musst du erst ein wenig den Schrenzkarton runden, damit er sich schön um den Buchrücken legt. Buchblock einlegen und die gewünschte Breite der vorderen und hinteren Deckelkante mit Bleistift kennzeichnen und dann abschneiden....

    Puh... ich hoffe die Erklärung hilft Dir etwas weiter. Es ist schwierig das alles richtig zu beschreiben. Ich wühl nächste Woche mal in meinen eigenen Fotos.. vielleicht hab ich da was aus den Beiträgen meines Ex-Blogs... bin ja morgen wieder unterwegs.


    Gruß Christine

  • Liebe Christine, Danke für deine Mühe ich habe nur Videos gefunden, wo auf die Falzkante nicht eingegangen wird. Deswegen ist es für mich sehr wertvoll, euere Ratschläge und Tipps zu beherzigen. Ich muss es mir sicher noch ein paar mal durchlesen um genau zu verstehen wie es gemeint ist. Ich verwechsele immer noch die einzelnen Begriffe und muss überlegen. Ich möchte mich Bedanken für die tolle Unterstützung.<3 Was mir sehr helfen würde, wenn es eine Möglichkeit einer Live Kommunikation (WhatsApp oder Telegramm) geben würde und ihr die einzelnen Schritte dich ich anwende kommentiert oder für falsch oder richtig erachtet. Ich wünsche Dir einen schönen Abend.:thumbsup:

    Achso einige Fragen habe ich, noch auf was sind die 6mm genau bezogen?🤔😉 Ich denke auf die Pappdeckelhöhe oben und unten jeweils 3mm, das Zusammenhängpapier kann das auch aus Backpapier sein oder besser Packpapier? Die Pappeinbanddeckel messe ich bündig vom Buchblock bis zum Buchrücken und passe es später an, in der Breite wie auf dem Foto. Der Schrenzkarton ist ein anderes Material wie die Pappe, was nimmt man da am besten welche Gramatur? Vielen Dank und Gute Nacht

    9 Mal editiert, zuletzt von mkcoa ()

  • Hallo mkcoa,

    ich bin eine der wenigen Personen weltweit, die ohne Handy leben :-)

    Ja, die 6mm beziehen sich auf die Höhe der Pappen. Du misst die Höhe des Buchblocks und addierst 6mm hinzu und hast dann das Höhenmaß der Deckel.

    Die richtige Deckelbreite errechnest Du, indem Du die Breite des Buchblocks misst und 3mm von dem Maß abziehst. Ich würde Dir aber raten, die Breite Deckel erst nach dem Zusammenhängen auf Maß zu schneiden... so wie ich es beschrieben habe. Ich glaube für Laien ist das die einfachere Art.

    Nächtlicher Gruß

    Christine

  • Perfek, ich werde mal ein Foto vom Resultat senden. Ich sage vielen Dank für die wertvollen Tipps. :thumbup:

  • @mkcao


    Ich muss meine Antwort hier schreiben, denn hier kann ich ein Foto hochladen.

    Die Pappstreifen sind ganz einfache Abstandshalter.

    Anstelle jedesmal zu messen oder mir die 7 mm Abstand anzuzeichnen, habe ich mir Pappstreifen mit Tesafilm beklebt und auf 7 mm Breite geschnitten.

    Ich zeichne mir die Mitte des Packpapiers an. Dann kommt Leim auf das Packpapier. Nun lege ich die Rückeneinlage auf das Packpapier. Nach etwas Anreiben lege ich die 7 mm breiten Pappstreifen an die Rückeneinlage an. Dann kommen die Deckel wieder an die Pappstreifen und gut anreiben. Zum Schluss kann ich in aller Ruhe die zwei Pappstreifen wieder vom Packpapier abziehen. Fertig.

    An dem Tag an dem ich die Pappstreifen gemacht habe, wollte mal wieder ein Nachbarskind etwas von Klausi (kannst du mir mal helfen?). Sonnst hätte ich in Ruhe einen 7 mm breiten Streifen von einer Kunststoffplatte abgeschnitten. Egal - Hauptsache es klebt nicht am Leim!


    Klaus

  • @mkcoa

    kann es sein, dass sich der vordere Deckel etwas sperrig öffnet? Ich kann das auf dem Foto zwar nicht richtig erkennen, aber es sieht so aus, als ob der Deckel bis zum Falz am Buchrücken reicht... also bis dahin, wo man die Heftung innen etwas sieht.

  • Papierfrau

    Leider habe ich die Hülse zu eng gemacht deswegen konnte ich das Buch nicht nach hinten schieben, gibt es noch einen Trick Gute Ecken hinzubekommen? Muss das Material, welches ich als Cover nutze, auch mit dem Packpapier angeklebt werden, oder reichen nur die Pappen? Der Fehler wird hoffe beim nächsten mal nicht nochmal passieren 😉