Samstag 20 April 2024

Buchbinderquiz Nr. 15

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  • Die Frage ist einfach. Was ist der „Aschegehalt“ oder was beschreibt der „Aschegehalt“


    Es gibt einige Lösungen:

    1. Testergebnis zur Klassifizierung von Papier als schwerentflammbarer Stoff gemäß DIN 4102-1, bzw. EN 13501-1

    2. Ist der Wert, den die Brandversicherung bezahlt wenn die Druckerei abgebrannt ist.

    3. Der Aschegehalt gibt dem Papiermacher in der Papierfabrik Aufschluss wieviel er im Moment von welchen Zusatzstoffen in die Papiermaschine laufen lässt.

    4. Historische scherzhafte Bezeichnung der Betriebsanleitung (oder früher Bedienungsanleitung) zum Beispiel einer Falzmaschine, denn Betriebsanleitungen wurden auch früher nicht gelesen und sind gleich in den Ofen gewandert.

    5. Papier verbrennen im Chemieunterricht um den Umgang mit einem Bunsenbrenner zu lernen. Siehe: http://unterrichtsmaterialien-…de/material/5-6/V5-58.pdf)

    6. Nachweis der Menge von mineralischen Stoffen im Papier um Papierchargen untereinander zu vergleichen. Und/oder aufgrund der verbliebenen und unverbrannten Mineralstoffe die Papierhärte (zum Beispiel für die korrekte Herstellung von Messern für Rollenschneider oder Stanzeisen und Papierschneidemesser) zu bestimmen.

    7. Schneller Kontrolle um festzustellen ob sich die tägliche lokale Zeitung nicht nur als Material für ein provisorisches Malerhütchen, sondern auch als Feuerwehrhelm eignet.


    Achtung! es kann mehr als eine Antwort richtig sein.

    Und natürlich werde ich dann erklären warum mir dieses Thema wichtig war. Der Oberlehrer kann nunmal nicht aus dem Gehirn gelöscht werden. Hihi

  • Doktor Flyer

    Hat das Label Buchbinderquiz hinzugefügt
  • Ja, die Asche natürlich auch, Klaus. ;):whistling:

    Einmal editiert, zuletzt von Karin B. ()

  • Ich denke es wird langsam Zeit die Auflösung heraus zu lassen.


    1. Testergebnis zur Klassifizierung von Papier als schwerentflammbarer Stoff gemäß DIN 4102-1, bzw. EN 13501-1

    Das wäre schon richtig, denn Papier gehört zur Klasse E der DIN 4102-1 und gilt als normalentflammbar. Aber wir sind ja hier nicht bei der Feuerwehr deshalb würde ich diese Antwort auch vernachlässigen.


    2. Ist der Wert, den die Brandversicherung bezahlt wenn die Druckerei abgebrannt ist.

    Das ist natürlich frei erfunden.


    3. Der Aschegehalt gibt dem Papiermacher in der Papierfabrik Aufschluss wieviel er im Moment von welchen Zusatzstoffen in die Papiermaschine laufen lässt.

    Ja und nein, wäre hier die korrekte Antwort. Die Papiermacher verwenden den Aschetest schon um zu kontrollieren wie hoch der Aschegehalt ist. Aber die vielen chemischen Substanzen, die heutzutage zu Papier verarbeitet werden kann man nicht mit einem kleinen Feuer nachweisen oder messen. Also nein.


    4. Historische scherzhafte Bezeichnung der Betriebsanleitung (oder früher Bedienungsanleitung) zum Beispiel einer Falzmaschine, denn Betriebsanleitungen wurden auch früher nicht gelesen und sind gleich in den Ofen gewandert.

    Da spricht der Servicetechniker, der 30 Jahre mit Bedienern zu tun hatte. Und weil es auch wirklich extrem pfiffige Bediener gibt, vor denen ich immer wieder meinen Hut gezogen habe, ist diese Antwort natürlich frei erfunden.


    5. Papier verbrennen im Chemieunterricht um den Umgang mit einem Bunsenbrenner zu lernen. Siehe: http://unterrichtsmaterialien-…de/material/5-6/V5-58.pdf)

    Der Punkt 5 wäre auch richtig, wie man aus dem Link erkennen kann. Etwas verbrennen ist nach unserem Verständnis ein chemischer Vorgang. Aber wir sind auch keine Chemiker.


    7. Schneller Kontrolle um festzustellen ob sich die tägliche lokale Zeitung nicht nur als Material für ein provisorisches Malerhütchen, sondern auch als Feuerwehrhelm eignet.

    Als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr Berghausen würde ich so einen Quatsch nur in einem Buchbinderquiz schreiben, aber nie machen.


    6. Nachweis der Menge von mineralischen Stoffen im Papier um Papierchargen untereinander zu vergleichen. Und/oder aufgrund der verbliebenen und unverbrannten Mineralstoffe die Papierhärte (zum Beispiel für die korrekte Herstellung von Messern für Rollenschneider oder Stanzeisen und Papierschneidemesser) zu bestimmen.

    Das ist die offizielle richtige Antwort!


    Warum habe ich mir diese Frage ausgesucht. Her im Forum wird ja immer wieder über Papier und seine Eigenschaften geschrieben. Und wenn es um Papier geht, gibt es eine wirklich grundsätzliche Sache. Früher war alles anders. Das Papier wird durch die Drucker gekauft! Und früher waren die Drucker Buchdrucker. Heute sind die Drucker Offset- oder Digitaldrucker. Diese Veränderung hat das Papier natürlich auch sehr stark verändert.


    Früher war Papier weich, hatte wenige Füllstoffe (Klebstoff, Aufheller, Kreide, etc.) und keinen oder sehr wenig Strich (Kreideschicht auf den Oberflächen). Heute ist Papier hart, hat einen immer geringeren Faseranteil, viel Füllstoffe (modern sind winzig winzig winzig kleine Kunstoffffäden die die Planlage verbessern) und grundsätzlich einen Kreidestrich auf beiden Seiten. Es gibt wohl kein Papier mehr, das nicht gestrichen ist (mindestens 5g/m² meistens 10g/m² ). Auch einfaches Kopierpapier ist gestrichen. Früher vergilbte billiges Papier grundsätzlich auf der Fensterbank. Das gibt es nicht mehr. Früher habe ich den Kachelofen mit Papier angemacht. Heute gibt es bei uns in der Region nur noch eine Papiersorte (der Werbeblättchen), dass sich zum Feueranzünden eignet.


    Und so ist der Aschetest eigentlich auch schon fast Schnee von gestern. Die Mengenkontrolle unverbrannter Mineralstoffe im Papier ist weiterhin möglich, wird aber selten gemacht. Die Prüfung von Papierhärte wird meist durch das PTS (Papiertechnisches Institut) oder durch die Fogra (Forschungsinstitut für Medientechnologien e.V.) im Rahmen von Forschungsberichten durchgeführt. Die Bestimmung der Messerwinkel bei Rollenschneidern oder Stanzeisen und Papierschneidemessern werden in der Regel durch die Maschinen- oder Messerhersteller durchgeführt.


    Und der letzte Punkt ist der Vergleich von Papierchargen untereinander. Hierfür gibt es heute wesentlich exaktere Verfahren. So werden zum Beispiel zwei Proben im Wasserband mit verschiedenen Lichtquellen (unterschiedliche Wellenlängen) durchleuchtet und so verglichen.


    Zum anderen hat die Weiterentwicklung von Papier für die Buchbinder nicht nur Gutes mit sich gebracht. Der höhere Kreideanteil wirkt sich im täglichen Umgang mit Papier aus. Die Kreide macht das Papier schnell empfindlich gegen Kratzer, etc. Die Kreide macht das Papier beim Schneiden hart und stresst das Messer. Die Kreide im und auf dem Papier macht das Papier beim Falzen brüchig. Und die Kreide macht das Verkleben einzelner Blätter zum Beispiel beim Klebebinden schwieriger. Papier wird für den Käufer (also den Drucker) gemacht. Und der Buchbinder ……..