Donnerstag 25 April 2024

Beiträge von Buntpapier

    Als Hobby-Bastler macht man die meisten Dinge nur einmal. Ist man fertig, weiß man wie es geht. Die Steigerung ist das Anfertigen von Dingen ohne groß Geld auszugeben.

    Ich denke Dein Ergebnis ist gut, denn die Funktion zählt am Ende. Und wenn ich mich in meiner Werkstatt umsehen ist fast keine Profimaschine (!) ohne Verbesserung geblieben.


    Und nach einigen Jahre ist ein Gerät wie ein Paar eingelaufene Schuhe - einfach nur gut und angenehm!

    Ja, das was übersteht wird abgeschnitten. Wie man an der Skizze sieht, werden die äußeren Bögen nach vorn weniger beschnitten als die inneren Bögen. Dadurch wandert das Druckbild beim Blättern von links (erste Seiten) nach rechts (mittlere Seiten) und dann wieder nach links (hintere Seiten). Gibt es beim dem Produkt einen weißen Rand zwischen den Seiten (Bundsteg), dann wird dieser Bundsteg bei den mittleren Seiten schmaler gemacht. Dadurch wandert das Druckbild weniger oder gar nicht. Gibt es keinen weißen Rand zwischen den Seiten, z. B. wenn Bilder bis ganz in den Rücken also bis zum Falz gehen, gibt es auch keinen Bundsteg. In solchen Fällen werden die Seiten so gestaltet, dass das Produkt beim Blättern ordentlich aussieht.

    Die Position des Druckbildes auf dem Druckbogen, oder später auf dem fertigen Produkt (ganz gleich ob es ein Etikett oder eine Buchseite ist) nennt man Stand. Beim Lesen eines Buches gewöhnt sich das Augen nicht nur z. B. an die Schrift, sondern auch an den Stand. Wichtig ist, das das Produkt gefällig und ordentlich aussieht. Muss das Auge hin und her springen ermüdet es beim Lesen.

    @striegler


    Danke für die Antwort. Ende 1986 habe ich bei Polar angefangen. Die Alternative wäre Stahl gewesen. Polar war damals schneller und besitzergreifender. So habe ich die Falzmaschinen und die neuen Techniken im Prinzip aus den Augen verloren.

    @striegler

    Danke für das Lob. Länger dabei ist schon richtig. Besser wäre, vor langer Zeit dabei. Und vor allen Dingen, danke für das Foto.



    Das ist wirklich nicht dumm einen vorübergehenden Verschluß für ein Halbfertigprodukt einzusetzen. Da muss jemand wirklich sehr stinkig über Leim, Düsen, reinigen, etc. gewesen sein.

    Werden die Krimpmesser nachgeschliffen?

    Wie lange gibt es diese Technik schon?


    Wer ist drann mit Nr. 13?

    Die Maschine ist sicherlich eine Falzmaschine. Das Foto ist dann von der Auslage her gemacht worden. An der Stelle könnte auch ein Messer für eine Perforation sitzen. Oder ein rundes Messer zum Schneiden wäre möglich. Da stimme ich Karsten voll zu. Das wäre "das tägliche Brot" an der Falzmaschine. Aber dieser Ring ist "freundlich" gestaltet. Die Zähne drücken sich langsam mehr und mehr ins Papier. Es sieht so aus als würde ein schmaler kurzer Streifen vom Papier behutsam durch ein mehrlagiges Produkt gedrückt und sagen wir umgeklappt werden. Ich könnte mir vorstellen, dass man so mehrere Lagen miteinander verhaken kann. Gesehen habe ich so etwas noch nicht. Warum man das macht könnte ich auch nicht sagen. Aber es sieht sehr interessant aus. Vielleicht gibt es noch ein Foto von einem Produkt. Ich bin sehr gespannt.

    Wenn der 8. März ein Mittwoch war???? Kleinlaut schleicht sich der Klaus davon und flötet genüßllich auch dem Weg zurück in die Werkstatt.


    So haben wir beide kurz hallo gesagt. Auch gut.

    Hallo Karin!

    Bei Samsung-Geräten und beim Internet-Explorer funktioniert es wohl nicht. Google-Chrome unter Windows hat damit kein Problem. Sehr interessant. Es gibt sehr große Unterschiede.

    Bei Google-Chrome:

    Es wird nur das Bild angezeigt und als URL (die Internet-Adresse in Klartext) wird dann der alte Name des Bildes in der Kommandozeile angezeigt.

    Ja, 14. Februar, oder? Bin ich ein Mann, weil mir solche Tage nicht wichtig sind?

    Ich habe das Bild schon einmal gesehen, aber nur das Bild. Irgendwo in einem Fachbuch natürlich.

    Ich besitze soetwas nicht und habe es noch nie benutzt. Ich bin gespannt ....

    Klaus

    Ich denke Ihr liegt vollkommen richtig.

    Wenn man sich die Metadaten zu dem Bild (also den Namen des Bildes) ansieht hat Peter das Jahr 1937 genannt.


    Das SLUB-Dresden (ich glaube das ist so etwas wie eine Bibliothek) sagt zum Buchbinderlehrling:


    Der Buchbinderlehrling : Monatsschrift für die deutschen/schweizerischen und oesterreichischen Buchbinderlehrlinge

    Medientyp: Zeitschrift

    Titel: Der Buchbinderlehrling : Monatsschrift für die deutschen/schweizerischen und oesterreichischen Buchbinderlehrlinge

    Erschienen: Stuttgart: Hettler, 1927-1944 Stuttgart: Verl. d. Allg. Anzeigers für Buchbindereien, anfangs

    Erscheinungsverlauf: 1.1927 - 1944,9

    Erschienen in: Das deutsche Buchbinderhandwerk Allgemeiner Anzeiger für Buchbindereien

    Sprache: Deutsch


    Abschreiben kann ich. Das wissen wir jetzt. Ich kannte die Zeitschrift „Der Buchbinderlehrling“ nicht. Im Allgemeinen Anzeiger für Buchbindereien habe ich oft gelesen. Es war früher immer schwierig alte Ausgaben in die Finger zu bekommen. Heute ist es mit dem Internet einfacher. Zum Beispiel bei ZVAB (zentrales Verzeichnis antiquarischer Bücher) gibt es 35 Treffer für "Allgemeiner Anzeiger für Buchbindereien" und 34 Treffen für "der Buchbinderlehrlilng". Bei Booklooker ist es ähnlich.


    Klaus

    Das Runden mit dem Hammer empfand ich immer als, sagen wir, kreativ. Zuerst wird der Buchblock geleimt und damit verfestigt. Und dann wird die Form wieder verändert. Für mich ist das Komisch.

    Ich habe es so gelernt, dass man erst die Form macht und dann leimt. Selbst beim Lumbecken haben wir den Buchblock nicht gerad trocknen lassen, sondern den frisch geleimten und damit feuchten Buchblock rund gedrückt und in der runden Form trocknen lassen.

    @Karin B.

    Ich habe es so gelernt, dass der frisch geheftete Buchblock eingeklemmt wird. Durch den Heftfaden entsteht dabei schon die grundsätzliche Rundung des Buchrückens. Die äußeren Lagen mit dem Vorsatz sind aber idealerweise rechtwinklig umgeknickt. Mit dem Kaschiereisen werden dafür die Lagen nach und nach in die gewünschte Position gebracht.

    @czil

    Der dänische Film ist sehr gut gemacht. Er zeigt wie die Lagen vorsichtig und gleichmäßig geknickt und damit schön positioniert werden.

    Klaus

    Vor gefühlten hundert Jahren habe ich mir so ein Werkzeug selbst gemacht. Am Zustand kann man sehen wann ich das letzte Mal echte Bünde versucht habe. Ich wollte lieber flächiges Arbeiten, deshalb ist mein Werkzeug quadratisch im Querschnitt (13 x 13 mm). Aber wie das Werkzeug heißt, weiß ich beim besten Willen nicht.


    Klaus

    Ja, das mit dem Holzschliff ist völlig korrekt. Da müssen wir mal wieder Wikipedia benutzen. Unter "Zellstoff" kann man das nächste große Kapitel der Geschichte der Papierherstellung lesen.

    Etwa 50 Jahre nachdem Herr Keller Holzschliff möglich machte, gelang der Durchbruch zur Verbesserung von Holzhaltigem Papier. Die Fasern aus Holz wurden chemisch bearbeitet und so zu Zellstoff.

    Man kann also sagen, dass alles holzhaltige Papier vor 1900 keinen Zellstoff beinhaltet und deshalb nur kurzzeitig haltbar ist. Nach 1900 wurde der Zellstoff verbessert und deren Anteil permanent gesteigert. Man kann das ganz einfach an der Vergilbung des Papiers erkennen. Als ich Kind war, war die Zeitung nach zwei Tagen auf der Fensterbank (also in der Sonne) gelb. Zeitungspapier ist das billigste Papier und hat den höchsten Holzschliffanteil. Die Bücher mit Zellstoffpapier werden erst in hundert Jahren zerfallen. Das betrifft uns nicht mehr. Lach!


    Klaus

    Papierfrau

    Ich habe einen A3 Tintenstrahldrucker (HP Deskjet 1220 C), den ich früher für Umschläger benutzt habe. Ich denke es sind etwa 30 Bogen A3 durch gegangen. Dann ist der Drucker in die Ecke gewandert. Die Patronen trocknen sehr schnell ein. Und dann funktioniert ein Druck pro Monat nicht. Wenn man eine Serie drucken würde, wäre das schon günstiger.


    Klaus

    Ich hatte versprochen zu erklären warum ich das Rätsel so und nicht anders gemacht habe.


    Wenn man im Internet oder in der Fachliteratur zur Geschichte der Papierherstellung den Namen „Friedrich Gottlob Keller„ nachschlägt kommt man automatisch zu Holzschliff und holzhaltigem Papier. Herr Keller hat einen Apparat gebaut mit dem man Holz zu kleinen Fasern schleifen und diese dann bei der Papierherstellung verwenden konnte. Damit wurde Papier zu einem Massenprodukt. Bei Wikipedia kann man lesen: „Am 11. Oktober 1845 wurde die erste Zeitung in 80 Exemplaren auf Holzschliffpapier gedruckt.“


    Warum schreibe ich das hier? Hier im Forum gibt es viele Buchliebhaber und ich denke, dass einige davon auf Trödelmärkten alte Bücher bewundern oder kaufen. Das Problem dabei ist eben dieses erste holzhaltige Papier. Zu Beginn der Verwendung von Holzschliff war Papierqualität für eine kurzlebige Zeitung sicherlich ausreichend. Für ein Buch ist dieses Papier aber nicht wirklich haltbar. Wer schon mal Bücher aus der Zeit von 1850 bis zur 1900 (oder besser 1920) neu eingebunden hat weiß wovon ich schreibe. Dieses alte Papier ist brüchig und reißt sehr schnell ein. Das betrifft auch die ersten Bücher bei denen die Lagen maschinell mit Drahtklammern auf Gaze geheftet wurden. Bücher aus dieser Zeit eignen sich nicht für Anfänger. Man ist schnell frustriert wenn man sich an sehr bröselndem Papier verausgabt. Ich kann nur davon abraten. Dazu kommt dass es auf Trödelmärkten eine merkwürdige Preispolitik gibt. Alles was 100 Jahre oder älter ist bekommt einen hohen Preis. Ganz gleich ob die Sache etwas taugt oder nicht. Also Vorsicht! Wer alte Bücher kauft sollte im Impressum das Jahr der Herausgabe nachlesen und sich dann überlegen ob sich der Kauf lohnt oder nicht. Ja, es gibt auch Billiges aus dieser Zeit. Die ersten Massenromane zum Beispiel, die erst durch die Herstellung von holzhaltigem Papier möglich wurden. Das sind Bücher mit denen man holzhaltiges Papier üben und erfahren kann.


    Klaus

    Sorry, ich hatte das nicht so verstanden. Vor meiner Erklärung gab es ja eigentlich schon die richtige Antwort.

    Egal – ich hatte dann auch schnell bei Paul Adam den Begriff „holländern“ gefunden. Das wäre für unsere Papierfrau wieder sehr lustig geworden. Und es gibt auch schon etwas zu diesem Thema hier im Forum. Aber Wikipedia war wiedermal schneller. Also musste ich weitersuchen. Die Frage zielt auch wieder auf einen Eintrag im Forum hin. Ich werde es dann natürlich mit der Aufklärung erklären.


    Wann kamen Zeitungen und Bücher aus holzhaltigem Papier auf den Markt.

    a) Mitte des 18. Jh.

    b) Ende des 18. Jh.

    c) Anfang des 19. Jh.

    d) Mitte des 19. Jh.

    e) Ende des 19. Jh.

    f) Anfang des 20. Jh.

    Sehr schöne Arbeit!

    Die Werkdruckpapiere fühlen sich sehr schön an und sind fürs Auge gefälligen. Das Kapital ist gut geworden. Machst Du öfter solche Bücher?

    Normalerweise wird bei so einem Buch der Titel frei Hand auf den Rücken geprägt. Dann kommen noch die Linien dazu (wenn es wie alte Bücher aussehen soll). Ich brauche so etwas gar nicht erst zu probieren. Ich bin zu zitterig. Und die Schrift ist sehr grafisch, bzw. künstlerisch. Vielleicht gibt es jemanden der eine CNC-Maschine hat und einen Prägestempel fräsen kann. Ich habe das noch nicht probiert. Meine Shaper Origin müsste das können. Im Moment ist das Fräsen von Schildern in Messing noch ziemlich weit unten auf der todo-Liste. Vielleicht sollte ich es probieren. Oder normale Buchdruckerlettern und auf geht's.


    Klaus

    Die Falzbeine sind angekommen.


    Oben ist das Falzbein aus Bambus und unten aus Achatstein.

    Links Achat und rechts Bambus.


    Und ich muss sagen (oder besser schreiben) das ist ein gewaltiger Unterschied zwischen den beiden Materialien. Gleich beim Auspacken bemerkt man, dass sich die beiden Falzbeine sehr unterschiedlich anfühlen.

    Achat ist ja sehr glatt und liegt besser in der Hand als ich dachte. Es fühlt sich im ersten Moment etwas kalt und fremd an, aber nicht unangenehm. Ich hoffe, dass der Stein nicht bricht.

    Das Falzbein aus Bambus ist sehr rau an der Oberfläche und die Kanten machen für mich (der den Kuhknochen gewohnt ist) einen unfertigen Eindruck. Das kann ich aber ändern. Ich habe Öle zur Oberflächenbehandlung und Schmirgel bis 1000.

    Dann habe ich als ersten Test etwas Rindleder für Taschen (links), Ziege (Mitte) und uraltes Herforder Bibliotheksleinen (rechts) grob bearbeitet. Natürlich gibt es wenn man wie wild auf den verschiedenen Werkstoffen herum reibt irgendwelche Markierungen. Das war schon klar. Aber faszinierend fand ich wie unterschiedlich die beiden Falzbeine mit den Materialien umgingen. Links ist jeweils der Strich mit dem Achatstein und recht mit Bambus. Mit einem Foto kann man Gefühle leider nicht darstellen. Es ist wirklich ein großer Unterschied wie beide Falzbeine über die Oberflächen gleiten. Und ich kann nicht sagen, dass eines der Falzbeine grundsätzlich besser oder schlechter ist. Jedes Falzbein behandelt das Material anders. Man muss probieren.


    Ich bin sehr überrascht wie gut das noch viel zu raue Falzbein aus Bambus funktioniert. Achat ist wie erwartet extrem glatt. Mit dem Achat ist keine Ecke in einem Kästchen zumachen. Das wäre aber auch zu viel erwartet für einen Stein.


    Das Fazit ist für mich - ein großes Dankeschön für den Tipp. Jetzt habe ich zwei wunderschöne neue Werkzeuge.


    Klaus

    @offizin17

    Ich habe noch nie Öl benutzt. Ich habe gelernt, das Falzbein an der Nase zu reiben. In der Falte, die den Übergang zur Backe darstellt so es viel Hautfett und Talk geben.

    Welches Öl benutzt Du?


    Klaus