Donnerstag 25 April 2024

Beiträge von Papierfrau

    Hallo Karin,

    es gibt viele Möglichkeiten Fotoalben zu binden. Eine Art ist sie so wie ein normales Buch aber aus Fotokarton-Lagen zu heften. Die Lagen können aus einzelnen Kartonseiten die im Falz ca.2,5cm aufeinander geklebt werden, bestehen. Zum Beispiel hat ein Blatt die Originalbreite, das andere ist 2,5cm breiter und auf diese 2,5cm wird das erste Blatt aufgeklebt. So entsteht eine künstliche Steigung im Falz. Diese gleicht dann die Steigung, die sich später beim Einkleben der Fotos zwangsläufig ergibt, aus.

    Aber auch eine Lochheftung mit Schnur ist recht stabil. In dem Fall kannst Du Kartonstreifen, die auf die einzelnen Blätter geklebt sind als Steigung benützen.

    Und dann gibt es noch eine Möglichkeit die Steigung mit mitgehefteten losen Streifen in passender Höhe oder Kartonstückchen nur um das Heftloch herum, auszugleichen.

    Für all diese Varianten musst Du aber, wenn es anschließenden beschnitten werden soll einen Ausgleich einfügen, sonst reißen Dir die Seiten ein.

    Aber es gibt auch eine "nicht materialsparende" Variante in der Du Kartonlagen heftest und nach dem Heften und nach dem Beschneiden mit Cutter und Lineal, ca. 2,5cm vom Falz entfernt, jedes 2. Blatt rausschneidest.

    Die 2,5cm Breite für den Ausgleich ist nicht bindend und richtet sich auch ein wenig nach der Buchblockgröße und Stärke. Kann also auch schmäler ausfallen.


    Ich glaube auf Youtube gibts da so manche Videos zum Thema. Es schadet auch nicht ein wenig bei den "Scrapbookern" zu stöbern :-)

    Hallo Michl,

    erstmal herzlich willkommen bei uns im Buchbinderclub.

    Das richtige Papier für deine Zwecke zu finden ist schwierig. Ich empfehle Dir da die Produktwelt von https://www.schabert.eu/ anzuschauen, vielleicht ist da etwas dabei. Allerdings muss man sich dort anmelden und kann dann Preise einsehen und bestellen. Soweit ich weiß gibt es keinen Mindestbestellwert, aber ich bin mir nicht sicher.

    Unbeschichtetes Leinen würde ich Dir für den Balg empfehlen. Oder du kaschierst zwei Leinen aufeinander und klebst ev. schmale Kartonstreifen mit etwas Abstand dazwischen. Dann sieht das aus wie Zieharmonika und ist sehr stabil.

    Als Klebstoff kannst du einfachen Tapetenkleister nehmen, oder du kochst dir selbst einen aus Weizenstärke und Wasser.

    Hallo Nini,

    mit selbstklebender Buchfolie musste ich früher Plakate für eine kurze Zeit wetterfest machen. Sie lässt sich ohne Falten und Blasen aufkleben, aber Du brauchst viel Übung dafür, eine gute Presse und bei größeren Formaten am besten noch eine helfende Hand. Kleinere Blasen bekommst Du mit einer Nadel und mit Falzbein raus. Falten eventuell ganz vorsichtig mit einer Rasierklinge die Wulst wegnehmen... allerdings hat die Folie dann natürlich offene Stellen. Schwierig, schwierig!


    Wenn Buchecken locker sitzen kann ein Tropfen Leim an den Deckelkanten helfen, aber wenn die viel zu groß sind hilft auch kein Leim mehr.

    Ich würde es auch bei 2mm Pappen und etwas Folienauflage mit Ecken versuchen die für 2mm Dicke sind und diese dann vor dem Befestigen ev. ein wenig aufbiegen damit man sie besser drüberziehen kann.

    Ich arbeitete selten mit fertigen Buchecken, aber vielleicht konnte ich Dir doch ein wenig weiterhelfen.

    Man möge mir die mangelnde Zeichenqualität entschuldigen. Ich habe vor gefühlt 100 Jahren das letzte mal gezeichnet!

    Hier also schematisch der Wechselstich. Es ist natürlich auch möglich nur die Fitzbünde und das mittlere Band zu 'beheften', aber davon rate ich ab. In meiner "Karriere" als Schriftgutrestauratorin ist es mir immer wieder aufgefallen, dass genau diese Lagen sich als erstes lockern und weil die dann am Buchblock vorstehen werden/waren die Blattränder entsprechend ramponiert.

    Am Besten läßt sich der Wechselstich mit zwei Bünden erklären:

    In der Regel heftet man die ersten drei Lagen ganz normal durch. Dann, in der vierten Lage: Fitzbund, um das erste Band herum heften wie normal, das zweite Band auslassen, und dann Fitzbund wie normal. Faden stramm anziehen.

    In der fünften Lage: Fitzbund, um das Band (welches Du in der vorherigen Lage ausgelassen hast) herum heften wie normal, das folgende Band auslassen und dann Fitzbund. So im Wechsel weiter bis drei Lagen vor Ende. Diese wieder ganz normal heften.

    Bei mehr als drei Bünden kannst Du lagenweise auch wechseln: Fitzbund, links und mitte heften, rechts nur Fitzbund - bei der folgenden Lage dann: Fitzbund, rechts und mitte heften, links nur Fitzbund. In der 3. Lage das mittlere Band auslassen u.s.w.

    Hefte mal 50 Lagen Dünndruckpapier....8)

    Ich fände aber die Idee mit zwei unterschiedlich dicken Fäden auch nicht schlecht. Bleibt zu überlegen wie gut sich dann der Buchblock runden, bezw. weiterverarbeiten lässt. Könnte sein, dass dann die Lagen schießen..:/


    Wir bekommen das Dir noch beigebracht :)

    @Theo

    da musst Du beim Einschlagen das Leder ein Stückchen weit vom Rand her einschneiden. Der Schnitt muss da enden wo das Kapitalband anfängt. So kannst Du das Lder schön um das Kapitalband legen. Dann aber höllisch aufpassen, wenn das Leder trocken ist und Du die Deckel öffnen möchtest, dann musst Du es genau an dem Einschnitt gut anfeuchten und einweichen lassen. Dann langsam die Deckel stückchenweise öffnen und offen die nasse Stelle trocknen lassen, sonst passiert es, dass das Leder einreißt. Beispielbild, etwas unscharf:

    so soll es also NICHT aussehen! ||

    Seh ich das richtig: Du hast mit zwei unterschiedlich dicken Zwirnen geheftet, bist aber trotzdem in jeder Lage über alle Bünde... eine Lage mit dem blauen, die nächste Lage mit dem weißen Zwirn.

    Interessante Idee, hab ich noch nie gesehen (was aber nix zu sagen hat). Auf alle Fälle hat sich Steigung anscheinend in Grenzen gehalten... also, warum eine Wechselstichheftung nicht auch auf diese Weise.:thumbup:

    Das mit der richtigen Fadenstärke ist eine Erfahrungssache. Wenn Du nach ein paar Lagen merkst, dass die Steigung zu hoch ist, dann mach mit einer Wechselstichheftung weiter oder nimm für die nächsten und übrigen Lagen dünneren Faden.

    Beim Wechselstich überspringst Du einen Bund, nimmst aber beide Fitzbünde mit. Auf dem Rückweg überspringst du den Bund, den du vorher geheftet hast und heftest den Bund, den Du vorher übersprungen hast und die beiden Fitzbünde.

    Weja.. hab ich nun alle Klarheiten restlos beseitigt? :/

    jep, genau so wie Theo das beschrieben hat.

    Du kannst aber auch das Pulver gleich ins kalte Wasser rühren und dann unter Rühren aufkochen lassen ( so kann man Pudding auch machen).

    Wenn Du den Kleister unbedingt konservieren willst, dann kannst aus der Kosmetikindustrie etwas Nipagin und Nipasol (3:1) unterrühren, aber unbedingt muss das nicht sein. Auch das Anrühren mit destilliertem Wasser erhöht die Haltbarkeit.

    @bogner,

    es gibt noch die Möglichkeit fasrige, weiche Pappe mit Heißleim (Knochenleim) oder Heißleim mit Kleister gemischt zu festigen... das wird aber dann richtig *bockelhart*. Beim Planatol bleibt sie elastischer.

    Buntpapier,

    ja, hast Glück gehabt! Mir ist nur einmal eine völlige Auflösung passiert.. seitdem teste ich vorher und agiere dann entsprechend.

    Doktor Flyer,

    am PC lasse ich mir manchmal Texte vorlesen.. das funktioniert ganz gut. Da ich Funkkopfhörer habe kann ich ellenlange Reportagen anhören und nebenbei......ähm...mich im Haus bewegen (Fenster putzen oder kochen ;)) und muss nicht so lange still sitzen. Die Stimme hört sich manchmal etwas merkwürdig an, stimmt ^^.



    @Klaus,

    ja Hörbücher sind etwas Schönes, aber ich horch mir lieber tagesaktuelle E-Paper an ( oder wie man das nennt).... und bin auch noch nicht sooooo alt, dass mir ein Augenarzt entsprechend ein Rezept ausstellen würde :D.

    Das mit dem "Buchdeckel als Ganzes ins Wasser legen" hat aber auch bei alten Büchern so seine Tücken. Manche dieser wunderschönen, bedruckten Leineneinbände aus der Kriegs- bezw. Nachkriegszeit sind mit einer wasserlöslichen Schicht versehen und diese löst sich dann wunderbar mit - und weg sind Titelprägung Farbe u.s.w und übrig bleiben ein paar locker gewebte Fäden!

    Ich versuche immer erst die obere Schicht - eventuell auch mit einer Schicht von der Pappe trocken abzuziehen. Wenn die Einbanddeckel lose sind kann man auch von der Innenseite her erst die Pappe mit Wasser anlösen und schichtweise abziehen. Mühselig zwar, aber bei den meisten funktioniert das ganz gut.