Donnerstag 28 März 2024

Hülse

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  • Momentan muss ich mir immer etwas Zeit zusammenstehlen, um mich weiter zu informieren wegen der Buchbinderei. Ich hoffe, ich habe bald wieder etwas mehr an Zeit für dieses tolle Hobby.


    Ich bin jetzt soweit informiert, dass es Sinn macht, eine Hülse am Buchrücken zu befestigen, damit ein Buch ordentlicher aussieht und auch etwas stabiler ist. Berichtigt mich bitte, wenn ich da falsch liege.


    Wie genau macht man eigentlich so eine Hülse und was für ein Material wird dafür benötigt? Da bin ich bislang noch nicht wirklich fündig geworden.:/

  • Hallo Karin!

    Eine Hülse mit Worten erklären ist einfach. Eine Hülse ist ein plattgedrücktes Rohr aus Packpapier, was im fertigen Zustand so breit wie der Buchrücken ist. Heeeehhh?????

    Ich habe mal etwas bei Youtube gesucht. Und das war gar nicht so einfach. Über das Buchbinden gibt es offensichtlich nicht nur gute Filme. Aber ich habe etwas gefunden.

    Ab 6:00 (also 6 Minuten) startet die Erklärung zur Hülse. Die Anfertigung eine Hülse am Rücken des Buchblocks hatte vorher auch noch nicht gesehen. Aber es funktioniert.

    Ich habe es anders gelernt. Zuerst wird der Rücken des Buchblocks gemessen (Beispiel 23 mm). Hat man einen runden Rücken muss man die Rundung richtig abfahren! Dann nimmt man etwas Packpapier und schneidet es in der Breite auf die doppelte Rückenbreite zuzüglich etwas Klebekante (Beispiel 2 x 23 mm + 5 mm Klebekante = 51 mm). Jetzt knickt man das Packpapier bei 10-15 mm um. Und dann noch einmal bei 23 mm ab den ersten Knick. Zum Schluss hat man so etwas wie ein Banderole, die dann 23 mm breit ist. Dann die Banderole verkleben und auf den Buchrücken kleben.

    Die Gesellin, die in meinem Lehrbetrieb die Bibliothekseinbände gemacht hat, hat das ganze noch mehr vereinfacht. Sie hatte dünne Pappstreifen in Millimetersprüngen. Um die Pappstreifen hat sie das Packpapier geknickt und dann verleimt. Die fertigen Hülse lagen dann in der Schublade. Eines Tages kam dann das Buch mit ?? mm Rücken - Schublade auf - etwas gekramt - welche Hülse passt - angehalten - in der Höhe abgeschnitten und auf den Rücken geklebt - fertig.

    Klaus

  • Das Video hab ich mir von Anfang an angeschaut. Vieles ist mir jetzt echt viel klarer geworden. Einige Arbeitsschritte kannte ich ja schon, aber es sah nie so sauber aus bei mir. Danke für das verlinken des Videos.


    Es gibt ja echt viele Videos, aber eben nicht immer wirklich gute. Da stimme ich dir zu.

  • zu dem Thema steht ein Beitrag weiter unten auch was interessantes. Da gibt's offenbar philosophische Unterschiede.

    Wenn du das Buch nähst, dann kann es nötig sein, dass du die Bänder ein wenig ausgleichst - oder halt nicht.

    Mit dieser Art von Bindung arbeite ich nur, wenn es ein Regalbuch werden soll. Die Methode auf Schnüre zu nähen sieht zwar erst mal komplizierter aus, sie ist aber halt extrem stabil.

    Das Video ist schon interessant. Das sieht bei der jungen Frau alles so spielerisch aus.

    😉

  • Der arme Buchbinder hat die falsche Rasierklinge in seinem Schärffix. Rotbart sind die besten.

    Der beste Moment in dem Film ist das Abholen des Buches durch den Kunden. Ich habe niemals einen Kunden gesehen, der sich die Arbeit des Buchbinders angesehen hat. Alle, ja wirklich alle, Kunden sehen sich die bedruckten Buchseiten an und sind dann zufrieden. Was haben wir gelacht .....


    Klaus