Freitag 29 März 2024

Beiträge von Buntpapier

    Hallo Theo!

    Das Bohren ist wirklich sehr interessant,


    Das Foto teigt ein Stück Besenstiel von 23 cm Länge. Mein 3 mm Bohrer ist von Hand nachgeschliffen und verläuft dadurch extrem.

    Sehr einfach geht es wenn man zwei Schichten Holz erst auf der Kreissäge schlitzt und dann miteinander verleimt. So wie bei der Bleistift- oder Buntstiftherstellung. Beim Verleimen habe ich eine Dokumentenkordel miteingelegt und dann damit das Loch gereinigt. Das war sehr gut. Und dann bin ich ungeduldig geworden.


    Von links gebohrt nachdem der Leim trocken war - von rechts gebohrt bevor der Leim trocken war.

    Der obere Bohrer ist 3 mm dick. Der Untere ist 4 mm. Bei Hoffmann in Stuttgart gibt es 280 mm lange Spiralbohrer in 4 mm für 40 Euro zuzüglich Versand.


    Das ist ein 30 cm langes super gerades Loch aber aus zwei Schichten. Man muss etwas üben und zwei Schichten sind viel einfacher.


    Zum Zentrieren von runden Werkstücken verwende ich einen Zentrierwinkel. So etwas kann man aus Hartholz auch selbst bauen. Ich hoffe ich habe das richtig verstanden?

    @Buchbube

    Das Buch ist da. Ich habe es dann doch im Antiquariat für 8 Euro gekauft.

    Das Buch ist eine Mischung aus Museumskatalog und Werkvorstellung verschiedener Buchbinder. Die gezeigten Arbeiten sind eher aus dem Bereich Kunshandwerk als reine Buchbinderei. Es sind schöne Arbeiten, die Lust machen freier zu arbeiten und das Gestalterische in den Vordergrund zu rücken. So habe ich wieder ein schönes Buch für meine kleine Bibliothek.

    Das Einzige das ich kenne ist eine recht umfangreiche Erklärung in englischer Sprache bei Youtube in drei Teilen

    Der Kanal heißt: DAS Bookbinding

    Die einzelnen Filme heißen:

    Binding a Little Springback Pocket Notebook Part 1

    Binding a Little Springback Pocket Notebook Part 2

    Binding a Little Springback Pocket Notebook Part 3

    Hier einen Link eintragen funktioniert nicht. Der Autor hat die Wiedergabe außerhalb Youtube abgeschaltet.


    Ich habe Sprungrückenbücher vor 40 Jahren ausführlich gelernt, aber nie wieder gemacht.

    Den Knoten würde ich nach innen legen und damit verstecken. Man kann im Bereich der Heftung auch dünne lakierte, gebeizte oder geölte Holzleisten, oder bezogene Pappen zur Verstärkung mit heften.

    Wenn das schwierige Greifen der Seiten beim Blättern stört kann man nur die Oberseite beschneiden. So wurden die Bücher früher gemacht. Beschneiden war technisch schwieirg. Aber eine beschnittene Oberkante konnte man besser entstauben.

    Hallo Theo!

    Wenn Du zuerst das Loch bohrst und dann das Werkstück in die Drechselbank (oder so) einspannst, ist das Loch automatisch mittig. 10cm Eiche oder Buche kannst Du haben. Ich glaube Pappel gibt es dieses Jahr auch. Pappel ist leicht aber weich.

    Vielleicht machst Du doch mehrere ?????

    Damals, ja das ist lange her. Ich war noch nicht einmal 6 Jahre alt. Da kam eine der erste Sendereihen ins Fernsehen. Eine Serie über das Leben und die Menschen in einem Verlag und einer Druckerei. Die Firma Hesselbach wurde auch in einer damaligen Druckerei gedreht. Mit Heidelberger Tiegel und Schneidemaschine.

    Geschichten in denen Bücher eine Rolle spielen gibt es viele. Bücher haben die Autoren immer wieder angespornt und inspiriert. Ich fand Momo ganz gut.

    @fibo

    Genau, Öl schwimmt auf Wasser. Das ist das Prinzip. Hier mein Erfahrungen.


    Eine flache Kunststoffwanne ist notwendig. Da gibt es zum Beispiel bei Amazon „W16 Universal Auffangwanne rechteckig“ für 10€. Das kann aber auch ein Katzenklo aus dem nächsten Zoo-Laden sein. Die Größe sollte etwa 5cm mehr als die gewünschte Papiergröße und etwa 5cm bis 10 cm hoch sein.

    Meine 30 Jahre alte Wanne aus Holz.


    Für den Kamm kauft man einfache hölzerne Schaschlikspieße aus dem Supermarkt. Da gibt es 100 Stück für 4€. Diese Spieße haben einen Durchmesser von etwa 3mm. Die Spieße werden solang abgesägt, dass sie später etwa 1cm in den Kleister ragen. Lässt man die Spitzen aus dem Kamm herausstehen werden sie fast schon zu Nadeln und man kann später feinere Muster machen. Aus 3mm Graupappe werden 3 Streifen geschnitten, die 10 cm breit und 10 cm länger sind als die Wanne breit ist. Dann wird der Kamm gebaut. Man legt einen langen Streifen auf den Tisch und klebt kleine Stücke Pappstreifen darauf. Der dritte Pappstreifen wird dazu kleingeschnitten. Man beginnt mit einem 6 cm breiten Stück für das Ende. Dann folgt ein abgeschnittener Schaschlikspieß. Dann ein schmales Stück Pappstreifen, das so breit ist wie der Abstand zwischen den Spießen sein soll. Ich würde bis 1cm wählen. Das führt man fort bis zum Ende. Des letzte Stück kurze Pappe sollte wieder mindestens 6cm breit sein. Danach kommt der zweite lange Pappstreifen oben drauf. Beschweren und trocknen lassen – fertig. Jetzt hat man einen Kamm der zur Wanne passt.

       

    Mein alter Kamm ist völlig kaputt. Da muss was Neues her.


    Man kauft den echten (!) und starken Metylan-Tapetenkleister für ca. 8€.

    Dann kauft man Tuben der Sorte Schminkeölfarbe. Ein Grundsortiment kostet etwa 60€. Es gibt in Künstlerbedarfsläden auch einzelne Tuben. Ob das dann billiger wird, weiß ich nicht. Ölfarben anderer Hersteller würde ich nicht versuchen.

    Dann braucht man noch etwas Nitroverdünnung, Terpentinersatz oder Universalverdünnung. Das gibt’s im Baumarkt.


    Dann geht’s los.

    Der Tapetenkleister wird gemäß Anleitung und nicht zu dünn angerührt. Eine Nacht stehen lassen und wieder gut umrühren. Die Wanne halb füllen. Ist die Oberfläche des Kleisters glatt, ist dieser Schritt erledigt. Wenn die Oberfläche nicht glatt ist, wird der Tapetenkleister vorsichtig mit Wasser verdünnt bis keine Klumpen mehr vorhanden sind. In der Wanne soll der Tapetenkleister eine spiegelglatte Oberfläche haben. Aber nicht zu dünn machen sonst sinkt die Ölfarbe ab.

    Jetzt kann man schon den Kamm ausprobieren.


    Die Ölfarbe (man braucht sehr wenig – wie eine Erbse vielleicht) wird mit einigen Tropfen Verdünnung so verdünnt, dass sie gerade flüssig ist. Ist die Farbe dick, gibt es später kleine Farbpickel auf dem Papier. Ist die Farbe zu dünn, ist Farbe auf dem Marmorpapier auch dünn und blass.

    Mit einem Schaschlikspieß wird die Farbe auf den Kleister getropft. Mit einem Spieß wird die Farbe quer zur Bewegungsrichtung des Kamms hin und her verteilt. Ich habe die Farbe immer von links nach rechts und zurück verteilt und danach den Kamm einmal (!) von hinten nach vorn gezogen.


    Dann wird das Papier aufgelegt. Das ist das Schwierigste. Man sollte den Bogen etwas durchhängen lassen und dann zum Beispiel von rechts nach links auf den Kleister auflegen. Hängt das Papier nicht genug durch, gibt es Blasen und damit weiße Flecken auf dem Papier. Hängt das Papier zu viel durch verschiebt man beim Auflegen die Ölfarbe und damit das Muster. Das muss man etwas üben.


    Dann wieder Ölfarben, Kamm und das nächste Blatt Papier. Irgendwann sind viele Farbreste auf dem Kleister. Mit einem Küchenkrepp kann den Kleister wieder reinigen. Dazu das Küchenkrepp fast ganz auflegen und dann über den Kleister ziehen. Man zieht so die ganzen Ölfarbenreste ab.

    Hallo Jörg!

    Wenn ich mir nicht sicher bin nehme den dünneren Faden meiner Wahl. Wenn es dann zu wenig Steigung ergibt weiß ich für das nächste Mal welcher Faden für die Art und Menge Papier und die Anzahl der Lagen gut gewesen wäre. Man braucht einfach Erfahrung. Das wird schon.


    Im Grunde gibt es drei Gruppen von Klebstoffen.

    Die meisten benutzen für die normalen Buchbindearbeiten Planatol BB oder vergleichbares und sind damit zufrieden. Ich mache fast alles damit. Diese Art Klebstoffe kleben Papier, Pappe, Stoff und viele andere Materialien mit offener Oberfläche sehr gut. Sie haben eine relative kurze offene Zeit. Das heißt, sie binden schnell ab und dann kann man nichts mehr verschieben.

    Für Kästen und das Einschlagen von Leder im Bereich des Kapitalbands ist Kleister oft besser. Kleister hält nicht so gut wie zum Beispiel Planatol BB, ist wasserlöslich und hat eine lange offene Zeit. Die lange Zeit bevor der Kleister wirklich abbindet hilft enorm wenn man Sachen nach dem auflegen noch verschieben will. Kästen innen auskleben nur mit Kleister.

    Man kann Plantol BB oder ähnliches auch mit Kleister mischen. Dadurch bekommt etwas weniger Haltbarkeit, aber eine längere offene Zeit.

    Die dritte oft verwendete Sorte ist bedingt durch die moderne Zeit des Kunststoffs. Wenn man zum Beispiel Bezugstoffe mit glatten Oberflächen aus oder mit Kunststoff verkleben muss, funktioniert Planatol BB nicht mehr wirklich dann gibt es besondere Klebstoff.

    Bewußt weggelassen habe ich hier die vielen Klebstoffe der industriellen Buchfertigung. Da kommen in der Regel andere Verfahren und ander Klebstoffe zum Einsatz.

    Guten Morgen Jörg!

    Der Tipp mit dem Wasser funktioniert aber nur bei alten Büchern. Bei Exemplaren nach dem zweiten Weltkrieg nehmen die auf Kuststoffen basierenden Klebstoffe zu. Das muss dann nicht immer funktionieren. Heute wird es wohl keine einfach mit Wasser löslichen KLebstoffe mehr geben.

    Für den Buchrücken gibt es unterschiedlich dicken Faden. Wenn die Steigung nicht so groß ist, wird die Verarbeitung des Buchblocks auch einfacher. Soll ein Buchblock nicht abgepresst werden, kann man am Anfang zu dünnen Faden nehmen. Man hat ja keine Erfahrung. Dann wird das Buch zwar nicht so rund, aber ist beherrschbar.

    @czil

    Marmorieren mit Ölfarben ist total einfach und die Ergebnisse sind nicht schlecht. Hier vier Beispiele:

    Das ist Buntpapier mit Leinen

    Das übliche Kästchen

    Kopfbeschnitt

    Halbrohleinen marmoriert


    Man kann vieles mit Ölfarben marmorieren. Es ist etwas blasser als das richtige Marmorieren aber kinderleicht.

    Na, ja. Diese blöden Drahtklammern sind weder für's Buch noch für die Finger gut. Es ist einfach minderwertig. Eben gruselig!


    Es ist schön wie Du die Teile der alten Decke wiederverwendet hast. Ich habe die Deckel oft einfach als Ganzes in Wasser gelegt. Der alte Klebstoff löst sich meistens komplett auf. Dann kann man den alten "Bezugstoff" (bzw. Papier) gut für neue Halbleinendecken mit Ecken verwenden. Oder als Titelbild in eine Decke einlegen.

    Auf dem 6. Bild, auf dem man den Buchblock mit dem Kapitalband gut sehen kann, sieht man auch die recht hohe Steigung. Hast Du das gemacht, damit der Buchblock wieder mit der gleichen Steigung (Dicke) in die Decke passt? Für ein normales Buch wäre die Steigung schon mehr als genug.

    Es sieht alles sehr gut aus.

    Das ist eine alt Technik etwa wie die Abziehbilder für Kinder. Okay damals halt.

    Einen Schnitt marmorieren geht aber auch ganz einfach. Die richtigen Zutaten sind wichtig. Der Rest ist wirklich kein Problem.

    Hallo André!

    Die Idee war die Fotos zu schützen. Die alten Fotos sind sehr empfindlich gegen Feuchtigkeit. Wird die Oberfläche feucht oder gar nass wird die oberste Schicht angelöst und wird fast schon zu einem Klebstoff. Wenn dann noch zwei Fotos auf den gegenüberliegenden Seiten sind ist das Ergebnis von Feuchtigkeit fatal. Kunststoffe waren früher aber nicht so verfügbar wie heute. Deshalb hat man sich mit diesem Papier geholfen.

    Ich kenne dieses Papier auch nur mit dem Begriff Spinnenpapier für Fotoalben. Es könnte sein, dass es das Pergaminpapier mit Spinnenprägung ist.

    https://www.leos-nachfolger.de…nen_.Pergamynpapier-.html

    Wenn es so etwas heute noch gibt würde ich bei den großen Händlern für Buchbindereibedarf nachfragen.


    Viel Glück!!

    Als das Bargeld eingeführt wurde und die Bezahlung mit Sachwerten (eine Kuh gegen zwei Schweine) ablöste, waren die Leute davon abhängig, dass der jeweilige König nicht Pleite ging. Denn wenn der König pleite war, waren die Münzen auch wertlos. Heute ist Geld mindestens Genauso theoretisch. Geld ist eigentlich ein Versprechen.

    Als man begann Wissen aufzuschreiben, durfte nur das geschrieben werden was dem jeweiligen König recht war. Haben uns die Könige eigentlich versprochen die Wahrheit schreiben zu lassen?

    Wenn heute das ganz Wissen in einem Server steckt, brauchen wir einen König der nicht den Stecker raus zieht.


    Wenn also Geld, Wissen, Macht und Propaganda sehr nah beieinander liegen, sollten wir uns einen guten König suchen.


    @czil

    Einige meiner Bücher sind aus dem Haus eines verstorbenen Professors für Alt-Englisch. Der ganze Bungalow (mit Keller) war voller Bücher. Keiner wollte sie haben. Kein Verein, keine Bibliothek, keine Schule, keiner ...... Das war sehr traurig.

    Vorgestern war ich auf einem Community-Treffen von Youtubern und als ich erzählte, das ich Buchbinder sei, ging es genau mit dieser Diskussion los. Wir waren eine Gruppe von etwa 5 Leuten und es wurde hitzig diskutiert.

    Genau wie in Doktor Flyers Artikel gab es die Pro. und Kontraargumente für allerlei Blickwinkel. Es ging wild hin und her. Das zeigt, dass die individuellen Bedürfnisse und die Nutzung recht unterschiedlich sind.


    Ich persönlich denke, dass man auch den Faktor Zeit nicht vernachlässigen sollte. In 5 Fünf Jahren wird sich noch nicht so viel geändert haben. In 50 Jahren sieht alles anders aus. Ich denke dann werden die Kinder nicht mehr schreiben und lesen lernen. Und in 500 Jahren weiß keiner mehr was ein Buch ist.

    Einige Häuser weiter wohnt eine Konditorin, die die verrücktesten Hochzeitstorten zaubert. Hin und wieder mache ich für sie etwas aus Holz. Ich glaube die nächste Rechnung wird ein kleines Buch und viele Kallorien für meinen Bauch. Hahaha

    Hallo André!

    Das ist eine sehr gute Idee. Ich habe Neodym-Magnete in 10 mm Durchmesser, jede Menge Holzreste, einer komplette Schreinerwerkstatt und Lust auf die Winkel. DENN, ich bin mittlerweile total zittrichchchchchchch.

    Das mache ich mir auch!

    Danke

    Ich kenne nur die Bambusplatten von Ikea (Tolken). Ein Nachbar baut hin und wieder in meiner Werkstatt etwas daraus. Bambus scheint etwas gutes zu sein.

    Na, dann - viel Spaß mit dem Bambusbein oder Falsbambus.