Samstag 04 Mai 2024

Beiträge von Buntpapier

    Hallo Karinobuch!
    Grundsätzlich ist die warme Luft aus dem Föhn geeignet den alten Klebstoff weich zu machen. Das ist schon richtig. Nach dem erwärmen kann man den Streifen leichter abziehen. Aber der selbstklebende Film hinterlässt ja auch Klebstoffrest auf und sogar etwas im Papier. Nun kommt es natürlich darauf an wie genau man den Film entfernen möchte.
    Wenn man nur den Kunststofffilm entfernen will (zum Beispiel weil er zuviel aifträgt) reicht die Vorgehensweise mit dem Föhn. Der alte Klebstoff, der ja manchmal schon weiß und bröselig ist, wird nicht mehr kleben.
    Wenn aber auch die Klebstoffrest entfernen will würde ich sagen der Föhn reicht nicht. Ich denke die Idee von Papierfrau ist in so einem Fall nicht schlecht.


    Buntpapier

    Hallo Frau und Herr Schwabe ;)


    Zuerst einmal ein herzliches - Hallo! - an Dich und die Frau. Wir begrüßen Euch hier im Buchbinderclub.


    Dein Plan ist vielleicht etwas ehrgeizig aber gut. Ich persönlich nehme mir nie so viel auf einmal vor. Dann sind die Rückschläge kleiner.


    Egal wie es bei Euch mit der Buchbinderei ausgeht. Wir werden Euch in jedem Fall viele Tipps geben. Viele der Mitglieder vom Buchbinderclub haben so angefangen wie Ihr. Also keine Angst und nur zu. Keine Berührungsängste – nur Versuch macht kluch. Man muss nur etwas durchhalten.


    Buntpapier

    Hallo Papierfrau!


    Ich habe ein Foto von einem meiner Pressbretter in die Galerie gestellt. Das Brett wurde durch einen Schreiner gemacht und ist etwa 30 x 30 cm groß. Die Stärke beträgt etwa 13 mm. Das eigentlich Brett ist Schichtholz. Die Vorderkante ist einfach nur Hartholz. Die beiden Flächen sind geschliffen, sodass es beim Pressen keine Abdrücke gibt. Das Brett ist etwa 30 Jahre alt und hat alle Höhen und Tiefen von unterschiedlichem Klima mitgemacht. Damals (ich war Lehrling) war das Brett auch nicht teuer. Die Ecken sind natürlich abgenutzt. Die eigentliche Kante für den Falz ist aber immer noch sehr gut.
    Wenn Du alte Bretter hast kann man auch eine Metallleiste einlegen lassen.


    Buntpapier

    Nicht nur für Alex!


    Ich habe in den letzten Wochen einige Leute in meinem Umfeld (Servicetechniker für Sammelhefter, Klebebinder, etc.) gefragt. Es gibt für die Schneidemaschinen (hatte ich schon geschrieben) spezielle Prüfungen. Bei den anderen Maschinen gibt es so etwas wohl nicht. Hier gelten die allgemeinen Vorschriften für Maschinensicherheit. Das sind zum Beispiel die Funktionsfähigkeit aller Sicherheitseinrichtungen (wie Not-Abschaltungen), die ordentliche Montage von Verkleidungen, ordentliche Zustand der Elektrik (mit korrekter Erdung), aufgeräumter Arbeitsplatz (betrifft nicht meinen Schreibtisch ;) ), usw.


    Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass jeweils der Sicherheitsstand der Erstauslieferung der Maschine gilt. Das ist wichtig für die vielen Museumsgeräte die noch überall laufen. Die Berufsgenossenschaft verlangen extrem selten Nachrüstungen. Und wenn, dann sind sie im Einzelnen genau beschrieben. Es kann aber sein, und das ist bei diesen älteren Maschinen grundsätzlich nicht dumm, eine tägliche Überprüfung der Sicherheitsfunktionen verlangt wird. Das kann zum Beispiel so aussehen, dass am Morgen einmal der Not-Aus betätigt wird um zu sehen ober er noch funktioniert.


    Buntpapier

    Hallo Falzguru!


    Ja, diese Fachleute kennt jeder und ich denke es ist jedem (auch Georgius) klar, dass man nicht "mal so auf die Schnelle" ein Buch liest und dann Bücher restaurieren kann. Ja, Du hast vollkommen recht! Man sollte zuerst die Grundkenntnisse lernen und darauf aufbauen.
    Aber meinst Du wirklich, dass Georgius etwas kaputt machen kann außer ein paar Blättern Papier? Komm' wir fahre alle nur VW's und träumen doch vom Ferrari. Du weißt was ich meine.
    Georgius hat noch viele Jahrzehnte vor sich, wir können ihm ja etwas Zeit gegen und wenn er Lust hat, kann er uns ja später von seinen Erfolgen oder Misserfolgen berichten. Die Erfolge werden wir schätzen und ihn mit Anerkennung bezahlen. Von den Misserfolgen werden wir beide und andere lernen, oder?


    Buntpapierchen

    Hallo Alex!


    Die Sicherheitsschuhe sind löblich. Ich trage sogar wenn ich zu hause arbeite (Möbel bauen etc.) immer Sicherheitsschuhe.


    Die Messerwechsel-Handschuhe sind doch nicht schlecht. Wenn ich Messer wechsle, was an den Schneidemaschinen ja normal ist, benutzt ich die Handschuhe gern. Besonders wenn ich das Messer vor dem Einsetzen reinige. Irgendwie putze ich doch immer wieder parallel zur Schneide und nicht nur dann sichern mich die Handschuhe ab.


    Einen Schutzschalter würde ich nicht überbrücken. Ich weiß das ist leicht gesagt. Aber es gibt zwei Gründe die für Sicherheitseinrichtungen sprechen:
    Stell Dir vor Dein Kollege sitzt in der Klemme und Du musst die Maschine wirklich schnell abschalten. Du siehst den Schalter – aber der geht nicht. Was machst Du? Na klar - Du steckst Dir erst einmal eine Zigarette an, lässt Deinen Kollegen zappeln und suchst in Ruhe den nächsten Stopp-Schalter????? In diese Situation möchte bestimmt keiner kommen. Ja, das ist überspitzt dargestellt aber Sicherheit ist die Summe der leider blöden Erfahrungen. Und ich könnte hier vom Leder ziehen……. Aber das machen wir ein anderes Mal wenn wir allein sind.
    Der zweite Grund sind die Fragen nach dem Unfall. Jeder Bediener muss heutzutage an einer Maschine eingewiesen sein. Er hat die Bedienungsanleitung (zum Beispiel einer Falzmaschine) zu lesen und zu verstehen. Abgesehen davon, dass das zu wenige Bediener machen fragt nach dem Unfall keiner danach was man nicht gemacht hat. Ich schreibe das aus einem bestimmten Grund. In der Betriebsanleitung gibt es die Kapitel Sicherheit und Restrisiko.
    Was passiert nach einem Unfall? Es wird IMMER ein Schuldiger gesucht. Und die kleinen Leute (also wir) haben es oft schwer uns zu wehren.
    „Sie wussten doch“, „das ist doch verboten“, „selbstverständlich“, „das weiß doch jeder“, „leichtsinnig“, „fahrlässig“ und was weiß ich was es für schöne Argumente es gibt. Und alle Argumente die noch kurz vor dem Unfall sehr wichtig waren sind urplötzlich wie weggeblasen. Und plötzlich will keine auch nur im Ansatz über unsere Zwangslagen reden. Also schütze Deine Haut. Und wie gesagt zweimal. Einmal das es kein Unfälle gibt und einmal das Du nicht der Dumme bist


    Seit einigen Jahren hat der Gesetzgeber die Situation etwas geändert. Früher waren regelmäßige Prüfungen modern. Darüber haben sich einige Firmen / Leute aufgeregt. Denn festgeschriebene Prüfintervalle (nehmen wir als Beispiel 3 Monate) berücksichtigen ja nicht die wirkliche Maschinenlaufleistung (eine Stunde pro Tag oder 7 Tage pro Woche in 3 Schichten). Also schreibt der Gesetzgeber heute eine Gefahrenanalyse vor. Das ist nichts anderes als die Verantwortung abzuschieben. Der Betreiber von Maschinen soll selbst entscheiden was er für wichtig hält. Und dann soll der Betreiber (oder dessen Beauftragter) die Verantwortung übernehmen!?!?!?
    Eine korrekte Gefährdungsanalyse ist gar nicht so einfach. Hierfür gibt es komplexe Regelwerke. Die Berufsgenossenschaften helfen mit Zeitschriften, dicken Büchern und Kursen. Der Aufwand ist für eine kleine Firma die keinen Vollzeit-Sicherheitsbeauftragten hat sehr groß.
    Es gibt aber eine sehr gute Alternative zur Abkürzung und Vereinfachung. Für alle Maschinen und Geräte gibt es Empfehlungen der Hersteller was in Hinsicht auf dauerhafte Sicherheit zu tun ist. Nehmen wir nur ein Beispiel: Hydraulikschläuche sind nach 5 oder 6 Jahren (müsste ich nachlesen) zu tauschen. Das MUSS auch so in der Betriebsanleitung stehen. Leider sind viel Informationen hinter Nummern (zum Beispiel EN1010 für Papierschneidemaschinen) versteckt. Hier hilft oft das Internet weiter.
    Die Hersteller beantworten sicherheitstechnische Fragen zwar ungern, denn das kostet nur Zeit und ist politisch unbeliebt. Aber es gibt auch Verpflichtungen denen die Hersteller nachkommen müssen. Zum Beispiel die europäischen Maschinenbaurichtlinien. Und darin ist auch die Sicherheit enthalten. Fragen ist immer gut.
    Also ich würde mir zuerst überlegen welcher Maschinen und Geräte mich überhaupt betreffen. Dann würde ich mich fragen in welchem Zustand diese Dinge sind. Es gibt ja Offensichtliches (wie einen Stopp-Schalter) der zu reparieren ist, wirklich! Wenn es an Informationen oder Unterlagen fehlt kannst Du dann die Hersteller oder die Berufsgenossenschaft fragen.
    Schon das Wort "Berufsgenossenschaft" ist für viele ein Alarm-Signal. Ich antworte mit: Jein!. Es kommt darauf an wie man so etwas angeht.


    Buntpapier

    An das Falzbein Gottes!


    Ich bin nicht der Mann für die Dreischneider. Aber die Funktion Schneiden und das Problem Klebstoffe am Messer ist mit den Schneidemaschinen vergleichbar. Ich lasse hier bewusst die Beschaffenheit des Klebstoffes, deren Temperatur und deren Alter (Aushärtung) weg. Das sind Faktoren die wir nur schlecht beeinflussen können.
    Ich denke es gibt da drei Dinge die beachtenswert sind.
    Schmierung des Messers oder reinigen
    In vielen Maschine weder die Messer permanent geschmiert. Das kann ein einfacher Schwamm sein, an dem das Messer immer wieder vorbei fährt oder aber eine Sprüheinrichtung die durch die Messerposition gesteuert immer etwas auf das Messer sprüht.
    Vorteil kostengünstig. Nachteil nicht wirklich perfekt und es besteht die Gefahr das die Schnittfläche verschmutzt wird.
    Das Abkratzen des Leims mit einem Schaber hat sich so weit ist weiß nicht durchgesetzt.
    Art des Messers
    Es gibt Messer die eine geänderte Oberfläche haben. Die Idee ist die Oberfläche also die Klebefläche für den Leim so klein wie möglich. Zu dieser Gruppe gehören die Rastermesser. Bei diesen Messern wird die sogenannte Messerrückseite gerastet. Das heißt die Oberfläche wird rauh. Hierdurch kann der Leim schlechter haften.
    Beschichtung des Messers
    Es gibt mittlerweile verschiedene Beschichtungen. Die je nach des Messers Art und Anwendung extrem gut funktionieren. Ich kenne einen Test von Selbstklebeetiketten. Das Messer musste alles 20 Schnitte durch den Bediener gereinigt werden. Mit einem beschichteten Messer gab es gar keinen Leimauftrag mehr. Auch bei Einmesser-Maschinen zum Beschneiden von Büchern werden diese Messer eingesetzt.
    Vorteil keine Mittel die die Schnittfläche verschmutzen können. Nachteil teuer.



    Soweit die Theorie. Meine Erfahrung an den Schneidemaschinen ist in einem Wort zu beschreiben. Ausprobieren! Oder wie Du es geschrieben hast: Wer hat Erfahrung und hat schon für mich ausprobiert? Ich wäre vor der Umsetzung einer Idee etwas vorsichtig. Ruckzuck ist viel Geld ausgegeben und der Erfolg kann sehr mager.


    Aber etwas fehlt. Wie viele Dreischneider gibt es auf Welt und – JEDER – hat doch das gleiche Problem, oder? Ich könnte mir vorstellen dass die großen Hersteller von den richtig schnellen und teuren Drehschneidern etwas anbieten.
    Buntpapier

    Hallo Tischler
    Bücher gibt's genug. Aber ich denke die sind immer nur begleitend hilfreich.
    Für welchen Bereich suchst Du denn etwas. Ich habe noch einiges hier herumfliegen. Und die Post ist auch nicht weit weg.
    Ich mag für das normale Buch von Fritz Wiese "Der Bucheinband".
    Ich habe aber den Rücken abgeschnitten. Das wäre dann gleich eine Übung. :D


    Buntpapier

    Hallo Georgius!


    Aus der Länge meiner Antwort erkennst Du wie komplex Deine Frage war. Aber egal - zuerst etwas zur Stabilität des Buches.


    Das ein Buchblock durchhängt ist nicht einfach zu verhindern. Man kann eigentlich nur eine gewisse Klammer im Bereich des Buchrückens erzeugen.


    Die beste Klammer kenne ich vom Sprungrücken. Aber man kann nicht jedes Buch als Sprungrücken anfertigen. Und wenn man ein Sprungrückenbuch falsch benutzt kann man es sehr schnell kaputt machen ……………. und ………………... der Buchblock hängt zuerst in kleinen Stücken und dann immer mehr durch.


    Bei den anderen Bindearten wird der Buchblock immer etwas durchhängen. Gravitation ist bei uns üblich. Will man diesen Effekt verringern, muss man irgendwie Stabilität in den Rücken des Buchblockes bringen. Die heutigen Leime helfen da ungemein. Die alten aber auch. Heißleime werden Knochenhart. Es gibt moderne Bücher oder Kataloge die im Bereich des Rückens hart wie Beton sind. Dann kann man sie aber nicht mehr ordentlich blättern.


    Der gute Buchbinder sucht einen Mittelweg, der ein ordentliches Blättern und Benutzen des Buches erlaubt und trotzdem eine ordentliche Form über eine lange Zeit bestehen bleibt. Ich beschreibe das extra so blumig weil es zwischen beiden Extremen sehr viele Varianten gibt. Vielleicht hast Du schon mal ein altes Buch gesehen. Früher wurde oft eine Fadenheftung auf echte Bünde durchgeführt. Die dicken Fäden sperren das Buch und geben ihm Halt. Heute werden textile Bänder oder Gaze zum Heften verwendet. Das ist viel flexibler. Früher wurde das Leder fest auf den gehefteten Buchrücken geklebt. Auch das sperrt. Abgesehen von den mechanischen Nachteilen dieser Technik ist die Buchform über Jahrhunderte nicht schlecht. Die Jungs konnten was.
    Heute benutzt man ganz andere Techniken, die auf anderen Idealen beruhen. Ein Buch kostet heute sagen wir 10 Euro. Ein Einband beim Buchbinder ist dann ein wirtschaftlicher Totalschaden.


    Wenn Du etwas suchst was Festigkeit in den Rücken bringt, musst Du zuerst mit einem passenden Faden ordentlich heften. Sehr stramm! Du musst auch nicht auf handelsübliche flache Bäder heften. Man kann auch auf Lederstreifen heften.
    Als nächsten Schritt kannst Du den Rücken runden oder gar abpressen. Und jetzt kommt der passende Faden zur Hilfe. Wenn der Faden richtig gewählt wurde, rundet sich das Buch schon fast von allein. Die Steigung am Buchrücken wird dann zu einem Deiner Hilfsmittel um dem Buch Form zu geben. Danach kommt das „Hinterkleben“. Das „Hinterkleben“ kannst Du so dick oder stramm machen wie Du möchtest. Wenn ich Wörterbücher gebunden habe, dann habe ich grundsätzlich mit Halbleinen oder Jeans-Stoff „hinterklebt“. Umso dicker man „hinterklebt“ umso besser wird die Form, aber umso schlechter kann man blättern. Achtung! Das Kapital muss alles wieder verstecken.


    Oh, ich habe das Buchformat vergessen. Querformat ist unvergleichlich schwieriger als Hochformat. Jan Tschicholt (alter Fachmann für Buchgestaltung) hat sich immer böse über wie es sagte „unformatige“ Bücher geäußert. Er hatte einen Grundsatz. Wenn man an der Bushaltestelle steht muss man ein Buch in einer Hand halten und lesen können. Solche Bücher haben dann auch eine bessere Form.


    Jetzt zum Beschnitt der Vorderseite.


    Bei allen was ich bisher über Papier gelernt habe, kann ich nur sagen, das man diesen Effekt nie ganz ausschließen kann. Papier wird in den Fabriken natürlich mit gewissen Toleranzen hergestellt. Die Bestandteile sind in der Menge etwa 5 – 10 % unterschiedlich. Die geringsten Toleranzen gibt es in der Mitte der Papiermaschine. Deshalb ist die sogenannte Mittelbahn das teuerste Papier. Dann kommt dazu, dass die Bogen aus unterschiedlichen Rollen zusammen geschnitten werden. In einem Rollenschneider (das ist die Maschine die Bogen aus den Rollen macht) werden zum Beispiel 5 Rollen parallel zueinander abgewickelt und zusammen geschnitten. Deshalb gibt es bei allen industriell hergestellten Papieren immer einen Rhythmus. Hier im Forum sind viele Industriebuchbinder. Die Leute die Am Rüttler (also vor der Schneidemaschine) stehen sehen diesen Rhythmus ständig. Die einzelnen Bogen haben auf dem Rüttler immer ein unterschiedliches Format. Selbst oder gerade dann wenn das Papier frisch aus der Papierfabrik kommt. Ich arbeite ja oft an Schneidemaschinen. Wenn man eine Lage Papier geschnitten hat und dann umsetzt, bekommt man nie wieder eine so ordentliche Kante wie direkt nach dem Schnitt hin. Sobald man die Lage öffnet gibt es Bewegung.


    Soweit das Papier. Nun zum Buch.
    Praktisch alle Bücher werden irgendwie gedruckt, dann werden Lagen gefalzt und zum Schluss wird das Buch gebunden. Das heißt je nachdem wie gefalzt wurde kommt immer wieder die Oberseite vom Papier auf die ungerade Seite und dann wieder umgekehrt. Du hast also immer im Wechsel Oberseite und Unterseite. Auch hier entsteht ein Rhythmus.
    Wenn das Buch industriell gefertigt wurde kann schon allein durch unterschiedliche Klimatisierung der Bogenteile eine maßliche Veränderung entstehen. Es gibt immer wieder Situationen wo ein Buch ordentlich beschnitten ausgeliefert wird und eine Tage oder Wochen später ist eine Lage im Buch kürzer oder länger. Sieh Dir mal Bücher in einer Buchhandlung an. Die Beschnittkanten sagen viel über ein Buch.
    Dann kommen noch die mechanischen Verhältnisse beim Binden dazu. Fedenheftung, Drahtklammerheftung oder Klebebindung. Jede Bindeart beeinflusst die Position des einzelnen Blattes im Buch unterschiedlich. Beim Runden verhalten sich die inneren Blätter der Lage anders als die Äußeren. Beim Klebebinden werden die Bewegungen durch die Verklebung aller einzelnen Blätter etwas günstiger.


    Jeder hier beschriebene Faktor ist im einzelnem sicherlich sehr gering. Nehmen wir aber alle diese Faktoren zusammen wird ein gefertigtes Buch nie genau und absolut aussehen.


    Wird ein Buch irgendwann repariert, wird es neu gebunden. Nun sind die einzelnen Faktoren teilweise zu vernachlässigen. Aber die Charakteristiken im Papier bleiben für immer bestehen. Und beim Fadenheften wird es auch wieder Bewegung geben.
    Letztlich gibt es beim Reparieren aber einen großen Vorteil. Man kann den Buchblock erst ganz fertigen (heften leimen, runden). Dann ist der Block als solches gefestigt. Nun kann man den Block abbinden und dann schneiden. Ich denke das ist der einzige Weg die Differenzen zumindest etwas zu reduzieren.


    Buntpapier

    Hallo Silko!


    Ich habe keinerlei Ahnung von Restauration. Aber ich würde immer versuchen die Blätter horizontal zu baden. Wenn man die Taschen hängt, könnte ich mir vorstellen, dass das Papier kollabiert. Es gibt ja nicht immer sauber geschnittene Kanten. Ich habe irgendwann mal versucht Papier zu stellen, der Erfolg war mäßig.
    Sollten die Taschen dann nicht auch einfach zu öffnen sein, oder werden die Blätter in den Taschen ganz und gar getrocknet und dann herausgenommen? Wie wäre es mit Taschen, die man öffnen kann. Die Blätter im fast trockenen Zustand heraus nimmt und dann irgendwie beschwert trocknen? Die Idee mit dem Kunststoffmaterial hat Vorteile. Es geht garantiert keine Wasserbrücke mit dem gewässerten Papier ein. Aber es transportiert die Feuchte nicht.


    Ich bin mir aber auch sicher, dass hier jemand noch bessere Ideen hat.


    Buntpapier

    Es liegt etwas mehr als ein Jahr zurück da habe ich meine erste User-Vorstellung geschrieben. Wie Cosa schon schrieb gibt es eine Änderung. Ich werde versuchen mich hier im Buchbinderclub intensiver zu beteiligen. Meine Kommentare sind ja schon seit einiger Zeit bekannt. Und jetzt kommt der Status des Moderators hinzu.


    Damit mich alle hier etwas besser einschätzen können will ich gerne die Gelegenheit nutzen um mich etwas besser vorzustellen.


    Vor ein paar Tagen hatte ich meinen 59igsten Geburtstag. Das heißt ich bin schon ein ziemlich alter Sack. Aber ich versuche das was ich in den Jahren gelernt habe immer wieder zu hinterfragen, neu zu ordnen und dann an die Frau, bzw. an den Mann zu bringen. Vielleicht bleibe ich ja dadurch zumindest im Kopf jung.


    Eigentlich bin ich Autoschlosser. Aber das ist lange her. Die Niederlassung Dortmund von Mercedes-Benz hatte Ende der 60er Jahre eine sehr gute Lehrwerkstatt. Danach kam der Lokführer, aber ich habe kurz vor Toreschluss abgedreht. Gut war die Ausbildung zum Lokführer trotzdem. Denn man ist zwar der Fahrer des Zuges aber man muss auch eventuelle Fehler lokalisieren und die richtige Hilfe holen. Bei der Bahn habe ich viel über Elektrik und Hydraulik gelernt. Die Zeit war wie eine zweite Lehre.
    Und dann kamen die wilden Jahre, die hoffentlich jeder hatte. :D Hilfsarbeiter, Betriebsschlosser, LKW-Fahrer, Mitinhaber einer kleinen Druckerei, Herausgeber einer Stadtteilzeitung, und vieles mehr. Nebenbei hatte sich auch das Umfeld geändert. Vater und Bruder waren Druckermeister. Meine Frau studierte Buchillustration. Da ist man schon ziemlich von Papier umzingelt.
    Na, ja und dann habe ich Buchbinder gelernt. Ich hatte wieder Glück und hatte in Essen einen sehr guten Lehrbetrieb. Kisten, Kästen, Sprungrücken, Ledereinband, Broschüren, Bibliothekseinbände und so weiter.
    Als dann die Lehre um war, habe ich versucht dass bis dahin gelernte in einer Sache zusammen zufügen. Und so bin ich in einer Maschinenfabrik für Buchbinderei-Maschinen (Polar) gelandet. Nun habe ich Sprachen gelernt. Ordentlich Englisch, ausreichend französisch, spanisch, russisch und etwas holländisch. Vom Service-Techniker ging es in die technische Schulung. Hier halte ich Kurse und schreibe berüchtigte weil dicke Bücher. Diese Bücher handeln von der Maschinentechnik (Elektrik, Mechanik, Pneumatik, Hydraulik, etc.) und dem Prozess Schneiden und was uns da so Probleme bereitet. Ich arbeite aber auch auf Messen und bei Kunden. Bei diesem Arbeitgeber werde ich wohl noch einige Jahre bleiben. Es ist interessant an einem Tag Visitenkarten in Millionenauflage zu schneiden und dann am nächsten Tag für einen Test eine Lage englische 20 Pfund Noten zu verschneiden oder Blutfilter für Dialyse zu fertigen. Und dann gibt es wieder Tage an denen man wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird und sehr ehrfürchtig wird.


    Soweit die Vorgeschichte.
    Gerne würde ich meine Erfahrungen auch hier im Buchbinderclub weiterhin einbringen. Wichtig sind mir dabei drei Dinge.
    Zum einen möchte ich meinen Arbeitgeber hier etwas heraus lassen. Wenn ich über Maschinen und insbesondere über Schneidemaschinen berichte, dann werde ich versuchen so objektiv wie möglich zu sein. Jede Maschine hat seine Vor- und Nachteile und es gibt nichts perfektes. Außerdem ist keimen geholfen wenn hier jemand über andere lästert. Das soll nicht heißen dass ich keine Fragen zu dieser speziellen Maschine oder den dazu gehörenden Peripherie-Geräten beantworten werde. Ganz im Gegenteil! Aber die Hilfe ist mir wichtig. Werbung macht unsere Marketing-Abteilung. Und wenn irgendwo der Schuh drückt und ich helfen kann dann könnte ihr mir ja auch eine persönliche Nachricht schicken. Ich kenne viel Leute und manchmal wirkt schon ein normales Telefonat.
    Dann möchte ich versuchen technische Zusammenhänge zu beschreiben. Wenn man sich an etwas Neues wagt, braucht man oft den technischen Hintergrund um vorher zum Beispiel den Kauf einer Maschine beurteilen zu können. Manchmal ist sind selbst Funktionen verzwickt.
    Und nicht zuletzt möchte ich helfen den Prozess (also das eigentliche arbeiten mit der Maschine) und das technische Verständnis (sagen wir bei einfacher technischer Fehlersuche) zu unterstützen. In diesem Zusammenhang werde ich aber auch immer etwas auf der Sicherheit herum hacken. Das muss leider sein. Solange die Finger am Ende nur leicht blau sind, bin nur beunruhigt. Wenn die Finger jedoch rot werden haben wir etwas falsch gemacht. Hier nur ein Beispiel. Wer eine neue Verkleidung selbst anfertigt und an eine alte Maschine anbaut übernimmt gemäß europäischer Sicherheitsvorschriften die Verantwortung für das gesamte Sicherheitskonzept der Maschine. Das ist für mich persönlich schon eine ziemlich knackige Geschichte. Wir müssen also auch etwas vorsichtig sein, denn wenn etwas passiert zeigen die Anderen sofort mit dem Finger auf ……. uns. Ihr die täglich an den Maschinen arbeiten kennt die Zwickmühle zwischen "mach mal eben" und "in Ruhe" besser als ich. Deshalb ist immer Vorsicht geboten.


    Jetzt bin ich einer der Moderatoren hier im Buchbinderclub. Wenn ich etwas falsch mache, bitte ich schon jetzt um Kritik.


    Ich wünsche mir, dass der Buchbinderclub weiterhin so gut funktioniert wie zurzeit und bitte alle User kräftig mitzuhelfen. Ein Forum lebt durch die Gemeinschaft an Fragen, Antworten und Anregungen.


    Auf geht’s – machen wir was draus.


    Buntpapier

    Hallo Bubi!


    Ja, das ist wirklich etwas Persönliches.


    Aber erst einmal Danke, das Du uns das Ergebnis so schön präsentierst. Du hast Dir viel Arbeit gemacht. Der Titel gefällt mir besonders gut. Der Ehemann wirkt richtig italienisch. Toll! :thumbsup:
    Ein großes Lob für die Arbeit. Du hast viel Herzblut darein gesteckt. Das kann man sehen.


    Da es schwierig ist neue Scheine zu bekommen, sammele ich zurzeit die neuen 5 Euro-Scheine für meinen nächsten Schneiden-Kursus. Diese Scheine sind erst vor kurzem heraus gekommen und da ist es leichter ordentliche Scheine zubekommen. Mit Geldscheinen kann man perfekt die Auswirkung von Höhenunterschieden beim Schneiden erklären.


    Ja, ja, das „uploaden“ (was für ein nettes neudeutsches Wort) der Bilder ist etwas kreativ. Man kann sich die Bilder aber mit einem Doppelklick ordentlich ansehen. Besonders das Erste ist sehr scharf. Da kann man jeden Faden des Einbandstoffes sehen.


    Na, das wird ja Morgen ein riesen Spaß werden.
    Alles Gute für das Brautpaar! Ich wünsche Viel Spaß bei der Hochzeit und beim Geldausgeben.


    Buntpapier


    P.S.: Da fällt mir auf - Heiraten und Geldausgeben passen ganz gut zusammen. Ehe man sich versieht ist es vorbei. :D

    Hallo Luppsteiner!


    Herzlich willkommen im Buchbinderclub.


    Ich persönlich glaube nicht, dass es dusslige Fragen gibt. Oder ich muss ziemlich blöd sein, denn ich frage ständig. Manchmal im Leben hat man es einfach. Zum Beispiel wenn schon jemand vor Dir die Frage gefragt hat. Dann brauchst Du nur lesen und kannst es nach machen. Wäre das nicht allein schon ein Grund Fragen zu stellen. Du stellst eine Fragen und die anderen lernen auch etwas.


    Wieso hast Du Angst vor allem was mehr als 10 Lagen hat? Vielleicht bist Du beim Heften nicht aggresiv genug. So ging es mir als ich begann. Ich habe immer viel zu lose geheftet. Der Buchrücken sah mit dem Leim noch ganz ordentlich aus, aber nach dem Beschneiden sind dann die inneren Seiten der Hefte etwas raus gerutscht. Das war dann nicht sp prickelnd. Irgendwann hat mir eine Restauratorin gezeigt wie man stramm heftet. Und von dem Tag an habe ich Bücher mit 40, 50 Lagen gut hinbekommen.
    Oder ist der Faden zu dick und das Buch trägt am Rücken zu stark auf?


    Buntpapier

    Hallo Papierfrau


    In der Industrie, um es gleich vorweg zu nehmen, zählt immer nur ein Grundsatz:


    Immer nur so gut wie es gerade sein muss. Aber bitte etwas schneller!


    Der Rest bedeutet dann mehr oder weniger Gewinn für den Unternehmer. Kann ich mein Produkt, meine Arbeit verkaufen ist die Welt in Ordnung. Bin ich nicht konkurrenzfähig verkaufen die anderen.


    Das mit dem Anspruch ist auch so eine Sache. Es gibt natürlich die zwei Welten von denen Du gesprochen hast.


    Strenge ist schon notwendig, sonnst treibt man Keinen zum Ziel. Aber das richtige Maß ist schwer zu ermessen. Jeder reagiert anders und Du kannst den Leuten nur vor den Kopf gucken.
    Ich kenne einen guten Arzt, der mich zusammen wirklich stauchte in dem er sagte: „Was Du denn schon wieder mit Deinem Herz gemacht.“ Ich habe das nicht verstanden. Und anstelle zu protestieren, oder zumindest nachzufragen war ich still und habe mich gewundert.


    Wenn man die guten alten Sprüche liest, dann kommt immer der Weg vor dem Ziel. Oder bei Laotse sogar der Weg als Ziel. Was ich sagen will ist, dass die persönliche Entwicklung ein sehr intimes Erlebnis ist. Man wird tief im Innern getroffen wenn etwas nicht funktioniert oder hoch gelobt wenn es gut war.
    Ich war in Hongkong und habe bei einem internen Gespräch also ohne einen Kunden und nur in einem Nebensatzgeäußert, dass die Vertretung wohl Mist gebaut hat. Danach wollte mich die Vertretung nicht mehr. Ich lag richtig mit meiner fachliche Beurteilung habe aber eine sechs für meine Äußerung bekommen.


    Beim kleinen Prinz heißt es: „Der König hielt in hohem Maße darauf, dass man seine Autorität respektiere. Er duldete keinen Ungehorsam. Er war ein absoluter Monarch. Aber da er sehr gütig war, gab er vernünftige Befehle. Wenn ich geböte, pflegte er zu sagen, wenn ich einem General geböte, sich in einen Seevogel zu verwandeln, und wenn dieser General nicht gehorchte, es wäre nicht die Schuld des Generals. Es wäre meine Schuld.


    Ein Kurs ist so etwas wie ein Weg. Du gehst den Weg zusammen mit Deinen Schülern.
    Und wie Du weißt gibt es alle Schattierungen im Kurs. Manchmal kommen Leute, die sich einfach nur präsentieren wollen. Das brauchen sie. Dann kommen Leute die unsicher sind. Das können sie (nicht anders). Und dann kommen wieder Leute die erschreckend sachlich und nüchtern sind.


    Ich muss Dir ehrlich schreiben, dass ich als Lehrer zu viele Vorurteile habe. Ich bin viel zu nervös. Die Fähigkeiten meiner Schüler schätze ich oft zu abwertend ein. Das ist eigentlich falsch und deshalb behalte ich das ja auch für mich.
    Für den Lehrer ist es nicht einfach den Schüler zu beurteilen. Und für den Schüler ist es nicht einfach gleich beim ersten Mal alles richtig zu machen. In 5 Stunden gibt es nicht die Zeit für den siebten Versuch.


    Wenn ich Pfarrer wäre würde ich wohl schreiben seid gnädig zu einander und bleib bei der Laufrichtung ;) .


    Buntpapier

    Hallo Papierfrau


    Da hast Du Dir einiges vorgenommen. Bei meinen Kursen waren eigentlich nie die Themen das Problem. Bei mir ist immer die unterschiedliche Auffassungsgabe der Teilnehmer die Grenze gewesen.
    Deshalb habe ich meine Kurse im Verhältnis zu früher etwas geändert. Ich rede weniger und versuche entweder Bilder zu zeigen, oder praktische Arbeiten zu machen.
    Ein Beispiel: Wir erklären das Papier 40g bis 200g schwer ist, dann Karton 200g bis 300g oder so weiter. Oder Du hast drei kleine Muster für Papier, Karton (Schrenz) und Pappe. Jetzt brauchst Du nicht lange reden. Die Leute können etwas in die Hand nehmen und jeder begreift sofort was Du ausdrücken willst. Sie biegen und prüfen. Die gewonnene Zeit würde ich für Wasserspiele benutzen um den Leuten zu zeigen wie Feuchtigkeit Papier verändert. Denn der Zug ist für mich eine sehr wichtige Erfahrung. Alles was die Leute sehen und selbst machen bleibt im Kopf. Alles was Du erklärst ist nach 10 Minuten vergessen.


    Deine Frage hat mir auch etwas Spaß gemacht. Als ich begann Kurse zu geben, haben mir die älteren Kollegen geraten, mir einen Zeitplan zu machen. Bei uns dauern die Kurse meistens eine Woche. Und wenn man dann am Donnerstag nur den Stoff von Montag und Dienstag fertig hat, gibt es ein Problem.


    Es gibt bei solchen Kursen auch immer wieder Leerlauf. Du machst den Buchblock und dann wartest Du darauf, dass der Leim trocknet (der Heißlüfter hilft enorm). Also wird die Wartezeit für andere Arbeiten genutzt. Zum Beispiel Vorsatz vorbereiten, Decke machen, etc. Durch Deine Arbeit weißt Du ja was wann wie gemacht wird. Bei 5 Stunden ist das nicht anders. Es ist nur weniger.


    Die Themenwahl würde ich in erster Linie am Erfolg orientieren. Es ist besser wenn jemand nur ein Heft ordentlich und ganz anfertigt als ein halbes schlampiges Buch. Wenn es ein Vorgespräch oder eine Tasse Kaffee vor den eigentlichen 5 Stunden gibt, kannst Du ja abfragen was die Leute können. Die Handwerklichen Fähigkeiten bekommst Du im Kurs sowieso präsentiert. Während meiner Lehre stellte sich ein Jüngling bei meinem Chef vor. Er wollte Buchbinder werden. Mein Chef gab ihm freundlich die Hand und sagte er solle sich lieber einen anderen Beruf suchen. Der arme Kerl hatte so feuchte Hände, dass der Schweiß von fast herunter tropfte.


    Ich würde folgendes versuchen:


    Theorie
    Material wirklich oberflächlich erklären: Papier, Karton, Pappe, Leinen, Kapitalband.
    Laufrichtung
    Dehnung bei Feuchtigkeitsaufnahme und Schrumpfung bei Feuchtigkeitsabgabe
    Klebstoffe erklären: Arten, Zähflüssigkeit, offene Zeit
    notwendige Werkzeug erklären: Falzbein, Zollstock (Maßband), Schere, Pinsel


    Kurs für Bücher
    Klebebinden eines Buchblocks
    Vorsatzanfertigen und ankleben
    einfache Buchdecke (Ganzleinen oder mit Papier - wohlmöglich noch Buntpapier - bezogen) anfertigen.
    einfaches Kapitalband
    Block einhängen und Buch pressen


    Kurs für Kästen
    Pappen so zuschneiden das sie passen und ordentlich Kanten haben.
    Man kann auch vorgefertigt zugeschnittene Pappen bereitstellen, dann fällt die Diskussion mit den Maßen und dem Spiel, klemmen und passen des Deckels weg.
    rohen Kasten kleben
    Kasten beziehen


    Genug der klugen Sprüche. Ich bin sicher, dass Deine Kurse gut sind. Du strahlst Ruhe aus. Und die Kompetenz ist ja weit in den Wolken. Da muss ich mich unter dem Teppich verstecken und schämen.


    Viel Spaß beim Kurs
    Buntpapier

    Hallo PgBubi


    Du packst es an. Das ist der erste Schritt. Und das ist ein wichtiger Schritt.


    Rückschläge gibt es im Leben sowieso. Die Rückschläge muss man einfach unter Lernen abhaken. Wenn ich meine Geschichten und meine Rückschläge hier aufschreiben sollte, dann müsste man erst einmal eine neue Internetseite mit vielmehr Platz aufmachen.
    Es gibt da einen klugen Spruch von Konfuzius „Beharrlichkeit bringt Heil!“ Immer wenn ich müde werde, wenn ich aufgeben will oder denke meine Grenzen erreicht zu haben, dann denke ich an Konfuzius.


    Lass Dich nicht unterkriegen.


    Buntpapier

    Erst einmal finde ich es toll, dass jemand einen Job anbietet!





    Delta703 kann ja in Zukunft die technischen Dinge in den
    Vordergrund heben und das Marketing etwas verstecken. Vielleicht ist die Maschine
    ja wirklich gut. Und außerdem kann man in einem Forum ja auch den Hersteller
    durch seriöse Beiträge helfen sein Produkt weiterzuentwickeln.





    Natürlich macht der Ton die Musik. Aber der Text ist doch so
    offensichtlich, dass die Freude über das neue Produkt einfach raus musste.

    30.08.2013 – große Gratulation - Das ist ja total frisch. :thumbsup:
    Wie ist denn die Erleichterung, oder geht’s jetzt erst richtig los?
    Damals als ich und so weiter ............. haben sie immer von Ernst des Lebens geredet. Sagen sie das immer noch?


    Achso, herzlich willkommen im Forum und immer alle Fragen fragen!
    Buntpapier

    Hi Cosa!





    In der Firma in der ich arbeite werden Schneidmaschin gebaut.
    Und selbst auf dem Typenschild der Maschine steht nicht der korrekt Begriff aus
    der Norm. Das liegt für mich als echten Hannoveraner schon sehr nah bei den
    Bauchschmerzen. Aber manchmal sind regionale Begriffe auch sehr lustig und ich
    lache mich krumm und schief.



    UNSER firmeninternes Glossar ist: Ei die solle deutsch lerne ......


    Du solltest erst die Übersetzugen sehen. Da wird aus Tischbeleuchtung --> Tischgewitter




    Buntpapier

    Hallo KurttMegs!


    Das Abitur ist natürlich gut, da gibt es nichts zu sagen.
    Ich habe nur Hauptschulabschluss und die Schule war so miserabel, das ich im Prinzip in 8,5 Jahren nur die Grundrechenarten und die Prozentrechnung gelernt habe. Das war's wirklich.
    Über 40 Jahre später habe ich 2 ½ Berufe gelernt und spreche zum Deutsch vier weitere Fremdsprachen. Im Moment verdiene ich mehr als einige Diplom-Ingenieure in "unserer" Firma (nicht weiter sagen). Zurzeit lerne ich, wenn ich dann Zeit habe, Latein. Und auf einmal stelle ich fest, dass ich in der Hauptschule im Deutschunterricht nur Blödsinn gelernt habe. Ich denke da ist dann Abi besser. Da hast Du schon etwas Glück im Vergleich zu mir.


    Aber die Quintessens ist, dass das Leben nicht mit 20 oder 25 endet. Wer will kann viel ändern. Wer einen wachen Geist hat weiß, dass er noch an seinem letzten Tag lernen kann und sollte.


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    Hallo Bubi!


    Bleib bei Deinem Leim!


    Wenn Du den Buchblock aus Geldscheinen ableimst muss Du ihn verher pressen. Sonnst dringt der Leim zutief in den Buchblock ein und Du kannst die Geldscheine später nicht heraus reißen. Planatol BB ist o. k. Ich würde den Leim nicht verdünnen. Dann ensteht auf dem Buchrücken eine Schicht, die den Block etwas stabilisiert.


    Du kannst aber auch die Geldscheine mit einige Blättern weißes Papier (unter den Scheinen) verleimen. Dann die Buchdecke auch von innen beklebt und zum Schluß den Buchblock aus Geldscheinen nur hinten und mit dem letzten weißen Blatt ankleben. Dann kann man die Buchdecke wie einen Deckel ganz öffnen. Der Vorteil ist dann, dass man die Gelsscheine einfacher abreißen kann.


    Wenn Du ein richtiges Buch machst, würde ich auch mindestens ein weißes Blatt vorn und hinten einfügen.
    Außerdem muss man den Buchrücken vor dem herausreißen der Scheine erst gewalttätig überdrücken!


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    Ich kenne noch den Vater Witt. Beide, Vater und Sohn, waren früher bei Stahl (jetzt Heidelberg). Früher hatten wir immer auf dem Heidelberg-Stand miteinander zu tun. In den letzten Jahren haben ich den Witt-Junior nicht mehr oft gesehen. Ich denke Vater und Sohn dürften zusammen etwa 80 Jahre Erfahrung haben.
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    Hallo Bullviech


    Zuerst möchte ich Deine einzelnen Fragen kommentieren.
    Die notwendige Schnittbreite wird normalerweise aus der Diagonalen des am häufigsten verarbeiteten Papierformates ermittelt. Das soll heißen, wenn man immer A3 schneidet sollte die Schnittbreite der Maschine etwas über (29,7 + 42 / 2) 35,38 cm liegen. Ist die Schnittbreite also größer als 35,38 cm kann man das Schneidgut unter dem Pressbalken drehen. Die 56 ECO reicht also völlig aus. Zur Not kann man dann sogar bis zu 50 x 70 cm schneiden. In diesen Fällen wird dann zuerst halbiert und dann weiter geschnitten.


    Die 56 ECO ist eine Schneidemaschine für maximal 5 Stunden pro Tag. Ich würde diese Maschine für dieses Papierformat sogar bei höherer Arbeitszeit empfehlen.


    Dann das Schnäppchen. Grundsätzlich gibt es keine Schnäppchen. Jedes Produkt vom Joghurt bis zum Ferrari unterliegt einer Kalkulation. Jeder Hersteller oder Verkäufer überlegt sich zuerst welchen Preis er am Markt für sein Produkt erzielen kann. Daneben gibt es Faktoren die für den Verkäufer, bzw. für den Kunden vorteilhaft sein können. Zurzeit, also 2013 gibt es eine ziemlich große Konkurrenz zwischen den verschiedenen Schneidemaschinenanbietern in Deutschland. Nur dadurch ist der Preis von 12K entstanden. So gesehen ist der Preis von 12K wirklich günstig. Die anderen Hersteller/Verkäufer versuchen natürlich ihr Produkt auch günstig anzubieten. Jeder will verkaufen. Der normale Preis für eine 56 ECO läge im Moment (also ohne die aktuelle starke Konkurrenz) etwa bei 15K und zuzüglich Aufstellung.


    Der Preis 12K ist aber auch relativ. Dazu kommt soweit mir bekannt noch etwas für den Transport per LKW. Da gibt es aber auch fixe Kosten.
    Außerdem braucht man einen lokalen Elektriker für den Kraftstromanschluss (oder jemand der das kann und darf). Man braucht einen 1 phasigen Anschluss mit 32 Ampere Absicherung. Wenn zum Beispiel ein Kraftstromanschluss mit 3 x 400 Volt, Nullleiter, PE (Erdung) und 32 Amp. Sicherungen vorhanden ist, dann ist nur etwas Kabel notwendig. Wenn in dem Betrieb aber nur 220 V Steckdosen vorhanden sind, dann braucht man einen Elektriker, der den Anschluss seriös vorbereitet. Und das sollte man dann vor der Lieferung der Maschine klären.
    Die wirklichen Kosten bis zum Einschalten hängen aber nicht unbedingt von dem Produkt ab. Für jede Maschine braucht man Strom, etc.


    Es gibt natürlich verschiedene Hersteller. Ich bin kein Verkäufer, deshalb die hier gemacht Preisangaben bitte überprüfen.


    Preissegment bis 10.000 Euro. Es gibt natürlich sehr günstige Maschinen. Aber wie vorher schon gesagt wurde, jeder Preis unterliegt einer Kalkulation. Umso günstiger ein Produkt umso schwieriger ist es für die Ingenieure etwas Haltbares zu bauen. Deshalb sind die Maschinen bis 10.000 Euro auch so wie ihr Preis ist. Ich will hier nicht meckern. Wer nur einen Euro für ein Kilo Fleisch bezahlt, kann kein argentinisches Steak verlangen, oder? Es gibt Kunden, die mit den günstigen Maschinen durchaus zurechtkommen. Man muss aber auch sehen, dass diese Maschinen irgendwann verschleißen und dann repariert werden müssen. Dann stellt sich sehr schnell die Frage wann eine Reparatur noch wirtschaftlich vertretbar ist.


    Preissegment 10.000 bis 30.000 Euro
    In diesem Segment gibt es nicht viel Anbieter. Neben Polar, Mohr, Baum (alles das Gleiche) gibt es nur wenig nennenswertes. Früher gab es Adast. Aber die Vertretungen (zum Schluss war das Wohlenberg) waren oft nicht sehr glücklich mit diesem Produkt. Dann gab es FL (französischer Anbieter). Auch für diese Maschine haben sich die Vertreter (Schneider und Wohlenberg) immer wieder abgewechselt. Das heißt auch hier war keiner wirklich glücklich. Ja und dann kenne ich noch eine chinesische Polar-Kopie, die ich aber nicht beurteilen kann.


    Preissegment über 30.000 Euro
    Das ist die Welt der großen Schneidemaschinen. Hier geht es mit der 76 von Perfecta los. Dann gibt es eine 78er von Polar (hat im Moment auch einen unschlagbaren Preis. Gründe siehe oben). Und dann gibt es ja noch die 78er Schneider-Senator. Wobei ich nicht weiß ober diese Maschine ein Getriebe hat, oder wie die Maschinen im nächst günstigeren Segment einen Hydraulischen Schnitt.


    Die europäischen Hersteller (alphabetisch)
    Baum – siehe Polar


    Busch - Die Firma Busch ist ein Hersteller von Stapelwendern, Farbmischern, Bündlern und anderen Maschinen. Busch hat die Reste von Schneider-Senator übernommen und ich glaube mittlerweile in das eigene Werk integriert. Der Name Schneider-Senator wird weiterhin benutzt.


    Mohr – siehe Polar


    Polar - (eigentlich Adolf Mohr Maschinenfabrik) ist der wohl bekannteste Hersteller für Papierschneidemaschinen, etc. Die kleinen Maschinen 56er, 66er und 80) werden unter den Namen Baum (Baum gehört heute zu Heidelberg und ist in USA), Mohr und Polar vertrieben. Ab 78 bis 176 werden die Maschinen unter dem Namen Polar vertrieben.


    Wohlenberg - Der Hersteller Wohlenberg für Schneidemaschinen existiert nicht mehr. Es gibt jetzt Perfecta-Maschinen in der Farbe und mit dem Namen von Wohlenberg. Das stimmt nicht ganz, es wird im Moment noch eine chinesische Maschine (ab 115) unter dem Namen Wohlenberg auf den Markt gebracht. Diese Maschine ist eine Mischung aus viel Perfecta Mechanik, kopierter Polar-Bedienung und Wohlenberg-Farbe. Ich kann diese Maschine aber noch nicht beurteilen.


    Schneider Senator – siehe Busch


    Früher gab es noch andere europäische Hersteller in Italien, Frankreich, Schweden, etc. Ich glaube aber da läuft nichts mehr?



    Dann bleibt da noch die Alternative neu- oder gebraucht. Das ist immer so eine Frage. Entschuldigung, wenn ich jetzt etwas komisch werde, aber ich würde zuerst in mein Portemonnaie sehen. Es macht kein Sinn etwas zu kaufen, was ich später nicht bezahlen kann. Die schönste Maschine ruiniert mich, wenn ich sie nicht in irgendeiner Form „weiter verkaufen“ kann.


    Die neue Maschine hat Garantie. Wie lange dauert die Garantie? Ich glaube (bitte korrigiert mich) im Moment ist die Garantiezeit bei Investitionsgütern dieser Art in Europa 2 Jahren. Ist das richtig?
    Egal - Die Garantiezeit ist so schnell vorbei. Wenn man eine Maschine ordentlich beurteilen will, dann geht es sowieso nur über die gebrauchte Maschine. Nur die gebrauchte Maschine sagt (Entschuldigung liebe Verkäufer ihr seid jetzt mal ruhig!) ob sie am Markt beliebt ist oder nicht. Das heißt. Die Maschine für die man einen hohen Gebrauchtmaschinenpreis bezahlt, oder die gesucht wird, ist beliebt und begehrt. Im Umkehrschluss kann man sagen die Gebrauchtmaschinenhändler können genau sagen welcher Hersteller wirklich gut ist und welcher Hersteller wahrscheinlich auch gut ist. Zwischen den Zeilen könnt Ihr jetzt selber lesen.


    Soweit mein Kommentar zu den Maschinen und den Herstellern.
    Dann habe ich noch einen Satz gelesen: „Wir bekommen das Papier kostenfrei vorgeschnitten.“ Ich denke es sollte heißen: „aus wirtschaftlichen Gründen wird sich eine große Schneidemaschine nicht lohnen.“ Sorry manchmal geht es durch mit mir ……..


    Habe ich etwas vergessen?


    Viel Glück


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    Sorry, ich bei eher jemand, der alles irgendwie zusammen murkst.
    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/aktenheftensba9g.jpg]
    Hier ist ein Foto vom Aktenheften mit zwei Einstichen.
    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/gummischnuere-mit-splqnk5p.jpg]
    Es gibt aber auch Gummischnüre mit Splint (in verschiedenen Längen). Wenn die Löcher im Papierstapel pfiffig anordnet sind, kann man die einzelnen Blätter zusammen spannen.


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