Montag 29 April 2024

Beschnittene Falzanlage

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  • An alle Falzer:
    wir verarbeiten zur Zeit 16 Seiten A4 Quer 135 gm² als 3xLeporello + 1x Kreuzbruch. Da unser Klebebinder Probleme hat 31,5cm in der Höhe Störungsfrei zu verarbeiten, beschneiden wir den 16 Seiter im 1. Falzwerk an beiden langen Seiten. auf 30,3cm. Nun wird ja die Anlage weggeschnitten (die für den Kreuzbruch) und der Schnitt ist nicht immer 100% im rechten Winkel und somit ergeben sich Falzschwankungen die ich versuche mit einer großen Perfo im Rücken zu beheben.
    Ach ja der Kreuzbruch läuft auf einer Taschenmaschine da ich leider kein Schwert in dieser Größe habe.
    Was fällt euch dazu ein?
    Wer hat schon mal in der Vorgelagerten Messerwelle die Anlage am Einlauflineal beschnitten?


    Ich bin für alle Vorschläge Dankbar :thumbup:

  • Oh ja, sowas kenn ich. Haben mal bei einer größeren Auflage vergessen zu beschneiden, so mussten alle Falzbogen nachträglich auf der Polar abgehackt werden :-( naja......waren ca. 20 Europaletten......


    Also bei kleinen Auflagen würd ich die Druckbogen vorher schneiden. Große Auflagen schneiden wir auf den Nachgelagerten und falzen im Kreuzbruch lieber mit Schwert (KH82). Da fallen die Schneidtoleranzen nicht so auf. Wenn du perforierst, sollten doch die Schwankungen auch bei Taschenfalz kaum spürbar sein, oder? Wenn du einen sauberen Einlauf hinbekommst, sollte es auch mit der vorderen MW klappen. Aufnahmen und Gegenmesser sind bei uns permanent eingebaut, so das man bei Bedarf einfach ein Messer reinschnipsen kann. Auch der Einsatz der richtigen Messer ist wichtig, also je dicker das Produkt, desto stabiler sollte das Messer sein. Und beim Durchmesser bei den Messern kann man auch noch etwas optimieren. Eine Pauschallösung gibts da aber m.E. nicht.....Versuch macht kluch......

  • Ich würd auch auf der nachgelagerten Messerwelle beschneiden. Und dann wär vielleicht ne kleine Perfo besser. Und für die Späne empfehl ich- falls vorhanden- ein Späneband vom Sammelhefter, einfach drunter stellen und fertig.

  • Mit der kleinen Perfo sehe ich genauso, und wenn es eine 6-Taschen Maschine ist, in Tasche 3-4-5 falzen. Das kann Schneidtoleranzen minimieren.

  • Hallo Falzmaschine,also ich spreche für den Klebebinderbereich von MüllerMartini,wir verarbeiten im grossen Stil Din A 4 Querfomat (wir haben schon so einen "Hammer" gefahren mit 53 mm Buchblockstärke was eigentlich auf einem Coronabinder von MM unmöglich ist da man die Umschlagführung gar nicht soweit auseinanderdrehen kann) da ich nicht weiss wie hoch die Auflage ist würde ich zu folgendem tendieren ....beschneide die Bogen die evtl.abgezählt aus der Auslage kommen auf 30.2 mm im Planschneider nach vorn heraus, dann sollten sie problemlos in der Ztm bei ca. 5000 Ex in der Stunde laufen ,die Mitnehmerkette von der Zuführung im Binder musst du nach "vorn" verstellen(sonst läuft die Blattoberkante gegen die Zange) in dem Kanal oben von der Zusammentragmaschine klebst du mit doppelseitigen Klebeband L-Winkelprofile aus Plastik ein die du beim Praktiker Markt für ca.15 € besorgst......wir hatten damals genug herumgedoktort ......allerdings werden bei uns nur Offsetrollenprodukte als Querformat gefahren die auf einen Fliessschneider nach vorn heraus auf 302 mm beschnitten werden sind die Bogen länger gehen wir durch die Hölle da sich die Bogen inder Ztm herausdrehen und sich beim nächsten Mitnehmer "einfinden"....ich hoffe ich habe dir das irgendwie ein bischen "plausibel" erklärt......

  • Ist ja Super wie ihr euch alle auf meine Probleme stürzt sogar um 00:10 Uhr findet noch jemand Zeit für mich, ist fasst wie bei Muttern.
    Die Auflage hab ich wohl in meinem Dilirium vergessen: 60´ Bücher mit wechselnden Sprachen und Umfängen von 9 bis12 Bogen.
    Wir drucken diesen Auftrag aus Qualitätsgründen im Bogen.
    Wenn der Rollendrucker daran denkt vorne raus zu beschneiden aber meistens wirds erst hinterher bemerkt und dann kann sich der Klebebinderjonny aufreiben.


    Wir wollten halt am Klebebinder ohne Störungen binden und uns das schneiden von 680000 Bogen, das der Kunde nicht bezahlen würde, sparen.
    Beim Kolbus sind die Fotozellen das Problem entweder gibts immer Fehlmeldungen oder wir kleben diese ab dann wirds gefährlich.
    Jetzt bräuchte ich nur noch einen MüllerMartini und ich wär sofort im Baumarkt die L-Winkel-Plastikprofile holen Sorry Pur-Schnüffler:))


    Momentan läufts an der Falzmaschine mit zweiseitigen Beschnitt auf 303mm somit super für den Klebebinder aber der Falzer wütet mit den Spänen und dem nicht immer winkeligem Papier.
    Wir beschneiden mit großen Durchmesser 62,5 mm glaub ich auf der Nachgelagerten MW und einer Perfo mit langen Schlitzen.
    Die Abrissperfo wollte nicht so recht. Hatten die Perfo auch schon in der Vorgelagerten MW war aber nicht so recht deckend durch nicht winkelhaltigem Papier.


    Drotzdem Danke nochmal an alle Mc. Gyver :D

  • Ihr könntet doch mit der vorgelagerten MW Perforieren und mit der NW beschneiden.
    Was ich nich ganz verstehe, das doch eigentlich die Perfo vorgibt wo gefalzt wird. auch wenn das papier nicht ganz winklig sein sollte?!

  • Hallo Falzer,
    Möglich wäre beides auf beiden Wellen weis ich jetzt, aber auf der Vorgelagerten MW wird zwar die Perfo gerader aber beim Leporello deckt sie sich nicht immer schon gar nicht wenn du einen Spitz verstellst. In der Nachgelagerten ist die Perfo zwar deckend aber eben evtl. krumm wie der Beschnitt an der Einlauflinealseite und der Falz in einer Taschenmaschine schlägt eben am Anschlag an egal ob da ne Perfo ist oder nicht und somit läuft der Bogen dann schräg weiter und verdrückt die Kopfseite im Bruch der 1. 3 Brüche.

  • Hallo alle miteinander
    Liporello haben die eigenschaft sich langsam in der Falzmaschine zu verschieben. Ich hatte an ein TD 78 das Gleiche Problem.
    Haben 2 Tage mit 4 Leuten gebraucht bis wir festgestellt haben das der Bruch gerade ist aber der Taschanschlag nicht.
    Somit ist der Beschnitt ewig gewandert.
    Halt mal einen BG auf den Schrägbogetisch an und drehe ihn mit dem Handrad hinein. Du wirst feststellen das der BG eine seite eher an der Tasche anschlägt.
    Die Perfos sind nach meiner ansicht in der nachgelagert aufgehoben da man sie durch Weichen ziehn besser beinflussen kann.

  • Hallo Winnie the Pooh,
    beim Grundeinstellen sollte man wie folgt vorgehen: Einlauflineal mit Kugeln so bestücken das der Bg. noch an die Anlage rangezogen wird aber nicht angepresst.
    Um das Lineal im Winkel zur 1.Einzugswalze zu justieren dreht man einen Bg. unter die Walze und lässt ihn am Horizont der Walze bei herausgenommenen Taschen hervorblitzen somit kann man erkennen welche Seite weiter unter der Walze steht und dementsprechend mit dem Einlauflineal korrigieren.
    Die Taschen der älteren Stahl-Falzmaschinen hatten 2 Einkerbungen in den Taschenstreben mittels derer man den Spitz auf 0 justieren konnte, einwiegen.
    Ein langjähriger Falzer hört wenn der Bogen nicht im rechten Winkel einläuft und anschlägt an der Klanghärte des Falzes. :thumbup:

  • Das ist Richtig das man das Hört aber es geht ja um den Beschnitt. Der wandert (auch die Perfo) wenn der Bg nicht gleichmässig "klack " macht.
    Immer wieder kann man damit auzubildene beeindrucken
    :D


    Bei Liparelleo kommt es daruf an allen Taschen den Gleichen anschlag zu geben.


    P.S.: bin zwar neu hier aber seit 15 Jahren Falzr mit leib und seele. TD 78 mit Mailing (kleben und Tacktperfo) T800 und K800 Vollautomat.
    Aber selbst mit dieser erfahrung steht man bei manchen Sachen wie ein Ochs vor dem Berg.

  • Liporello


    Liparelleo


    Leporello :kl:


    Hallo Winnie the Pooh,


    wir sind hier sicherlich nicht päpstlicher als der Papst, allerdings sollten zumindest Fachbegriffe richtig geschrieben werden. Der Buchbinderclub ist ein Fachforum und wir legen hier recht großen Wert auf das Berufsbild des Buchbinders und deren Begrifflichkeiten. Insbesondere sollten wir auch den Anspruch haben, junge Buchbinder und insbesondere Auszubildende, die korrekten Fachbegriffe näherzubringen.


    Gruß


    COSA

  • Querformate sind im Klebebinder ein ewiges Thema. Beim Kolbus Ratiobinder gibt es aber relativ wenig Probleme mit dem Format. Das Problem beim Kolbus ist nur der 3-messer Automat. Die kleineren HD 140-er können problemlos bis 315 mm verarbeiten. Der aktuelle HD 143p kann sogar 320 mm schneiden. Also am Kolbus Ratiobinder dürfte das kein Problem sein. Die großen 3-messerautomaten HD 150-er können nur Formate bis 305 mm Brutto verarbeiten.
    Viele Grüße
    Sascha Stalberg

  • Das Problem mit dem Leporellofalz haben wir auch, wir nennen das bei uns ganz unfachmässig "springen".
    Wie Falzmaschine schon erwähnt hat, haben ältere Stahl-Falzmaschine ( ca. bis Bj.92) noch Einkerbungen an den Profilstäben der Taschen um so den Winkel zu korrigieren.
    Bei unserer ist das auch noch so. ich muss fast schon jede Woche (spät. alle zwei) alle Taschen nachjustieren da diese sich verstellen. Ich glaube das es daher kommt, das desto dicker das Endprodukt wird, sprich der Falz, desto mehr Kraft wird ja beim Anschlag freigesetzt.So können sich ggf. die Taschenanschläge verschieben, kann wohl bei unserer "alten Dame" vom Alter herrühren, da das Metall doch nachgiebeig ("weich") wird mit dem Alter. Jedenfalls würde ich das als erstes versuchen und anschliessend bei deinem Fall alles (schneiden & Perfo über die NW laufen lassen).


    Gruss Jan