Sonntag 28 April 2024

Ein Notizbuch mit Wechselstichheftung

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  • Moin,

    seit der Begriff Wechselstichheftung von Papierfrau hier im Forum fiel, hat er mich nicht mehr losgelassen.

    Also hab ich mal ein bisschen geguckt und recherchiert und mich ans Werk gemacht.

    Da ich noch Schfsleder und Bütten hatte, waren die einzigen Neuzugänge blauer Buchbinderzeirn und japanisches Buntpapier für den Vorsatz (danke an Euch für den Tipp an anderer Stelle)😉.

    Die einzelnen Arbeitschritte erspare ich Euch - deshalb setze ich nur die wichtigsten Fotos rein.

    Spart bitte nicht mit konstruktiver Kritik - nur so lernt man.

    Habt einen schönen Tag.


    Jörg

  • Seh ich das richtig: Du hast mit zwei unterschiedlich dicken Zwirnen geheftet, bist aber trotzdem in jeder Lage über alle Bünde... eine Lage mit dem blauen, die nächste Lage mit dem weißen Zwirn.

    Interessante Idee, hab ich noch nie gesehen (was aber nix zu sagen hat). Auf alle Fälle hat sich Steigung anscheinend in Grenzen gehalten... also, warum eine Wechselstichheftung nicht auch auf diese Weise.:thumbup:

  • Hallo Papierfrau,

    die Zwirnstärke ist bei beiden Farben gleich.

    Von einer nennenswerten Steigung kann man nicht reden.

    Da ich diese Art der Heftung zum ersten Mal versucht habe, fand ich es sinnvoll, um den Überblick zu behalten.

    Ausserdem passte es so gut zu den Kranichen auf blauem Grund 😉.

    Danke, diese Art der Heftung war eine schöne Anregung.

  • Was mir auffällt ist, dass du den Wechselstich nicht so richtig interpretiert hast. Das macht man bei sehr dicken Büchern und zwar so, dass man den Faden immer in zwei Lagen verteilt. Also wechselnd ein Löcherpaar auslässt ab der 2. Lage und dann von der Lage drüber nach unten geht und wieder zurück dadurch trägt der Faden immer nur einmal auf. Bei deinem dünnen Büchlein wäre das komplett unnütz gewesen weil es ja eh kaum Lagen hat.

    In dem Sinne war dein Wechselstich als gestalterisches Element sehr gut.

    Ein Tipp noch, stich die Löcher vor. Mach dir dazu eine simple Schablone aus einem Pappstreifen an dem du die Lochabstände anzeichnest. Dann triffst du die gleichmäßiger und die Bänder halten besser.

    Das Buntpapier ist ganz was feines, ganz zu Schweigen vom Leder.

  • Moin Theo,

    danke für die Rückmeldung.

    So ganz verstehe ich die Ausführung des Wechselstiches anscheinend noch nicht.

    Ich bleibe aber dran.


    Viele Grüße,

    Jörg

  • Am Besten läßt sich der Wechselstich mit zwei Bünden erklären:

    In der Regel heftet man die ersten drei Lagen ganz normal durch. Dann, in der vierten Lage: Fitzbund, um das erste Band herum heften wie normal, das zweite Band auslassen, und dann Fitzbund wie normal. Faden stramm anziehen.

    In der fünften Lage: Fitzbund, um das Band (welches Du in der vorherigen Lage ausgelassen hast) herum heften wie normal, das folgende Band auslassen und dann Fitzbund. So im Wechsel weiter bis drei Lagen vor Ende. Diese wieder ganz normal heften.

    Bei mehr als drei Bünden kannst Du lagenweise auch wechseln: Fitzbund, links und mitte heften, rechts nur Fitzbund - bei der folgenden Lage dann: Fitzbund, rechts und mitte heften, links nur Fitzbund. In der 3. Lage das mittlere Band auslassen u.s.w.

    Hefte mal 50 Lagen Dünndruckpapier....8)

    Ich fände aber die Idee mit zwei unterschiedlich dicken Fäden auch nicht schlecht. Bleibt zu überlegen wie gut sich dann der Buchblock runden, bezw. weiterverarbeiten lässt. Könnte sein, dass dann die Lagen schießen..:/


    Wir bekommen das Dir noch beigebracht :)

  • Also verstehe ich das richtig, im Wechsel immer ein Heftband auslassen?

    Von den ersten und letzten drei Lagen mal abgesehen?


    Ja bitte, ich brauche Input...😌

  • Dankeschön. Das ist echt nett von Dir.

    Ich bin für jede Hilfe dankbar.

    Hab einen guten Tag.

  • Man möge mir die mangelnde Zeichenqualität entschuldigen. Ich habe vor gefühlt 100 Jahren das letzte mal gezeichnet!

    Hier also schematisch der Wechselstich. Es ist natürlich auch möglich nur die Fitzbünde und das mittlere Band zu 'beheften', aber davon rate ich ab. In meiner "Karriere" als Schriftgutrestauratorin ist es mir immer wieder aufgefallen, dass genau diese Lagen sich als erstes lockern und weil die dann am Buchblock vorstehen werden/waren die Blattränder entsprechend ramponiert.

  • Hallo Papierfrau,

    mach Dir bitte keine Sorge über Deine Zeichenqualität..Vielen lieben Dank.

    Das bringt mich schon soviel weiter und beantwortet noch einige halboffene Fragen.

    Viele Grüße,

    Jörg