Berechnung Deckelgröße

  • Hallo mkcoa,

    willkommen bei uns im Forum.

    Ich habe jetzt einige Abende lang bei Youtube ein Video gesucht in dem Schritt für Schritt gezeigt wird wie man so eine Einbanddecke herstellt. Eigentlich glaubte ich mich zu erinnern, dass es da sowas gibt.. aber ich hab nix gefunden :-(

    7mm ist die Falzbreite beidseitig zwischen Deckelpappe und Rückeneinlage.

    Am Besten Du stellst die Einbandecke so her wie auf der Graphik von Dr. Flyer. Dafür schneidest Dir erstmal die Deckel (Pappe) und die Rückeneinlage (Schrenzkarton) und das Zusamenhängpapier ( Packpapier o.ä.) zu indem Du sie 6mm länger machst als die Buchblockhöhe. Die Breite der Pappe kannst du so machen wie der Buchblock, denn die kann man bei einer zusammengehängten Decke nachträglich (vor dem Überziehen) noch anpassen. Für die Rückeneinlage würde ich in dem Fall (soweit ich das auf dem Foto erkennen kann) den Schrenzkarton am Buchrücken anlegen und eine Pappenstärke dazu rechnen. Dann klebst du erst die Rückeneinlage vollflächig auf das Zusammenhängpapier ..... möglichst gerade ;-). Dann markierst Du Dir vom Rand der Einlage weg die 7mm Falzbreite und kannst dann die Pappdeckel mit einem gleichmäßigen Falz von 7mm auf das Papier kleben. Gut anreiben, gut trocknen lassen. Wenn Du die Vorderkanten anpassen willst musst du erst ein wenig den Schrenzkarton runden, damit er sich schön um den Buchrücken legt. Buchblock einlegen und die gewünschte Breite der vorderen und hinteren Deckelkante mit Bleistift kennzeichnen und dann abschneiden....

    Puh... ich hoffe die Erklärung hilft Dir etwas weiter. Es ist schwierig das alles richtig zu beschreiben. Ich wühl nächste Woche mal in meinen eigenen Fotos.. vielleicht hab ich da was aus den Beiträgen meines Ex-Blogs... bin ja morgen wieder unterwegs.


    Gruß Christine

  • Liebe Christine, Danke für deine Mühe ich habe nur Videos gefunden, wo auf die Falzkante nicht eingegangen wird. Deswegen ist es für mich sehr wertvoll, euere Ratschläge und Tipps zu beherzigen. Ich muss es mir sicher noch ein paar mal durchlesen um genau zu verstehen wie es gemeint ist. Ich verwechsele immer noch die einzelnen Begriffe und muss überlegen. Ich möchte mich Bedanken für die tolle Unterstützung.<3 Was mir sehr helfen würde, wenn es eine Möglichkeit einer Live Kommunikation (WhatsApp oder Telegramm) geben würde und ihr die einzelnen Schritte dich ich anwende kommentiert oder für falsch oder richtig erachtet. Ich wünsche Dir einen schönen Abend.:thumbsup:

    Achso einige Fragen habe ich, noch auf was sind die 6mm genau bezogen?🤔😉 Ich denke auf die Pappdeckelhöhe oben und unten jeweils 3mm, das Zusammenhängpapier kann das auch aus Backpapier sein oder besser Packpapier? Die Pappeinbanddeckel messe ich bündig vom Buchblock bis zum Buchrücken und passe es später an, in der Breite wie auf dem Foto. Der Schrenzkarton ist ein anderes Material wie die Pappe, was nimmt man da am besten welche Gramatur? Vielen Dank und Gute Nacht

  • Hallo mkcoa,

    ich bin eine der wenigen Personen weltweit, die ohne Handy leben :-)

    Ja, die 6mm beziehen sich auf die Höhe der Pappen. Du misst die Höhe des Buchblocks und addierst 6mm hinzu und hast dann das Höhenmaß der Deckel.

    Die richtige Deckelbreite errechnest Du, indem Du die Breite des Buchblocks misst und 3mm von dem Maß abziehst. Ich würde Dir aber raten, die Breite Deckel erst nach dem Zusammenhängen auf Maß zu schneiden... so wie ich es beschrieben habe. Ich glaube für Laien ist das die einfachere Art.

    Nächtlicher Gruß

    Christine

  • @mkcao


    Ich muss meine Antwort hier schreiben, denn hier kann ich ein Foto hochladen.

    Die Pappstreifen sind ganz einfache Abstandshalter.

    Anstelle jedesmal zu messen oder mir die 7 mm Abstand anzuzeichnen, habe ich mir Pappstreifen mit Tesafilm beklebt und auf 7 mm Breite geschnitten.

    Ich zeichne mir die Mitte des Packpapiers an. Dann kommt Leim auf das Packpapier. Nun lege ich die Rückeneinlage auf das Packpapier. Nach etwas Anreiben lege ich die 7 mm breiten Pappstreifen an die Rückeneinlage an. Dann kommen die Deckel wieder an die Pappstreifen und gut anreiben. Zum Schluss kann ich in aller Ruhe die zwei Pappstreifen wieder vom Packpapier abziehen. Fertig.

    An dem Tag an dem ich die Pappstreifen gemacht habe, wollte mal wieder ein Nachbarskind etwas von Klausi (kannst du mir mal helfen?). Sonnst hätte ich in Ruhe einen 7 mm breiten Streifen von einer Kunststoffplatte abgeschnitten. Egal - Hauptsache es klebt nicht am Leim!


    Klaus

  • Papierfrau

    Leider habe ich die Hülse zu eng gemacht deswegen konnte ich das Buch nicht nach hinten schieben, gibt es noch einen Trick Gute Ecken hinzubekommen? Muss das Material, welches ich als Cover nutze, auch mit dem Packpapier angeklebt werden, oder reichen nur die Pappen? Der Fehler wird hoffe beim nächsten mal nicht nochmal passieren 😉

  • mkcoa

    Das Covermaterial musst Du ganzflächig mit Leim versehen und dann die Einbanddecke komplett damit überziehen. An den Kanten um die Pappen herum gut anreiben.

    Für die Ecken gibt es seit Neuesten so eine Art Schablone mit dem 3D-Drucker hergestellt (glaube ich). Für gutes Geld speziell für Laien! Die Geübten wissen, dass man von der Pappenecke weg vom Überzugsmaterial gut 1x Pappendicke stehen lassen soll.... ich mach das nach Augenmaß.

  • Ich bin ja immer noch Anfänger, aber mir haben damals die Videos von "DAS Bookbinding" viel geholfen und ich schau die auch immer mal wieder an.


    Hier ist z.B. eines, wo du sehen kannst, wie er die Buchecken einbindet (schau bei 7:41) - klick mal.

    Oder hier noch eine zweite Variante (schau mal bei 1:15) - klick mal.


    Evtl. hilft dir das ja auch schon etwas.

  • Karin B.

    Die zeitlich erste Variant (1:15) ist, vorausgesetzt man klappt erst (wie auf englisch rchtig beschrieben) unten und oben ein, für die bessere Variante für die spitzen Ecken.

    Die Art der Ecken bei 7:41 mag ich nicht. Der Grund ist ganz einfach. Wenn das Buch im Regal steht, scheuern sich die Ecken an der unterseite des Buchdeckels schnell ab. Die Buchbinder die ich kenne lernen das wie in der ersten Variante. Das ist vielleicht etwas für eine Urkundenmappe oder ähnliches.

    Die dritte Variante ab 13:41 kannte ich nicht. Wobei an sagen muss, das 5 mm dicken Pappen selten sind.

    Mit etwas Übung sind auch runde Ecken schön.

    Klaus

  • Klaus, ich habs bislang mit dem abschneiden gemacht. Aber sobald ich wieder Zeit habe, werde ich auch die Einklapp-Variante probieren.

    Ich hab mir die Videos noch nicht wieder komplett angesehen wegen etwas Zeitmangel. Aber auch das hol ich noch nach.

    5 mm ist ja auch wohl eher was für Kartons/Schachteln, denke ich. Ist ja doch schon arg dick für ein Cover.

  • Die ersten Einbände habe ich Dank Euerer Hilfe schon gut hinbekommen, leider fällt mir auf, dass ich nach dem einhängen des Buches und dem anleimen immer die erste bzw. letzte geklebte Lage des Buches mit einreise oben und unten. Wahrscheinlich ist irgendwo eine Spannung an den Vorsatzseiten (mit ca. 5mm Leim) die ich vorher an der Lage und Buchdeckel angebracht habe und dann vom Buchblock wegziehe. Ich habe die Vorsatzblätter genau auf den Buchblock angepasst auf die Hälfte gefaltet und auf die Lagen geklebt wie oben beschrieben mit 5mm Leim. Beim öffnen reiße ich mir dann immer das Papier ein, was kann man dagegen machen. Ich löse sozusagen die ersten bzw. letzten Lagen des Papiers von dem geklebten Buchblock bzw. mache die Fadenbindung locker. Vielen Dank im vorraus.

  • Hallo mkcoa,

    so wie es ausssieht läuft die Pappe des Deckels verkehrt. Gut, dass Du das zweite Bild noch eingestellt hast.. ich hab mir schon seit gestern Abend den Kopf darüber zerbrochen, was da alles Schuld sein könnte :-)

    Auf dem zweiten Foto sieht man, dass sich die Pappendeckel oben und unten nach außen wölben. Das deutet auf die falsche Laufrichtung hin. Es entsteht dadurch beim Öffnen des Buches eine wesentlich höhere Belastung auf dem Falz oben und unten als in der Mitte des Buches und desshalb reißt es da ein. Das Vorsatz läuft richtig und ist durch seine Festigkeit und Dicke wahrscheinlich nicht so leicht zu reissen, also trifft es die nächst schwächere Stelle und das ist das relativ dünne, alte Büttenpapier.

    Das wäre meine Fehlerdiagnose, aber vielleicht fällt jemanden noch etwas anderes auf? Bin gespannt!

    Gruß Papierfrau

  • Es gibt einige Wege um die Laufrichtung von Pappe herauszufinden.

    Manchmal reicht es mit einer Lupe die Oberfläche genau zu betrachten. Man kann auch mit einem Handy ein Foto machen und es dann vergrößern. Dabei wird man feststellten, dass die beiden Seiten (Oberseite und Siebseite) recht unterschiedlich sind. Diese Art der Beurteilung eignet sich in erster Linie für alte Pappen. Bei modernen, bzw. neuen Pappen kann das ziemlich schwierig sein. Die modernen Papiermaschinen machen eine gute Arbeit.

    Die zweite Methode ist die Reißprobe. Die Pappe wird an einer Ecke solange hin und her geknickt, bis die einzelnen Schichten gegriffen werden können. Dann die obere Schicht abreißen und beobachten in welche Richtung die Pappe besser, bzw. einfacher reist. Das ist die Laufrichtung.

    Das Schöne an dieser Methode ist, dass man mit Abfällen gut üben kann.


    Ich mag die Biegeprüfung am liebsten. Aber dazu muss man ein geeignetes Format in den Händen haben. Es eignet sich am besten ein Quadrat. Hat man ein Rechteck, wenig Erfahrung und kann die Pappe nicht beschneiden, dann kann man schon mal falsch liegen.


    Klaus