Heute will ich mal ein wenig ausholen und über das schöne Thema der Arbeitssicherheit philosophieren. Ich denke es sollte klar sein das
unsere eigene Gesundheit vor den Interessen des Arbeitsgebers steht. Trotzdem kann ich immer wieder beobachten, dass Wartungs-, Reinigungs- und Einstellarbeiten an laufenden Maschinen durchgeführt werden um Zeit zu sparen.
Da werden dann schon mal gerne Seitenanschläge, Federn und Speedrollen bei laufender Falzmaschine nachjustiert, oder sogar der
Drahtvorschub an Heftköpfen bei fliegenden Heftschlitten verstellt. Das ganze bei Geschwindigkeiten bis zu 7000 Takten. Glaubt Ihr nicht? Alles schon gesehen und teilweise selber gemacht. Da fragt man sich im Nachhinein was das eigentlich soll.
Klar, jeder von uns in der Druckweiterverarbeitung steht momentan mächtig unter Druck. Das geht ja nicht nur vom Arbeitgeber aus,
sondern auch vom Lieferanten der schon an der Lagerampe wartet, die Versanstussi die Druck macht, vielleicht hat der Kunde auch schon zwei mal angerufen und wartet auf Seine Broschüren, weil er gleich ein wichtiges Meeting hat, wo die Imagebroschüren gebraucht werden und, und, und.
Ich weiß auch das manche Arbeiten bei laufender Maschine am besten zu bewerkstelligen sind. Beispielsweise das Einstellen der Einlaufwalzen bei einer Falzmaschine, oder die oben genannten Seitenanschläge im Kreuz bzw. Dreibruchbereich. Diese Dinge sind sicherlich auch fragwürdig und definitiv nicht erlaubt, schätze ich aber nicht als so eklatant gefährlich ein.
Rollerfahren auf dem Hubwagen lasse ich mal ganz außen vor.
Aber irgendwo sind halt grenzen und man sollte wirklich genau überlegen ob solche Sachen wirklich notwendig sind.
Ich meine einfach an dieser Stelle ist ein Umdenken gefragt. Einfach mal alles ein bissel lockerer sehen und die Karre anhalten,
vernünftig eistellen und weiterfahren. Lieber ein wenig Stress mit dem Chef als einen abben Arm